Friday, December 15, 2017

Reisebericht Teil 12:  7. – 14. Dezember 2017

7. Dezember – Oranjerus Resort (Upington) – Kgalagadi NP (Twee Rivieren)
Wir fahren zurück nach Upington in die Kalahari Mall und machen unseren letzten Grosseinkauf für die 5 Nächte im Kgalagadi NP. Es hat dort zwar in den Main Camps einen Laden, aber ausser kalten Getränken und tiefgefrorenen Würsten kaum etwas was uns gelüstet. Wir verlassen nun den Oranje und fahren 200km geradeaus durch die Wüste, bis wir auf das (trockene) Flussbett des kombinierten Nossob und Auob Rivers treffen. Die nächsten Tage werden wir die meiste Zeit in diesen beiden Trockenflusstälern nach Tieren suchen. Dieser Transfrontier Park liegt in Südafrika und Botswana und grenzt direkt an Namibia. Da wir den Park über Mata-Mata nach Namibia verlassen wollen, müssen wir in Twee Rivieren die südafrikanische Ausreisekontrolle passieren. Um 5 Uhr machen wir uns noch auf den Weg zu einem kurzen Gamedrive; aber bei der Hitze ist es «very quiet» und wir geniessen die Landschaft ohne Tiere.    

8. Dezember – Kgalagadi NP Twee Rivieren - Bitterpan
Wir wollten eine Nacht in Bitterpan verbringen, aber es war nur noch ein Chalet für diese zweite Nacht frei. So fahren wir heute eine relativ lange Route über Nossob nach Bitterpan; alle Gäste für Bitterpan müssen beim Camp in Nossob einchecken um dann auf einer privaten 4x4 Strasse zum Camp zu fahren. Das Flusstal des Nossob ist ruhig und wir sehen nur wenige Tiere. Ein Löwe liegt direkt am Wegweiser und es stehen schon etwa 10 Autos dort; so dass wir uns nach einem kurzen Fotostop auf die Weiterfahrt machen. Die Strasse ist extrem wellblech-ig und es ist nicht gerade ein Vergnügen, hier zu fahren. Ab Nossob wird es noch schlimmer und wir sind froh in Bitterpan anzukommen, wo wir unser Chalet beziehen. Von der Terrasse aus sehen wir auf das Wasserloch, wo aber bei dieser Hitze kein Tier erscheint. Der kühlste Raum ist die Gemeinschaftsküche, wo sich auch die Gäste der andern 3 Chalets aufhalten und wir verbringen die heissen Mittagsstunden mit Schwatzen und Trinken. Nach 5 Uhr kühlt es ab und alle gehen zurück auf die Terrassen ihrer Chalets. Nun beginnt das übliche Abendprogramm mit Sundowner, Feuer, Kochen und Essen….. Ausser ein paar Schakalen und Oryx bleibt es ruhig am Wasserloch.

9. Dezember – Bitterpan - Nossob
Mitten in der Nacht werden wir durch das Brüllen eines Löwen geweckt. Alle Gäste gehen in ihrem Pyjama auf ihre Terrassen (aber ist ja dunkel…) und suchen mit den Ferngläsern nach den Löwen. Wir sehen eine Löwin am Wasserloch liegen, aber der brüllende Löwe lässt sich nicht blicken. Beim Frühstück sehen wir noch 2 braune Hyänen; relativ spät machen wir uns auf den Weg zurück nach Nossob. Sowohl am Morgen, wie auch bei einem kurzen Gamedrive am Nachmittag sehen wir praktisch nichts und fragen uns, wo all die Tiere sind.

10. Dezember – Nossob – Mata-Mata
Und endlich finden wir die Tiere heute auf dem Weg nach Mata-Mata. Es scheint in der Region geregnet zu haben; es gibt einige Pfützen und es beginnt frisches Gras zu spriessen. Wir sehen grossen Herden an Springböcken, aber auch viele Oryx, Gnus, Giraffen und Strausse. Nur die Katzen lassen sich nicht blicken, ausser einem jungen Löwen, welcher alleine unter einem Busch sitzt.

11. Dezember – Mata-Mata
Um 5:30 öffnet das Gate für die Game Drives und es herrscht schon grosser Betrieb, da alle von den schönen Morgenstunden profitieren wollen. Auf den ersten 20km sehen wir ein Porcupine und 2 African Wildcats, aber alle sind viel zu schnell unterwegs, um fotografiert werden zu können. Wie am Vortag finden wir viele Tiere aber keine Geparden und Löwen. Zurück im Camp wollen wir noch den Jonathan auftanken, aber zum zweiten Mal auf dieser Reise hat es bei einer Tankstelle «im Moment» kein Diesel. Zum Glück haben wir noch etwa 50 Liter im Tank und das reicht bis zur nächsten Tankstelle nach Gochas, oder im Notfall sogar bis Mariental.
Am späten Nachmittag starten wir mit den Rückreise-Vorarbeiten. Wir packen eine Kiste mit den übrigen Essenvorräten; wir sprechen unsere Schweizer Nachbarn an ob sie noch was brauchen können und tatsächlich sind sie froh, denn sie wussten nicht, dass man mit Namibischen Dollars in Südafrika nicht einkaufen kann und sind ein bisschen knapp an Vorräten. Wir trinken noch zusammen ein Bier und tauschen ein paar Reisegeschichten aus.  

12. Dezember – Mata-Mata - Auas
Die Grenze bei Mata-Mata öffnet erst um 8 Uhr, so dass wir ausschlafen können. Die Grenze nach Namibia passieren wir schnell und ohne grosse Kontrollen. Auf sehr guter Gravelroad fahren wir nach Gochas. Da der Tank bei der Uebernahme halbvoll war, rechnen wir unterwegs aus, wieviel Diesel wir in Gochas tanken müssen, damit wir den Jonathan mit halbvollem Tank in Windhoek zurückgeben können. Beim Spar in Mariental kaufen wir noch ein paar Brot und essen dieses mit dem letzten Pack Schinken aus dem Kühlschrank. Die Fahrt ist lange und relativ langweilig, so dass wir abwechslungsweise einen Musiktitel wünschen, der dann vom iphone über die Anlage des Jonathan’s abgespielt werden. In der Auas Safari Lodge werden wir mit einem Welcome-Drink empfangen und zu unserem Zimmer geführt. Nun leeren wir den Jonathan und tragen in 7 Kisten alles Material in unser Zimmer, wo wir die Dinge aussortieren, viel wegwerfen und vorpacken, so dass das Puff am nächsten Tag bei Savanna nicht allzu gross wird. Nach dem Sundowner-Drink und einem feinen 3-Gang Nachtessen (ausser den Marshmallows im Dessert) trifft man sich noch an der Bar, wo wir zwei Deutschen unsere tollen Leoparden und Geparden-Aufnahmen zeigen.

13/14. Dezember – Heimreise
Es ist angenehm kühl und ruhig und wir schlafen sehr gut im gemütlichen Bett in der Auas Safari Lodge, so dass wir fast das Frühstück um 7:30 verpennen. Wir geniessen die letzte Mahlzeit im Busch mit Blick auf das Wasserloch. Hier hat es viele Vögel und wir versuchen noch den African Hoopoe (Wiedehopf) zu fotografieren, der in einem nahen Baum nistet; er lässt dies aber nicht zu. Um 10 Uhr fahren wir los zurück zu der Autovermietung Savanna, wo grosser Betrieb herrscht, da gerade eine grössere Gruppe ihre Fahrzeuge abgegeben haben. Wir tragen unser Gepäck in 7 Kisten rein und holen die 3 Taschen, die wir hier zurückgelassen haben und packen um; in eine Tasche was in Windhoek bleibt (Hängematte, Sonnensegel, Tassen, Gläser, Seile, Lampen, etc.) und in die beiden anderen was zurück muss, um gewaschen zu werden um dann für die nächste Reise nach Afrika in 2018 bereit zu sein. Wir lassen das Gepäck zurück und gehen noch ins Zentrum Mittagessen. Es herrscht auch hier eine rege Bautätigkeit und es ist auch hier interessant zu sehen, was sich in den 24 Jahren seit unserer ersten Reise verändert hat. Das beliebte Gourmet-Restaurant gibt es ja schon seit 2 Jahren nicht mehr und so steuern wir das Mug & Bean’s an; aber das ist geschlossen. So finden wir einen Platz im Schneider’s draussen in einer Seitenstrasse. Bei einem Rock Shandy beginnen wir unsere nächste Afrikareise zu planen. Zurück bei Savanna ist auch schon der Fahrer bereit, der uns seit Jahren auf den Transfers von und zum Flugplatz fährt, der etwa 40km ausserhalb Windhoek’s liegt. Wir wechseln schnell die Kleider; in Anbetracht der Temperaturen in Zürich sind wohl Shorts und T-Shirt nicht angebracht und checken das Gepäck ein. In einem Kaffee verfolgen wir über Internet, ob der Flug SA076 pünktlich ist, da wir in Johannesburg nur 80 Minuten Umsteigezeit haben. Aber alles läuft bestens; beim Transferdesk in Johannesburg verzichten sie diesmal auf die Erfassung der Fingerprints, etc. so dass es keine Warteschlange hat. Wir bringen den 10+-stündigen Flug nach Zürich in der Holzklasse mit Essen, Filmeschauen und ein wenig Schlafen hinter uns. Wir landen pünktlich um 6 Uhr in Zürich und sind hoch erfreut, dass wir von Gabi’s Schwester abgeholt werden und die Eltern zu dieser frühen Morgenstunde den Weg an den Flughafen auf sich genommen haben um uns bei Kaffee und Gipfeli persönlich zurück in der Schweiz begrüssen zu kommen und um uns die Post der letzten 3 Monate zu übergeben.   


