Tuesday, September 26, 2017

Reisebericht Teil 4: 20. - 26. September 2017

20. September: Lusaka – Farm Fringilla
Wir haben vor, heute nicht allzu weit zu fahren, deshalb essen wir gemütlich z’Morge, mit Besuch vom Zeltplatz-Büsi lesen wir ein wenig und versuchen, nochmals in Internet zu kommen. Aber was gestern schon langsam war, ist heute sehr sehr langsam und wir geben es auf. Beim Auffüllen des Wassertank vom Jonathan treffen wir auf zwei Schweizer, die auch auf dem Camping übernachtet haben aber wir gestern gar nicht gesehen haben! Wir schwatzen noch ein wenig und tauschen Informationen über Zimbabwe aus. Dann fahren wir los  - damit wir nicht mehr ins Chaos der Innenstadt fahren müssen, nehmen wir eine «Umfahrungsstrasse», die nach einigen Kilometern wieder in die Hauptstrasse nach Norden einmüdet. Dann sind wir auch hier total im Verkehr, zusätzlich sind noch Road Works im Gange sodass sich die Autos und verschiedenen Minibusse und Taxi nur sehr langsam fortbewegen. Aber wir wollen ja nicht weit und so haben wir Zeit, den Verkehr, die Strassenverkäufer und Marktstände zu fotografieren. Nach ca. 50km erreichen wir die Farm Fringilla, unser Tagesziel für heute. Das ist ein riesiger Farmbetrieb mit einem Laden wo Fleisch, Eier und je nach Saison – Gemüse gekauft werden kann. Der Camping und die Chalets zum Übernachten sind ziemlich heruntergekommen, die Duschen und WC sind alles andere als einladend. Aber wir können unsere Wäsche zum Waschen geben und gehen dann ins Restaurant wo wir das Internet nützen, hier ist es wesentlich rascher. Das Abendessen im Restaurant ist hervorragend.

21. September: Farm Fringilla – Forest Inn
Heute geht es weiter Richtung Norden. Da wir im Pioneer Camp den Bradt Guide studiert haben, ist unser erster Stop das Fig Tree Café, ca. 5km vor Kabwe. Dort essen wir im Garten einen superfeinen Coffee Cake und dazu gibt’s einen Cappuccino. So gestärkt fahren wir weiter und kommen nach Kabwe. Gemäss Hupe Führer soll es hier einen Shoprite geben, wir fahren durch die Stadt – schauen nach links und rechts – sehen aber keinen. Wir staunen jedoch nicht schlecht, als wir aus der «Stadt» raus sind – dort ist eine riesige Shopping Area entstanden, mit einem bewachten Parking und einer Tankstelle. Im riesigen Shoprite ist die Auswahl so gross wie in Lusaka! Die Läden hier haben offenbar letzten Monat eröffnet. Die Dame an der Kasse strahlt übers ganze Gesicht als wir ihr erklären, dass es nun ja keinen Grund mehr gebe, nach Lusaka zu fahren! In Kapiri Mposhi tanken wir kurz und fahren dann weiter bis zum Forest Inn, unserem heutigen Übernachtungsstopp. An der Reception hängt ein grosses Schild: WiFi not available! Wie lange das wohl schon so ist? Wir suchen uns einen Campingplatz, essen z’Mittag und lesen dann bevor wir für ein Bier in die Bar gehen. Wir sind praktisch die einzigen Gäste und sind der irrigen Meinung, dass das wohl so bleibt…aber plötzlich kommen Auto um Auto! Das Restaurant zum Abendessen füllt sich, die Belgier neben uns am Tisch wollten in einem Chalet übernachten – ausgebucht! Nun haben sie das Zelt aufgestellt . Die beiden sind gestrandet, da ihr Begleitfahrzeug für eine Gruppe Velofahrer defekt ist. Das Abendessen ist ausgezeichnet uns sehr schön serviert.