Wednesday, December 6, 2017

Reisebericht Teil 11:  28. November –  6 . Dezember 2017

28. November – Graskop - Goblersdal
Heute Morgen scheint sogar ein bisschen die Sonne – sie kämpft allerdings noch mit Nebel und Restwolken vom Vortag. Wir essen in unserem Chalet z’Morge und packen dann alles wieder in den Jonathan. Der arme musste die ganze Nacht im Regen und in der Kälte verbringen und innen drin hat sich ein ganzer See gebildet. Zum Glück ist er schräg gestanden sodass alles Wasser in eine Ecke gelaufen ist. Obwohl es neblig ist, fahren wir noch zum Aussichtspunkt God’s Window und Rain Forest – sehen aber nichts, da wir mitten im Nebel sind. So fahren wir wieder nach Graskop und in dichtem Nebel über zwei Pässe (der höchste Punkt ist 2150m!). Wir sind froh, dass wir wenigstens jeweils die nächsten paar Meter der Strasse sehen. Dann geht’s aber hinunter nach Mashishing – dort scheint wunderbarerweise die Sonne und wir geniessen in der Shopping Mall einen Chocolate Cake und einen Cappuccino. Gestärkt fahren wir weiter nach Grobersdal – wir haben dort in der Nähe einen Camping im Internet gefunden. Der Camping – Riviersieg – liegt auf einem Farmgelände am Olifantsfluss. Hier sind sie sich glaub nicht so an Touristen gewöhnt – man spricht Afrikaans mit uns und nur ungern englisch. Wir haben den Campingplatz allein für uns mit ein paar Kühen die wohl jeweils den grünen Rasen mähen müssen. Wir klappen das Zelt hoch und trocknen alles, inkl. Matratze. Es ist alles feucht und nass geworden. Der Abend bleibt ruhig und ohne Regen.

29. November – Goblersdal – Pilanesberg Nationalpark
Nach dem z’Morge verabschieden wir uns und fahren zuerst mal nach Bela Bela (Warmbad) um einzukaufen – und natürlich gibt’s dort auch ein Café mit Chocolate Cake und Cappuccino (mit WIFI). Dann geht’s weiter – wir wollen schliesslich noch bis zum Pilanesberg Nationalpark. In unserem Road Atlas entdeckt Gabi eine Abkürzung – die Strasse ist als Gravel Road eingezeichnet, mit unserem Jonathan also kein Problem.  Zuerst ist die Strasse sogar noch geteert, dann wird es eine breite Gravel Road,  bis wir zu einer Abzweigung kommen wo die Strasse mit gelben Pflöcken zugesperrt ist – Road closed! Was jetzt? Umkehren und doch den Umweg fahren? Aber da kommt ein Arbeiter auf uns zu, fragt wohin wir wollen und sagt, dass wir da durch fahren können. Die 22km bis nach Northam ist eine einzige Baustelle – es hat einfach jeweils links oder rechts eine Spur die wir fahren können. Wir sind froh, dass es keinen Gegenverkehr gibt! Kurz bevor wir die Teerstrasse erreichen, müssen wir noch durch ein Wasserloch (hier hat es offenbar auch geregnet). Nach unseren letzten Schlammloch-Erfahrungen gibt Christoph Gas und fährt durch – mit dem Resultat dass nun die ganze Frontscheibe statt durchsichtig braun ist und wir gar nichts mehr sehen! Notdürftig machen wir mit den Scheibenwischern und Wasser ein Durchsichtsloch, auf der Teerstrasse halten wir an und waschen den Jonathan ein wenig, damit es nicht mehr so schlimm aussieht. Ohne weiteren Zwischenfälle erreichen wir das Resort kurz vor dem Manyane Gate wo wir einen Campinplatz beziehen. Hier ist es im Gegensatz zum letzten Mal als wir hier waren sehr ruhig und es hat nicht viele Leute. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Camping mit Lesen, für heute sind wir genug Auto gefahren. Zum Nachtessen versuchen wir gleichzeitg ein Brot zu backen und ein Kartoffelgratin zu machen – für das Feuer ist es ein bisschen viel, sodass es lange geht, bis wir essen können. Plötzlich müssen wir jedoch pressieren, es kommt ein Wind auf und es hat Gewitterwolken. Schnell waschen wir ab, versorgen alles und schon bald gibt es erste schwere Tropfen sodass wir uns fluchtartig ins Zelt verziehen.

30. November – Pilanesberg Nationalpark
In der Nacht hat es immer wieder ein wenig geregnet, aber heute Morgen ist es wieder trocken und schon bald kommt die Sonne hervor. Wir fahren zum Gate, lösen ein Permit und machen uns auf einen Game drive. Der Pilanesberg NP hat vulkanischen Ursprung und ist wie eine runde Insel mit 25km Durchmesser; rundum dicht besiedelt. Wir sehen 4 Nashörner, bis wir auf eine Autoansammlung stossen die offenbar Löwen gesehen haben. Da wir Platz machen wollen für einen der durchfahren will, fährt Gabi rückwärts – und prompt in ein Game Drive Auto einer Lodge hinein. Das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen – jetzt haben wir immer so aufgepasst uns sind ohne Schrammen und Beulen durchgekommen! Nun sind wir hinten ein bisschen eingedrückt – ärgerlich, aber ändern lässt sich das nicht. Nach Austausch unserer Versicherung und Personalien fahren wir weiter zum Restaurant wo wir eine kurze Pause mit Tee und etwas zu essen einlegen bevor wir wieder zurück zum Camping fahren. Den Nachmittag verbringen wir mit Lesen. Heute abend klappt es mit dem Feuer besser – und es bleibt ruhig ohne Regen.

1. Dezember – Pilanesberg Nationalpark
Auch heute machen wir einen Game drive im Park – einfach ohne nochmals eine Beule zu machen! Wir sehen wieder Nashörner und heute sogar ein paar Elefanten. Am Nachmittag bleiben wir im Camping. Kurz vor dem Abendessen kommt unser südafrikanischer Nachbar zu einem Schwatz zu Besuch..und kann fast nicht mehr aufhören mit uns zu schwatzen sodass unsere Chicken Drumsticks auf dem Feuer fast verbrennen! Auch diese Nacht bleibt es zum Glück ruhig und ohne Regen.