22. September: Forest Inn – Kasanka Nationalpark
Um sieben Uhr fahren wir los, tanken bei Serenje und fahren in den Kasanka Nationalpark. Bei der Wasa Lodge bezahlen wir die Camping Fee für zwei Nächte. Der Kasanka Nationalpark ist vor allem bekannt für seine Fledermaus Population. Um die Fledermäuse zu sehen sind wir jedoch noch zu früh, die sind leider erst frühestens anfangs Oktober im Park. Wir fahren zu unserem Camping – Pontoon – wo wir von Jonathan, dem Caretaker, herzlich empfangen werden. Wir sagen im nicht, dass wir unser Auto auch so getauft haben…. Der Campingplatz ist leider ein bisschen im Gebüsch, man sieht nur eingeschränkt ein wenig Sumpfgebiet wo Pukus und Sitatongas grasen. Am späteren Nachmittag ziehen noch einige Elefanten vorbei. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen, unterbrochen von der Frage, wann wir gerne unsere Dusche hätten. Für die Dusche holt Jonathan Wasser im Fluss, erhitzt dieses auf dem Feuer, steigt dann auf eine Leiter um dieses in einen grossen Eimer zu schütten, wo dann eine Leitung zu unserer Duschbrause geht. Später bringt er uns noch Feuerholz und präpariert dieses schön mit Gras in der Feuerstelle, sodass wir später nur noch anzünden müssen.

23. September: Kasanka Nationalpark
Wir fahren am Morgen dem Fluss entlang bis zu einem Dead End wo wir umkehren müssen. Ausser Tse-Tse Fliegen sehen wir jedoch nichts. Auf dem Rückweg fahren wir noch am Fibwe Hide vorbei, eine lange Leiter führt einen Baum hoch zu einer Platform wo die Fledermäuse (wenn sie dann da sind) beobachtet werden können. Wir staunen die Leiter von unten an, nehmen mutig die ersten zehn Tritte bevor uns dieser jedoch verlässt und wir schnell wieder hinabsteigen. Das ist definitiv nichts für uns! Wir fahren zum Camping zurück, Lesen und faulenzen unterbrochen vom Dusch-Vorbereitungs-Prozedere. Später erhalten wir noch neue Nachbarn – zwei Südafrikaner die unsere Reise in der umgekehrten Richtung machen. Sie kommen gerade von den Bangweulu Wetlands und können uns Bilder von der Strasse dorthin zeigen, sodass wir uns vorstellen können, was uns erwartet.

24. September: Kasanka Nationalpark – Bangweulu Wetlands
Nun also geht es zu unserem nördlichsten Punkt – wer weiss, wann wir im Leben wieder mal dahin kommen! Nach der Ausfahrt vom Nationalpark kann sich Jonathan kurz noch auf der Teerstrasse ausruhen bevor es auf eine Piste in Hinterland geht, das Ziel im Navi heisst vorerst ein Ort namens Chiundaponde. Die Abzweigung zum Livingstone Memorial lassen wir sein, der Besuch dort lohnt sich nicht. Die Strasse geht durch den Busch, langsam, teilweise ist sie recht ausgewaschen, stellenweise kommen wir schneller voran. In Chiundaponde befindet sich das Eintrittsgate zum Bangweulu wo wir eine Conservation Fee bezahlen. Nun geht es auf einer schmalen Piste mit vielen Löchern durch hunderte von Dörfern mit vielen vielen Kindern die von allen Seiten angerannt kommen. Unzählige Velofahren springen erschreckt vom Sattel und retten sich ins Gebüsch wenn wir kommen – also soo schnell sind wir ja nun auch nicht unterwegs. Das Vorankommen ist langsam, die Fahrt jedoch total spannend mit all den Leuten und Dörfern. Nach 37km vom Gate erreichen wir den Nsobe Community Camp. Wir sind ein wenig ratlos, es verschiedene  Campsites, wir wissen jedoch nicht, wo wir uns für die Bezahlung melden müssen? Ein Guide der mit zwei Klienten unterwegs ist, erklärt uns, dass wir einfach diese «straight road» nehmen müssen, dann gebe es eine Office. Die Piste führt über eine riesige Ebene, die zur Regenzeit wohl unter Wasser steht. Wir denken schon, dass wir falsch sind, aber nach ca. 7km tauchen ein paar Häuser auf – tatsächlich sind wir richtig. Wir bezahlen die Camping Fee und bekommen erklärt, dass wir hier nur mit einem Guide unterwegs sein können und wir hier einen Walk zu den Nestern des Shoebill buchen können. Man würde dann ein Stück mit dem Auto fahren und dann durch die Sümpfe laufen. Der Guide sei jedoch zur Zeit noch mit anderen Kunden unterwegs. Wir möchten uns dies noch überlegen und fahren zuerst zurück ins Camp. Nach einigen Diskussionen mit verschiedenen Personen können wir auf der Campsite nr. 5 bleiben – obwohl diese am weitesten weg von der Dusche und WC ist, aber dafür eine schönen Aussicht über die Ebene hat. Nun wird uns ein Ständer gebracht auf dem ein Eimer mit Wasser und ein Waschbecken platziert wird. Während dem Mittagessen beschliessen wir, dass es doch noch schön wäre, die Shoebills zu sehen, da wir ja wirklich nicht wissen, ob wir nochmals in diese Gegend kommen. Da jedoch unser Jonathan keine Rücksitze hat, testen wir zuerst, ob irgendwie drei Personen ins Auto reinpassen. Zwei auf dem Vordersitz geht definitiv nicht, dann setzt sich Christoph auf den Kühlschrank – ja das funktioniert für ein paar Kilometer! Also ab wieder über die Ebene ins Office. Dort erhalten wir den Bescheid,dass der Guide nun aber zurück im Camp sei! Also wieder retour! Im Camp sehen wir, dass offenbar die beiden anderen noch eine Tour gebucht haben. Schade, dass offenbar keine finanzielle Unterstützung gewünscht wird?!. So verbringen wir halt einmal mehr den Nachmittag auf der Campsite, bis das Wasser für die Dusche bereit ist. Diese teilen wir mit einigen Wespen, die aufgeregt um die Brause schwirren, so wird die Dusche eine kurze Angelegenheit. Später wird uns auf dem Fahrrad noch Feuerholz gebracht.