2. Dezember – Pilanesberg Nationalpark – Klipspruit River Resort
Wir fahren nach dem Morgenessen los Richtung Rustenberg und dann nach Lichtenburg. Bei der Total Tankstelle bewundert ein Südafrikaner unseren Jonathan – wir fragen ihn gleich ob es hier eine Shopping Mall gibt. Mit dieser Wegbeschreibung ausgerüstet fahren wir hin – leider hat es hier kein Café mit Internet, aber eine freundliche Lady erklärt uns den Weg zu einem Internet Café das MCE heisst – schliesslich müssen wir noch einen Camping für heute Abend finden. Zuerst gehen wir jedoch ins Checkers um einzukaufen und finden dann das Internet Café problemlos. Mit Road Atlas und Kugelschreiber bewaffnet bezahlen wir 5 Rand für 30 Minuten Internet. Bis in den Kalagadi Park, wo wir ab dem 7. Dezember Plätze reserviert haben, müssen wir in 5 Tagen noch über 1000km fahren und versuchen die Strecke in Etappen aufzuteilen. Wir sind nun in einem uns unbekannten Teil von Südafrika. Auf der caravanparks.com Seite finden wir das Klipspruit River Resort, das so ungefähr auf unserem Weg liegt. Die halbe Stunde ist extrem schnell um, wir können nicht verlängern, da das Café schliesst. Unterwegs holen uns diverse Gewitter-Fronten ein, es schüttet wie aus Kübeln und hagelt sogar. Unser «Lieseli» (Navi) kennt dieses Resort nicht – nach einem kurzen Irrweg in Leeudoringstad finden wir jedoch einen Wegweiser der uns zur richtigen Strasse weist. Es regnet immer noch und hat extrem abgekühlt. Nach 20km Fahrt haben wir das sogenannte Resort erreicht – sieht ziemlich still aus und alles ist ein bisschen unter Wasser.  Da es jedoch bereits später Nachmittag ist und es weiterhin nach Regen aussieht, beschliessen wir, trotzdem hier zu bleiben und suchen jemandem, bei dem wir einchecken können. Nach einigem Suchen finden wir alle Leute bei der Bar unten am Fluss – es beginnt gleich ein Rugby Spiel (Springbok gegen Wales) und da kommen so zwei Schweizer die hier übernachten wollen! Da das Wetter wirklich miserabel ist, nehmen wir ein selfcatering Chalet – dieses besteht aus fünf Betten und hat Geschirr und eine Mikrowelle jedoch keinen Wasseranschluss. Aber es ist warm und trocken, und wir können den verschiedenen Gewitterfronten ruhig zusehen. Zum Abendessen gibt’s Pizza und Salat bevor wir wieder einmal in einem richtigen Bett herrlich schlafen.

3. Dezember – Klipspruit River Resort – Mokala Nationalpark
Heute Morgen sieht die Welt schon viel freundlicher aus – es scheint die Sonne und sogar dieses Resort sieht nicht mehr ganz so schlimm aus wie gestern Abend. Wir packen zusammen, bekommen das Key Deposit zurück und fahren los Richtung Kimberley. Heute wollen wir in den Mokala Nationalpark – von diesem Park hatten wir bis vor kurzem noch keine Ahnung, dank der sanparks Website sind wir darauf gestossen. In Kimberley finden wir dank unserem Lieseli (mit einem Umweg mitten durch Kimberley hindurch) die North Cape Mall und bei einem Mittagessen beim Mug & Beans haben wir sogar Internet und können nochmals die Anfahrt zu diesem Nationalpark checken. Nach einigen Baustellen biegen wir in die Gravel Road zum Park ab. Beim Parkeingang schaut uns der Ranger entsetzt an – was, keine Reservation und wir wollen campen?! Nach einem kurzen Funkkontakt mit der Reception bestätigt er uns jedoch, dass noch Campsites vorhanden sind. Bei der Reception werden wir mit einem Willkommensdrink überrascht und bezahlen für 2 Nächte. Wir werden der Campsite no. 6 zugewiesen, wir erfahren, dass es nur 6 Campsites hat! Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Campsite und sind überwältigt – jede Site hat ein eigenes Dusch / WC-Häuschen mit Kühlschrank, Gefrierfach, Abwaschbecken und zwei Gasplatten! Wow, das ist ja Luxus pur in einem Nationalpark! Von unserer Site sehen wir direkt auf ein kleines Wasserloch – es kommen Kudus, Zebras, Elandantilopen, Impalas, Springböcke und viele Warthogs. Im Park hat es keine wirklich gefährlichen Tiere, ausser vielleicht Nashörner und Büffel. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Schatten und schauen dem Treiben am Wasserloch zu. Ausser uns ist nur eine andere Campsite besetzt. Dies ist einer der schönsten Abenden seit langem: es ist absolut ruhig, während im Westen die Sonne untergeht, geht im Osten der Vollmond auf und trotz dem hellen Mondlicht sieht man den Orion gleich daneben und auch andere Sternbilder.

4. Dezember – Mokala Nationalpark
Am Morgen unternehmen wir einen Game Drive, wir sehen viele Antilopen, Zebras, Büffel, Giraffen und eine Nashornmutter mit Jungem. Den restlichen Tag verbringen wir auf der Campsite. Gegen Abend ziehen immer mehr Wolken auf, aber zum Glück bleibt es trocken. Dieser Nationalpark liegt für die meisten europäischen Touristen nicht am Weg; er ist aber sehr sehenswert, wenn man nicht besonderen Wert auf die Grosskatzen legt. Der Park liegt am Rande der Kalahari, aber ein Fluss fliesst durch den Park, so dass sowohl Wüsten, wie auch Savannentiere hier zuhause sind. Die meisten Tiere wurden bei der Gründung des Parks in 2007 importiert. Wir verstehen nicht so ganz, was mit all den Tieren passiert, ohne die natürlichen Feinde.

5. Dezember – Mokala Nationalpark – Boegoeberg Dam Resort
Auch unser heutiges Ziel haben wir im Internet gefunden. Da es immer noch bedeckt ist und mehr nach Regen als Sonne aussieht fahren wir gleich nach dem Morgenessen los und verzichten auf einen Game drive. In Douglas kaufen wir noch kurz ein und fahren dann über den Oranje River ins Boegoeberg Dam Resort. Die Campingplätze liegen schön am Wasser – zur Zeit sind nur drei Sites besetzt, ab dem 15. Dezember bis anfangs Januar sei jedoch alles ausgebucht – mehrheitlich mit Fischern! Es wird wieder bewölkt und sieht nach Gewitter aus. Wir versorgen alles im Jonathan und fahren von den Bäumen weg. Dann sehen wir zu, wie das Gewitter aufzieht; es gibt Sturmböen und es blitzt rund herum, aber vorerst fällt kein Regen. Doch dann fallen die ersten Tropfen und wir stellen die Stühle ans Trockene und flüchten auf die Vordersitze von Jonathan und schauen bei einem Bier dem Wetter zu. Nach einer knappen Stunde ist das erste vorbei und wir machen schnell Feuer, um möglichst rasch zu essen. Die Steaks sind auf dem Grill und der Wein eingeschenkt, als es erneut zu regnen beginnt, und wir essen das zNacht wiederum auf den Vordersitzen von Jonathan.

6. Dezember – Boegoeberg Dam Resort – Oranjerus Resort (Upington)
Während der Nacht fegt ein stürmischer Wind die Wolken weg und am Morgen ist wiederum das schönste Wetter. Unsere Nachbarn haben über Nacht einen Fisch gefangen und präsentieren uns stolz das 7kg schwere Exemplar. Wie geniessen noch ein wenig die Aussicht am Wasser, da die Fahrt nach Upington nur etwa 2 Stunden dauert. Wir fahren alles dem Oranje entlang; auf beiden Seiten des Flusses sind ein paar hundert Meter bewässert und es wachsen Trauben und Citrusfrüchte; daneben liegt die Kalahariwüste. Unser Camping liegt wiederum direkt am Oranje unter schattigen Bäumen. Wir verbringen den Nachtmittag mit lesen, Tagebuch schreiben und Fotos runterladen.


Monday, November 27, 2017

Reisebericht Teil 10: 17. – 26. November 2017

17.-23. November - Krüger
Wir verbringen 8 Nächte in verschiedenen Camps des Krüger Parks. Vielleicht fragt sich der eine oder andere Leser, warum wir nach so tollen Parks wie South Luangwa, Mana Pools, Hwange oder Moremi in den Krüger Park fahren? Hier sind grosse, eingezäunte Camps mit vielen Leuten und auf der Strasse muss man nicht nach Tieren Ausschau halten, sondern nach Ansammlungen von Autos, die bereits die Tiere gefunden haben…..
Aber der Aufenthalt hier im Park ist wie Ferien. Die Camps sind gut ausgerüstet mit Shops und Restaurants und wenn auch die Zeltplätze nicht besonders scenic sind, so hat es immer einen sauberen Rost zum Grillieren, Ablutions mit warmem Wasser und eine Camping Kitchen zum Abwaschen und Boiler um Teewasser rauszulassen. Man (frau) muss sich auch keine Sorgen machen, dass der Sprit bis zur nächsten Tankstelle reicht, man im Sand oder Sumpf stecken bleibt,…. Die Strassen sind alle in perfektem Zustand und auch für kleine «Trucklis» befahrbar; unser Jonathan ist hier klar unterfordert und er hat auch keine
Brüderchen; es hat fast nur Südafrikaner und die haben mehrheitlich Trailers oder Wohnwagen. Die Landschaft ist viel abwechslungsreicher als in Botswana. Unterwegs gib es auch Restaurants oder Pic-Nic Spots, wo man sich «strecken» und stärken kann; es gibt auch Magnum- und Mega-Glace, die ersten seit 2 Monaten.
Zu den Camps: Wir fahren von Norden nach Süden und übernachten in Punda Maria, Nsendze, Balule, Satara, Lower Sabie (2), Skukuza und Pretoriuskop. Olifants (ohne Camping – das Rustic Camp «Balule» liegt aber gleich nebenan) und Lower Sabie sind unserer Meinung nach mit Abstand die schönsten Camps, direkt an einem Fluss und man kann vom Restaurant aus den Elefanten und andern Tieren beim Trinken zuschauen.
Zu den Tieren: Im Park gibt es gemäss Führer 160'000 Impalas; wir glauben wir haben alle gesehen. Keine Ahnung wie die gezählt wurden; zudem werden wohl an jedem Tag etwa 100 gefressen und jetzt im November kommen die Jungen zur Welt – etwa 30-40'000 alle zur gleichen Zeit. Elefanten, Giraffen und Büffel sieht man regelmässig. In den Ebenen grasen Zebras und Gnus. Es hat viele Breitmaul-Nashörner im Park und wir haben gedacht, dass wir viele sehen werden, aber wir sehen nur 5. Auch die Katzen sind rar; wir sehen nur Löwen, aber nie so schön und spektakulär wie in den andern Parks. Dafür sehen wir jeden Tag Hyänen; manchmal sogar mit Jungen. Wir sind auch enttäuscht, nicht mehr «Diversity» zu finden. Aber im Gegensatz zu andern Parks hat es hier überall Wasser und die Tiere müssen nicht die Wasserlöcher anlaufen.

24. November – Krüger – Blyde River
Heute ist es bewölkt und nieselt leicht aus den nebelartigen Wolken. Nach einem kurzen Game-Drive verlassen wir den Krüger Park und fahren nach Hazyview, wo wir auf Anhieb die Toyota-Garage finden. Unser Jonathan hat 30’000km erreicht und es ist Zeit für einen Service. Der Service dauert 5 Stunden und ein Angestellter von Toyota fährt uns zu der nah-gelegenen Shopping Mall. Wir sitzen in ein Cafe und essen ein Frühstück – wir erklären dem Kellner, dass wir auf unser Auto warten müssen und einen langsamen Service wünschen. Mit dem Compi und iphone versuchen wir aufs Internet zu gelangen – was ab- und zu mit Unterbrüchen gelingt und wir können unseren letzten Reisebericht endlich hochladen. Nach dem 10ten Versuch gelingt es auch, 5 Nächte im Kgalagadi NP zu reservieren. Nach etwa 3 Stunden wollen wir noch ein wenig die Shopping Mall erkunden. Aber wir haben es auf «Black Friday» getroffen und die Mall ist völlig überfüllt mit Leuten, welche von den Rabatten profitieren wollen. Im CNA hoffen wir, eine Karte oder einen Südafrikaführer zu finden, aber es hat Nichts. Es ist so lärmig mit all den Leuten, dass wir uns wieder in ein Restaurant zurückziehen und halt wieder etwas Essen und Trinken müssen, bis uns der Toyotafahrer um 1 Uhr abholt. Der Jonathan hat nicht nur neues Oel, er ist auch sauber geputzt. Von Hazyview fahren wir Richtung Graskop; die Landschaft ändert sich völlig und wir fahren durch Bananenplantagen und später riesige Forstbetriebe. Es geht eine Passstrasse hinauf und wir erreichen Graskop, ein kleines, idyllisches Touristendörfchen, das so gar nicht nach Afrika ausschaut. Die Sonne hat mittlerweilen die Wolken verdrängt. Von hier geht es auf einer Scenic Route weiter nach Norden und links und rechts sind Aussichtspunkte. Im Blyde River Canyon angekommen, finden wir das Resort, wo wir hoffen, Platz zu finden. Wir sind überrascht, dass nur 3 Campingplätze besetzt sind. Vor 11 Jahren, als wir das letzte Mal hier waren, waren alle Plätze besetzt, aber das was 2-3 Wochen später im Jahr. Heute gibt’s ein neues Menu zum Nachtessen: Lasagne.

25. November – Blyde River
In der Nacht beginnt es zu regnen. Während einer Regenpause ziehen wir das Regendach aus und stellen Tisch und Stühle ans Trockene. Zuunterst in der hintersten Kartonkiste finden wir die Regenjacken, die wir in den vergangenen 11 Wochen nie gebraucht haben. Wir wollten heute eigentlich wandern gehen, aber bei diesem Wetter haben wir absolut keine Aussicht und die Steine auf den Trails sind rutschig. Deshalb erkunden wir ein bisschen das Resort. Es ist sehr gross mit 100 Chalets, die aber zu dieser Jahreszeit leer stehen (fast wie die Ferienwohnungen in Celerina). Vom oberen Aussichtspunkt machen wir noch ein paar schlecht Wetter-Fotos mit dem iphone. Am Nachmittag gehen wir ins Restaurant und versuchen aufs internet zu kommen, das aber nicht funktioniert (wegen schlechten Wetters….). Wir erklären dem Kellner, das wir die Wetterprognosen schauen möchten, und erklärt uns, dass es um 17:30 zu regnen aufhört und es am nächsten Tag nicht mehr regnen wird. Wir verlassen uns auf diese Prognose und gehen zurück aufs Camp und entfachen ein Feuer. Und tatsächlich hört es kurz nach 17 Uhr auf zu regnen und wir können unser Nachtessen am Trocknen geniessen. Um 20 Uhr beginnt es wieder zu regnen und wir verziehen uns in den Schlafsack. Unser Jonathan ist nicht gebaut für kühle, regnerische Gegenden….

26. November – Blyde River
In der Nacht hört es auf zu regnen und als wir am Morgen zum Fenster rausblicken, sehen wir ein paar blaue Flecken am Himmel. iNach dem zMorge machen wir uns vom Camp aus auf den ausgeschilderten Leopard-Trail. Dieser führt steil hinab durch dichten Busch und Felsen in Richtung Blyde Dam; unterwegs gibt es schöne Aussichtspunkte auf den Canyon und den Damm. Nach all der Fahrerei in den Parks sind wir uns nicht mehr ans Wandern gewöhnt und kriegen schon bald schwere Beine. Zurück im Camp scheint die Sonne und wir hängen alle feuchten Kleider zum Trocknen auf. Auch heute funktioniert das Internet nicht und wir können nicht wie gewünscht die weitere Route planen. So geniessen wir die Sonne im Camp mit Lesen. Die Campground-Manager kommen vobei und begrüssen alle Camper persönlich und bringen uns noch Info-Material für weitere Resorts. Es ist nach 20 Uhr und wir geniessen gerade ein Kaffee und sind schon fast bereit um in den warmen Schlafsack zu kriechen, als eine Wagenladung voller alkoholisierter Franzosen auf den Campground kommt und sich ausgerechnet für die Site neben uns entscheidet, obschon es etwa 30 freie Plätze hat. Zum Glück sind wir mit Jonathan sehr flexibel und ziehen um und haben unsere Ruhe.

27. November – Blyde River – Graskop

Am Morgen früh beginnt es wieder zu regnen. Wir ziehen das Zelt runter und fahren ins Restaurant des Resorts und bedienen uns am Frühstücks-Buffet. Der Kellner hat Verständnis mit uns, dass wir bei diesem Wetter am Trockenen bleiben wollen und muntert uns auf, noch mehr vom Buffet zu holen. Gegen 10 Uhr fahren wir los zurück Richtung Graskop und besuchen unterwegs die Aussichtspunkte «3 Rondavel» und «Burke’s Potholes»; dies ist eine touristische Strecke und es hat ganze Busladungen voll von Deutschen und Franzosen, welche diese Aussichtspunkte besuchen.  Wir fahren weiter Richtung Graskop und wir fahren nun durch die Wolken/Nebel und die Sicht ist =0. Bei diesem Wetter haben wir keine Lust zu campieren und auch weiter zu fahren macht keinen Sinn. So entscheiden wir uns in Graskop ein «self-catering» Chalet zu beziehen und den Nachmittag am Trockenen zu verbringen. Allerdings hat das Chalet keine Heizung und wir wärmen uns mit Wolldecken und heissem Tee. An der Reception hat es Wifi und wir fragen die Wetterprognosen für die nächsten Tage ab. Unser Ziel ist (war) die Drakensberg Mountains; die Prognose für die nächste Woche ist Regen und Temperaturen unter 10 Grad. Das macht keinen Spass und so schauen wir nach Alternativen. Das Wetter im Pilanesberg ist sonnig und die Temperaturen sind um 30 Grad – das ist besser. Also werden wir wohl eher in diese Richtung fahren.