25. September: Bangweulu Wetlands – Mutinondo Wilderness
Heute geht es den gleichen Weg zum Gate wieder retour. Heute sind noch mehr Leute unterwegs als gestern (wohl da Sonntag war?). Plötzlich kommt uns noch ein Traktor entgegen, was  nun? Die Piste ist einspurig durch das Schilfgras, links uns rechts ist ein Bachgraben. Aber der Fahrer winkt uns zu, dass wir fahren sollen, irgendwie kommen wir aneinander vorbei. Beim Gate schwatzen wir noch ein wenig mit Emmanuel (dem Gate Wärter) und biegen dann ab Richtung Teerstrasse nach Mpika. Die Strasse erscheint uns zuerst sehr gut und breit, aber zu früh haben wir in den vierten Gang geschaltet – es hat überall Löcher und die Piste wird immer schmäler. So geht es halt langsamer weiter bis wir die Teerstrasse erreichen und nach kurzer Zeit Richtung Mutinondo Wilderness abbiegen. Dort erhalten wir eine Karte von all den Hiking Trails und es wird uns alles gezeigt. Wir suchen eine Campsite aus, es ist bereits eine Gruppe Deutscher da die von Malawi gestartet sind. Am späteren nachmittag machen wir noch eine kurze Wanderung, die ist jedoch nicht so spannend, da es alles durch den Wald geht. Zurück beim Camping machen wir ein Feuer um unser Brot zu backen, der Teig ist während unserer Wanderung schön aufgegangen. Nun folgt eine schöne Dusche, Bier und Abendessen.

26. September: Mutinondo Wilderness

Heute haben wir eine etwas längere Wanderung vor, nach fast drei Wochen ohne grössere Bewegung ! Wir erklimmen den höchsten Felsen in dieser Umgebung, den Mayense und geniessen die Aussicht von oben auf die rot und grün gefärbten Bäume und die runden Felsen. Dann geht’s wieder runter und weiter zum Hyrak Hill wo einige verblasste Felsmalereien (viel ist nicht mehr zu erkennen) zu senden sind. Nach ca. 3km kommen wir zu den Paradise Pools, wunderschön, hier könnte man baden (ohne Krokodile und Hippos). Dem Fluss entlang geht es zurück zum Camp – wir sind völlig erstaunt, dass der Weg direkt zu unserem Jonathan führt! Nun ist es recht warm geworden, wir lesen ein wenig, essen z’Mittag, waschen und schreiben Tagebuch. 

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