Friday, November 24, 2017

Reisebericht Teil 9: 7. – 16. November 2017
7. November - Maun
Heute können wir «ausschlafen»! Es ist ein Shopping- und Relax-Tag in Maun geplant. Heute Morgen gibt es jedoch gar keine Gruppe zu beobachten, die Zelte zusammenräumt… . Wir essen z’Morge, waschen unsere Kleider, schreiben Reisebericht und bereiten die Fotoseite vor. Gegen Mittag fahren wir in die «Stadt», essen in einem Café in der Nähe des Flughafens z’Mittag und gehen dann in die Metzgerei und in den Spar für die nächsten Tage in der Nxai Pan einkaufen. Nun müssen wir jedoch keine Grosseinkäufe mehr machen, die Einkaufsmöglichkeiten sind nicht mehr so rar. Zurück im Audi Camp räumen wir den Jonathan ein und verbringen dann den Rest des Nachmittags am Swimming Pool, es ist extrem heiss. Das Nachtessen gibt es wiederum im Restaurant.

8. November – Maun – Nxai Pan
Wir packen zusammen, fahren nach Maun und kaufen noch ein Brot und Salat im Spar. Dann geht es Richtung Nata, wo wir die Abzweigung in den Nxai Pan Nationalpark nehmen. Im Schatten des Gate liegt ein erschöpfter Velofahrer – er ist seit mehr als einem Jahr unterwegs mit finalem Ziel Cape Town! Also wir sind froh, im klimatisierten Jonathan die Teerstrasse unter die Räder nehmen zu können! Bei diesen Temperaturen und Distanzen ist wohl das Fahrrad ein nicht so ideales Transportmittel. Wir bieten ihm Wasser an, das nicht gerade kocht wie seines, reduzieren den Reifendruck und nehmen dann die 40km Sandpiste in Angriff. Es geht gut, irgendwie hatten wir die Strecke tiefsandiger in Erinnerung und schon bald sind wir im Staff Camp angekommen und erstehen im TuckShop noch Feuerholz und zwei eiskalte Diet Coke. Auf dem South Campground erwarten uns auch schon die Elefanten die wie gewohnt das Abwasser aus dem Ablution Block schlürfen und ab und zu uns auf unserer Campsite einen Besuch abstatten. Am späteren Nachmittag machen wir uns auf zum Wasserloch, dort sind jedoch nicht so viel Tiere am Trinken…wahrscheinlich immer noch zu heiss um aus dem Schatten herauszukommen! Zurück auf der Campsite nehmen wir eine Dusche, geniessen ein kaltes Bier und kochen dann das Nachtessen. Die Elefanten sind heute Nacht woanders unterwegs. Diese Nacht kühlt es nicht wirklich richtig ab.

9. November – Nxai Pan
Um 5.30 fahren wir eine kleine Runde bevor wir in Richtung Wasserloch einbiegen…oh! Da liegt ein Gepard am Boden. Er (oder sie?) steht auf, und läuft lange parallel zu der Strasse (bzw. uns) bis sie/er sich am Schatten unter einem Busch zur Ruhe legt. Wir fahren wieder zum Wasserloch zurück und warten dort ein wenig. Und plötzlich tauchen nochmals drei Geparde auf! Sie kommen ziemlich schnurstracks aufs Wasserloch zu. Wir beobachten sie beim Trinken und Gnu jagen (oder eher umgekehrt), bevor auch sie sich entschliessen, irgendwo am Schatten unter einem Busch die heisse Zeit zu verbringen. Wow, heute war wirklich ein toller Geparden-Tag! An diesem Tag schiessen wir mehr Geparden-Fotos als in den vergangenen 20 Jahren zusammen…; deshalb ist die Auswahl für die Fotoseite auch sehr schwierig und die Nxai-Seite wird deshalb sehr Geparden-lastig. Wir drehen eine Runde um die Nxai Pan bevor wir wieder zum Wasserloch zurückkehren. Langsam wird es jedoch auch für uns zu heiss, sodass wir zum Camping zurückkehren und unter dem Schattendach lesen. Es ziehen immer mehr Gewitterwolken und starker Wind auf, sodass wir uns entschliessen früher als sonst zu unserem nachmittäglichen Game Drive aufzubrechen. Einmal mehr fahren wir zum Wasserloch, stellen uns hin, lesen und warten was da kommen wird….es sind Gnus, Elefanten, Giraffen… und eine tolle Gewitterstimmung rund um uns. Plötzlich wird es stockdunkel und der arme Jonathan wird von einem riesigen Sandwirbel eingehüllt. Es ist jetzt überall so dunkel dass wir zum Camping zurückfahren. Schon bald kommen erste schwere Tropfen…das erste Bier nehmen wir im Jonathan und warten, bis es aufhört damit wir ein Feuer machen können. Nun hat es glücklicherweise auch wieder Wasser (wieso die Pumpe ausgefallen ist, bleibt ein Rätsel) und wir können noch eine abkühlende Dusche geniessen. Der Wind und Regen haben nachgelassen und wir können gemütlich zu Abend essen (Beef Filet und Kartoffelgratin). In der Nacht jedoch kommt nochmals ein Gewitter und starker Wind, sodass der Jonathan wie ein Schiff hin und her schwankt.

10. November – Nxai Pan – Nata
Nach einer unruhigen Nacht stehen wir früh auf um nochmals zum Wasserloch zu fahren, aber der Himmel ist bedeckt, es hat geregnet und nun überall ein wenig Wasser. Wir sehen wirklich nichts (wiederum Entschuldigung an die Impala und Springböcke). So geht’s zurück zum Camping, wir essen z’Morge, packen zusammen und fahren dann die Sandpiste wieder zurück zum Gate. Auf der Teerstrasse mit vielen Potholes fahren wir nach Nata und zum Pelican Lodge Camping. Am späteren Nachmittag machen wir uns auf, um zum Bird Sanctuary zu fahren – gemäss der Dame an der Reception habe es durchaus viele Flamingos und Pelikane. Durch die Pan und viele Wasserlöcher erreichen wir das Hide, die Pan ist ein riesiger See und hat enorm viel Wasser! Aber anscheinend wissen das die Vögel noch nicht, wir sehen nur ein paar einzelne Pelikane schwimmen und zwei einsame Marabou Störche. Es ist immer noch sehr bedeckt, sodass es leider auch keine guten Stimmungsfotos (ohne Vögel) gibt. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir deshalb wieder zurück auf den Camping und essen unser letztes Fleisch von Maun zum z’Nacht. Der Camping ist ziemlich nah an der Strasse, die Autos sind gut zu hören.

11. November – Nata – Francistown
Nach dem z’Morge fahren wir los nach Francistown – obwohl wir schon so oft in Botswana waren – in dieser Stadt waren wir noch nie. Unterwegs kommt uns die Polizei mit Blaulicht entgegen und hält uns an. Was ist denn jetzt los? Ich (Gabi) bin mit 90 km/h auf einer 120 km/h Strecke unterwegs. Der Polizist will mir mit seinem Geschwindigkeitsgerät weismachen, ich sei 132 km/h gefahren! Als ich ihm erkläre, dass ich mit 90 unterwegs war und unser Auto gar nicht 130 fahren könne, murmelt er irgendetwas drückt auf seinem Gerät umher und wünscht mir eine gute Weiterreise! Vielleicht wollte er mir nur sein neues Gerät vorstellen? Oder vielleicht hätte ich ihm demonstrieren können, wie der Alarm losgeht, wenn wir über 120 fahren würden! Wie auch immer, wir fahren weiter und stellen uns so Shopping Malls à la Lusaka vor – aber weit gefehlt – die beiden die wir anfahren haben nicht gerade viel mehr als ein Superspar. Mit Glück finden wir doch noch einen Hair Dresser der Christoph’s Mähne schneidet. Aber einen Buchladen zu finden (wir wollten eigentlich noch einen Reiseführer von Südafrika) ist ein chancenloses Unterfangen. Wir essen im Nando z’Mittag und fahren dann ein kurzes Stück weiter zur Maranga Lodge wo wir einen Campingplatz beziehen.

12. November – Francistown – Limpopo River Lodge
In der Nacht hat es ein wenig geregnet und heute ist es immer noch bedeckt. Wir machen uns auf den Weg in den Tuli Block bzw. die Limpopo River Lidge. Eine vierspurige Autobahn führt uns aus Francistown hinaus – und was ist denn nun schon wieder? Ein Polizeiauto mit Blaulicht hält uns an – diesmal sitzt allerdings Christoph am Steuer der jeweils ja peinlich genau die Geschwindigkeitslimiten einhält! Wir seien in einer 80-er Zone mit 96 gefahren…allerdings haben wir beide nirgends ein 80-er Schild gesehen! Nach einiger Diskussion wird die Busse von 420 auf 200 Pula reduziert – natürlich ohne Quittung einkassiert und wir können weiterfahren. In Selibe-Phikwe wollen wir noch ein Brot kaufen, das Navi will das wir rechts abbiegen, der Wegweiser zeigt geradeaus…wir sind ein wenig unsicher, entscheiden uns dann aber, gemäss Navi zu fahren und machen deshalb einen U-Turn – schon wieder hält uns die Polizei an…wir haben zu nah an der Kreuzung einen U-Turn gemacht. Aber nach einer längeren Diskussion können wir ohne weitere Folgen weiterfahren…schon einige Jahre sind wir doch immer wieder in Botswana unterwegs haben aber noch nie so häufig Bekanntschaft mit der Polizei gemacht! Wir fahren zum Supermarkt um noch Brot einzukaufen und dann geht’s weiter auf holpriger Gravel-Strasse zur Limpopo River Lodge. An der Reception weist sie uns den Camping No. 1 zu – aber wenn es regnen würde müssen wir auf die No.4 zügeln..»otherwise you get stuck and nobody will help you» !!! Somit entscheiden wir doch, lieber von anfang an auf der No. 4 zu campen statt zu warten bis wir nicht mehr rauskommen! Es bleibt bedeckt und tröpfelt immer wieder, wir bleiben am Nachmittag auf dem Zeltplatz und schauen auf den Fluss.

13. November  - Limpopo River Lodge
Am Morgen machen wir einen kurzen Game Drive, die Landschaft ist sehr schön, Tiere hat es aber nicht so viel, immerhin sehen wir einen Elefanten, Giraffen und natürlich Impalas. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Camping.

14. November – Limpopo River Lodge – Mapungubwe
Wir packen alles zusammen und machen uns auf den Weg zum Grenzposten Platjan, der uns von der Dame an der Reception empfohlen wurde. Die Ausreise aus Botswana ist problemlos, dann geht’s über eine schmale Brücke zum Grenzposten Südafrika. Auch dort geht es schnell und ohne Probleme – das war der schnellste Grenzübertritt auf unserer Reise. Wir fahren auf einer guten Gravel Road nach Alldays, wo wir ein gutes Café mit Internet, feinem Cappuccino und Schoggikuchen finden. Nach einem kurzen Stop in einem kleinen Supermarket fahren wir weiter zum Haupteingang des Mapungubwe Nationalparks. Dort bezahlen wir noch eine zusätzliche Campingnacht und kaufen eine Wild Card damit wir nicht jedesmal Nationalparkeintritt bezahlen müssen. Es ist mittlerweile sehr heiss geworden, so fahren wir durch wunderschöne Landschaft mit Felsformationen zu einer Picnic Site wo wir die Mittagszeit verbringen. Sogar einen kleinen Shop hat es hier wo wir kalte Getränke kaufen können – das sind wir uns gar nicht mehr gewohnt! Von der Picnic Site haben wir einen wunderschönen Ausblick auf den Limpopo River, aber statt «wilde Tiere» sehen wir Kühe weiden…was machen die denn hier? Am späteren Nachmittag fahren wir noch einen Loop wieder zurück zum Haupteingang, wir sehen aber keine weiteren Tiere. Unser Camping ist im westlichen Teil des Parks, wir müssen rausfahren, die Teerstrasse entlang bis fast zum Grenzposten in Pontdrift und dann wieder in den Park hinein. Auf dem Camping sind wir erstaunt, dass fast schon jeder Platz besetzt ist! Wir richten uns ein und geniessen den warmen Abend.

15. November – Mapungubwe
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu einem Game Drive. Zuerst fahren wir zu einem Bird Hide, wo wir im Wasser Schildkröten sehen und einen Kingfisher beim Fischen beobachten. Dann wollen wir noch den Mopane Loop fahren. Dazu fahren wir zum Gate um dann auf den Loop einzubiegen. Schon bald verpassen wir eine Abzweigung und landen wieder auf der «Hauptstrasse» also kehren wir um und nehmen die nächste Strasse links nun sind wir wieder auf der Loop Strasse. Wir fahren gemütlich dahin, ab und zu hat es etwas Wasser auf der Strasse, deshalb denken wir auch nichts Böses, als ein längerer Abschnitt mit Wasser kommt und Christoph fährt langsam weiter….zu langsam, wie sich herausstellt, denn plötzlich beginnt Jonathan zu «stottern» und stirbt dann mitten im Schlamm ab. Kein Problem, oder? Low 4 rein, Differentialsperre, Gas….nützt nichts, wir stecken definitiv im Schlamm fest. Also raus aus dem Auto, oops, der Schlamm ist wirklich tief, wir verlieren schon bald unsere Sandalen! Nun beginnen wir zuerst mit der Schaufel und dann mit den Händen im Schlamm zu buddeln. Wir versuchen zuerst, wieder rückwärts zu fahren, aber da geht gar nichts. Also wohl besser vorwärts, obwohl wir eigentlich am liebsten wieder zurück wollen, aber der Jonathan anscheinend nicht. Es geht nun wieder ein Stück vorwärts bis wir wieder absaufen. Also wieder buddeln, nochmals probieren…und irgendwann haben wir es geschafft und sind wieder auf trockenem Boden. Nun müssen wir nur noch die Schaufel und unsere Sandalen im Schlamm ausgraben. Wir beide sehen jetzt auch schon aus wie der Jonathan..eine Schlammpackung soll ja gut für die Haut sein! Notdürftig waschen wir die Füsse und Hände damit wir wenigstens weiterfahren können, jetzt nur noch zurück zum Camping, in der Hoffnung, dass es nicht noch mehr solche Schlammlöcher hat! Das nächste Wasser können wir im Mopane Busch umfahren, dann ist die Strecke zum Glück trocken. Zwei Elefanten die uns mit flatternden Ohren wütend anschauen, ignorieren wir, wir haben jetzt keine Lust auf Tiere…..! Schon bald haben wir wieder die Hauptstrasse erreicht und fahren zurück zum Camping. Dort begegnen wir dem Camp Attendant, der uns erstaunt ansieht…aber dieser Mopane Loop soll man auf keinen Fall nach Regen befahren, ob uns das niemand gesagt hat? Er schlägt vor, den Jonathan mit dem Schlauch abzuspritzen, also gesagt getan. Wir fahren in die Nähe des Schlauches und er beginnt, den Jonathan gründlich zu waschen, wirklich sehr gründlich, denn als wir nach der Jonathan-Wäsche wieder auf unseren Campingplatz zurückfahren wollen, stecken wir schon wieder im Schlamm fest! Der Boden ist völlig aufgeweicht, da nützt kein Low 4 und keine Differentialsperre mehr. Aber zum Glück im Unglück sind ja auf dem Campingplatz noch andere Leute, ein netter Nachbar zieht uns aus dem Schlamm wieder hinaus auf festen Boden. Nun nur noch kurz nochmals abspritzen und dann zurück auf unseren Platz! Der Attendant meint, unser Platz sei nicht gut, wenn es regnen würde, wir sollten doch einen anderen aussuchen der noch frei ist. Sollen wir wirklich? Erst einmal waschen wir uns selber, die Schlammpackung hat genug lange eingewirkt. Auch unsere Kleider waschen wir und die Sandalen werden in einem Kessel von unserem südafrikanischen Nachbarn eingeweicht. Sollen wir nun umziehen oder nicht? Also doch, wir zügeln auf einen anderen Platz. Schon bald bedeckt sich der Himmel und es kommen ein paar Tropfen. Also fahren wir unser Regendach (eigentlich für Schatten gedacht) aus und sitzen gemütlich drunter. Plötzlich kommt ein starker Wind auf, ein paar Impalas rennen wie von der Tarantel gestochen durch den Zeltplatz und dann fegt für 3 Minuten ein unglaublicher Sturm durch den Camping. Es wirbelt Äste umher und vom Jonathan fliessen ganze Bäche runter. Als sich das Ganze wieder beruhigt steigen wir aus und besichtigen mit Schreck unseren alten Zeltplatz – dort ist ein grosser Ast abgebrochen  – und zwar etwa genau dort, wo vor 2 Stunden noch der Jonathan gestanden hat! Da hatten wir wirklich einen unglaublichen Schutzengel! Für heute haben wir genug Aufregung gehabt, wir bleiben auf dem Camping, schwatzen mit unseren Nachbarn. Nach einem frühen Nachtessen gehen wir schlafen und hoffen, dass es diese Nacht ruhig bleibt, obwohl offenbar gemäss Wettervorhersage noch mehr Regen kommen soll.

16. November – Mapungubwe – Krüger Nationalpark (Punda Maria)

Zum Glück ist es in der Nacht ruhig geblieben! Unsere Nachbarin konnte nicht schlafen, da sie Sorgen hatte, dass der Wind stärker wird und ich (Gabi) konnte nicht schlafen, weil ich Angst hatte, dass es nochmals Regen gibt! Wir trinken einen Tee und packen dann zusammen, wir wollen in einem gemütlichen Café in Musina das Frühstück nehmen. Wir verabschieden uns und fahren ohne weiteren Zwischenfälle nach Musina, wo wir gleich am Stadtrand eine Mall erspähen. Wir haben die Hoffnung, hier ein Café zu finden, aber alles was es hat, ist ein Wimpy. Also gut, besser als gar nichts! Der Cappuccino und die Omelette bzw. Rührei ist sehr gut und wir haben sogar Internet und können die neuesten Ereignisse in Zimbabwe dank der NZZ nachlesen. Unsere Kellnerin reagiert sofort und sagt, dass sie sich freut, nun endlich nach Zimbabwe gehen zu können. Frisch gestärkt gehen wir in Checkers um für die nächsten Tage einzukaufen. Wow, das ist ja ein Paradies! Da bekommt man alles, und das feine Brot das wir hier kaufen können! Schade dass wir gar keine Grosseinkäufe mehr tätigen müssen, da hier ja die Supermärkte nicht so spärlich sind. Wir laden alles in den Jonathan, tanken dann noch und fahren dann weiter Richtung Krüger Nationalpark, bzw. Punda Maria Gate. Die Landschaft ist sehr schön, hügelig und ständig durch Dörfer mit viel Verkehr, wir können maximal 60 kmh fahren und kommen langsam voran. Am Strassenrand erstehen wir noch frische Litchis. Am späteren Nachmittag erreichen wir den Nationalparkeingang und checken mal für eine Nacht auf dem Camping ein, der nur ca. 5km weiter liegt. An der Reception sagt er uns, dass es zwar nicht viele Leute hätte, er uns aber empfehlen würde, die nächsten Nächte im Park zu buchen. Also erstehen wir im Shop eine Karte und zwei Savanna und diskutieren dann, wo wir übernachten wollen. Zurück an der Reception buchen und bezahlen wir alles und beschliessen, auf den Campingplatz zu fahren um später ev. noch einen Game Drive zu machen. Aber was ist denn das? Als wir zum Jonathan laufen, stellen wir fest, dass er einen platten Reifen hat! Also wohl doch nichts mit Game Drive…wir fahren auf den Camping um den Reifen zu wechseln. Mit unseren beiden Wagenhebern bringen wir jedoch das Auto nicht genug hoch. Ein netter Österreicher-Nachbar der seit 4 Jahren in Südafrika lebt, kommt mit seinem Wagenheber zu Hilfe, aber auch der ist nicht höher als unserer. Also machen wir das ganze auf die afrikanische Art und buddeln ein Loch unter den Reifen! Schon bald hat der Jonathan wieder einen ganzen Fuss. Wir gehen duschen und danach noch zum Hide der gleich im Camping ist. Aber dort ist alles ruhig, so nehmen wir das Bier zurück auf unserer Campsite. Da wir die letzte Nacht nicht so gut geschlafen haben, gehen wir nach dem Nachtessen bald einmal ins Bett. 

Monday, November 6, 2017

Reisebericht Teil 8: 30. Oktober – 5. November 2017

30. Oktober - Maun
Wir fahren direkt von Xakanaka nach Maun zum Audi Camp, wo wir auf allen unseren letzten Reisen mindestens eine Nacht verbracht haben. Der Zeltplatz ist absolut hässlich und staubig mit wenig Schatten, aber er liegt «convenient» und zwischen den Wochen im Busch ein geeigneter Ort um zu retablieren. Es gibt viel zu tun und der Ablauf ist klar durchorganisiert:
·         Wassertank auffüllen mit dem Schlauch neben dem Restaurant
·         Allen Abfall entsorgen und die Lebensmittel kontrollieren; der Kartonwein-Sack hat wieder ein kleines Loch und muss in eine Wasserflasche umgefüllt werden; den Jonathan putzen und das Geschirr wieder einmal richtig abwaschen
·         Duschen und Kleiderwaschen und zum Trocknen aufhängen
·         Fahrt nach Maun: Zuerst suchen wir einen Ort um Gas aufzufüllen; das Navi führt uns zu einer Gas-Firma, die zwar kein Gas verkauft, uns aber eine Adresse geben kann, wo wir dann wirklich Gas auffüllen können. Ein Arbeiter legt die Flasche auf die Waage und pumpt von Hand Gas in die Flasche, bis das Zielgewicht erreicht ist.
·         Anschliessen fahren wir in das Restaurant French Connection und essen ein Baguette mit Roastbeef und ein Rockshandy; hier haben wir Internet und können die Mails lesen; es ist aber zu langsam, um den Blog up-zu-daten
·         Weiter fahren wir zum Einkaufen: zuerst in die Metzgerei, wo es Fleisch für 5 Nächte gibt, dann in den Bottle Store um Wein und Bier-Vorräte aufzufüllen und schlussendlich in den Spar für die andern Lebensmittel; da wir keine Pizza und Salzstängeli gefunden haben, gehen wir noch in einen zweiten Spar und ein Shoprite, wo wir dann alles finden. Wir finden es erstaunlich, dass es in Maun noch keine Shopping Mall gibt; der Spar sieht immer noch gleich aus wie vor 23 Jahren
·         Zurück im Camp räumen wir dann den Jonathan wieder ein, und laden den Compi und die Batterien der Fotoapparate
·         Dann endlich ist alles erledigt und wir gehen an die Bar, wo wir bei einem Windhoek Draught und Savanna Dry die Fotos und Reisebericht in den Blog laden können
·         Anschliessend geht es runter ins Restaurant, wo wir wie üblich Chateaubriand essen

31. Oktober – Maun – Central Kalahari Game Reserve/Sunday Pan
In der letzten Nacht im Moremi hörten wir Löwen brüllen und ein Hippo vor unserem Jonathan mampfen. Diese Nacht in Maun hören wir Esel ia-en, Hunde bellen und Hähne gügerigü-en. Beim Aufwachen schauen wir durch das Fenster unseres Zeltes zu, wie die Gruppe nebenan die Zelte abbaut; es funktioniert immer noch gleich, wie wir es auf unserer ersten Afrikareise vor 24 Jahren gelernt haben. Zuerst die Haken lösen, dann das Zelt in alle 4 Richtungen falten, Stangen zusammenlegen, Zelt dritteln und den Boden jeweils mit dem Bürstli abbürsten und am Schluss zusammenrollen und im Zeltsack verstauen. Den andern Leuten zuzuschauen ist fast so spannend wie im Park den Tieren.
Wir nehmen es gemütlich und essen zMorge und fahren erst gegen 8 Uhr los; auf dem Weg kaufen wir noch frisches Brot und Salat und tanken den Jonathan voll; dies ist die letzte Gelegenheit für 6 Tage und 1000km durch die Central Kalahari. Kurz vor dem Veterinär-Gate halten wir an und nehmen das Fleisch aus dem Kühlschrank und verstecken es. Man darf kein Fleisch aus dem Ngamiland in den Süden bringen, aus Angst, dass sich die Maul- und Klauenseuche ausbreitet. Bei den Touristen wird nur kurz in den Kühlschrank geschaut, aber es ist allgemein bekannt, dass man das Fleisch verstecken muss; ich bin sicher die Kontrolleure am Gate wissen es auch. Aber wir fahren ja nur in die Central Kalahari und braten das Fleisch. Ausser Sichtweite vom Gate wandert das Fleisch zurück in den Kühlschrank. Nun geht es noch 100km dem Zaun entlang geradeaus auf einer Sandpiste; dies ist wohl eine der langweiligsten Strecken dieser Reise, aber der kürzeste Weg in den Park.
Wir haben unseren Lieblingsplatz Sunday Pan 4 reserviert. Am Wasserloch und in der Pan ist nichts los und so geniessen wir den Abend auf unserer Campsite. Der Ablauf am Abend folgt immer dem gleichen Muster: Nach der Dusche (wir füllen einen leeren 5L Kanister vom Wassertank und leeren ihn in den Kübel mit einer Brause; 5L reicht für 2)  gibt’s ein Bier & Nüssli; wir nehmen die Malaria-Prophylaxe, sprayen uns mit Peaceful Sleep ein gegen allfällige Mücken und ich wechsle von Sandalen auf geschlossene Schuhe – wegen eventueller Skorpione. Während Gabi den Salat vorbereitet, mache ich Feuer. Es ist ein paar Tage vor Vollmond und der Mond steht deshalb hoch am Himmel und leuchtet die Campsite aus, so dass wir keine Lampe brauchen. Der Nachteil des Mondes ist, dass wir die Sterne nicht sehen. Während ich das Fleisch brate, bereitet Gabi die Beilagen vor und zum Essen gibt es ein Glas Rotwein aus dem Karton (bzw. der Plastikflasche). Gabi macht Wasser heiss damit ich abwaschen kann und dann macht sie Tee; dazu gibt es je abgezählte 2 Biskuits.

1.  
November – Sunday Pan
Kurz vor Sonnenaufgang um 5 Uhr 30 stehen wir auf; das Zelt ist mit ein paar wenigen Handgriffen zusammengepackt und wir sind in 5 Minuten fahrtbereit. Bevor wir losfahren, müssen wir die Getränke für den Tag in den Kühlschrank einräumen, die wir am Vorabend bereitgestellt haben. Auf diese Art muss der Kühlschrank die Getränke nur von etwa 18 Grad auf 10 Grad abkühlen. Es geht nur ca. 500 Meter runter zum Wasserloch, aber dort ist nichts los. Wir fahren zur Leopard Pan und dann ins Passarge Valley; auch hier ist nichts wirklich Interessantes zu sehen und so schauen wir einem Hasen zu, der über den Weg hoppelt, einem Korhaan, der mit lautem Kwä-kwä-kwä fast senkrecht auffliegt um ein paar Meter weiter wieder fast senkrecht zu landen; ein paar Koribustard sind auch unterwegs. Ab und zu sehen wir einen Springbock oder ein Oryx; 2 Dachse rennen schon früh davon bevor wir die Kamera schussbereit haben. Heute scheint nicht viel los zu sein….; doch plötzlich sehen wir im letzten Augenblick 3 Schatten in einer Bauminsel; wir bremsen und fahren zurück.  Es sind 3 Geparde, die aber sofort flüchten, obschon wir etwa 40 Meter entfernt sind. Wir fahren weiter und diskutieren wo und wann wir zuletzt Geparde gesehen haben, doch kaum 3km weiter verraten ein paar runde Ohren 2 junge Löwen, indem sie aufschauen, wenn sie uns kommen hören. Sie sind alleine – die Mutter muss auf der Jagd sein – und relativ weit weg von der Strasse. Zurück in der Sunday Pan schauen wir auf dem Weg zum Camp noch beim Wasserloch vorbei und finden 2 Löwen-Männchen, die im Schatten liegen und sich wohl für den Rest des Tages nicht mehr weit bewegen.
Am Mittag ist es in der Central Kalahari affig-heiss aber zum Glück geht ein Wind und wir setzten uns in den Schatten eines Baumes und lesen. Ab 4 Uhr nimmt die Kraft der Sonne ab und wir können uns aus dem Schatten wagen; wir fahren runter zu den 2 Löwen und parkieren Jonathan ein paar Meter daneben. Die Löwen bleiben unbeeindruckt von unserer Gegenwart im Schatten liegen.

2. November – Sunday Pan – Piper Pan
Wir fahren wiederum um 5 Uhr 30 ohne zMorge ab und fahren durch das Deception Valley in Richtung Piper Pan. Auf dem Rücksitz ist immer eine Schachtel mit Rusks, damit wir nicht verhungern. Die Landschaft ist toll im Morgenlicht, aber leider hat es keinen Vordergrund in Form von Tieren für unsere Kameras. Unterwegs finden wir eine einsame Löwin am Strassenrand. Am Lethiahu Waterhole sind 3 Löwen Cubs; auch sie sind alleine. Da es in dieser Gegend nicht so viel geeignetes Futter hat – die Springböcke sind wohl zu schnell für die Löwen, muss die Mutter wohl einen weiten Weg für die Jagd zurücklegen. Jetzt wird die Strasse extrem sandig und holprig und wir lassen Luft aus den Reifen um in die Piper Pan zu fahren. In der Pan grasen Gnus, Springböcke und Oryx-Antilopen. Am Wasserloch kommen noch Kudus und einige Vögel dazu.
Hier ist es noch heisser als in der Sunday Pan und die Bäume haben hier zu dieser Jahreszeit keine Blätter. Also müssen wir das Schattendach ausfahren und den Jonathan mit einer Plane zudecken. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist das Kühlschrank-Management ein bisschen schwieriger, aber es reicht jeweils um die Getränke auf etwa 10 Grad abzukühlen. Mit dem Solarpanel auf dem Dachzelt produzieren wir genügend Strom um den Kühlschrank in Dauerbetrieb zu halten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, unsere Hängematte im Schatten aufzuhängen und deshalb sitzen wir unter dem Schattendach und lesen; zum Glück haben wir etwa 300 Bücher auf unseren eBooks, denn ein Buch reicht bei 4-5 Stunden Siesta nur für 2 bis 3 Tage. Was haben wir nur gemacht, als es noch keine eBooks gab? Auf der Weltreise in 2005 mussten wir noch in Secondhand Bookshops Bücher tauschen.
Am Nachmittag um 4 Uhr – nach einem kühlen Cola Zero aus unserem fleissigen Kühlschrank – fahren wir rund um die Pan auf der Suche nach den hier ansässigen Löwen. Aber wir finden sie nicht und warten noch ein bisschen am Wasserloch, bis die Sonne untergeht. Zurück im Camp gibt es das übliche Abendprogramm: siehe 31. Oktober.

3.    
November – Piper Pan
Wiederum um 5 Uhr 30 sind wir auf dem Weg um die Pans. In der Mitte einer Pan entdecken wir eine Giraffe, welche sich aber mitten im offenen Gelände von uns bedroht fühlt und rasch versucht in den Busch am Rande der Pan zu flüchten. Am Rande der Pan sehen wir auch einige Bat-eared Foxes. Beim Weg zurück zum Wasserloch kommen uns 2 Löwinnen entgegen und liegen unter den erst-besten schattenspendenden Busch. Wir sind sicher, dass wir sie am Nachtmittag dort wieder finden werden.
Und tatsächlich sind sie am Nachmittag noch an der gleichen Stelle, gehen zum Wasserloch trinken und legen sich in einen Busch neben dem Wasserloch und fangen sich an zu waschen, zuerst sich selbst und dann gegenseitig. Es wird schwierig sein, von den 100 Löwenfotos die beste aufs Internet hochzuladen.

4.    
November – Piper Pan – Passarge Valley
In der Nacht hören wir die Löwen brüllen und finden sie am nächsten Morgen pünktlich um 5 Uhr 30 am Wasserloch. Aber es sind nicht mehr die 2 Löwinnen vom Vortag sondern 2 Männchen mit einer tollen Mähne. Wir haben noch einen langen Weg vor uns und müssen uns leider von ihnen verabschieden. Die Strecke wird steinig und wir entscheiden uns, die Reifen mit dem eingebauten Kompressor wieder auf den normalen Druck aufzupumpen und dazu ein Schale Flakes zu essen. Unterwegs kommt uns ein Safari-Fahrzeug mit einer Gruppe entgegen; auf ihre Frage teilen wir ihnen mit, dass wir seit der Piper-Pan «nichts» gesehen haben. Wir bitten die Springböcke, Oryx, Kori-Bustard und Korhahns, die unterwegs am Pistenrand waren um Entschuldigung, aber auf diese Frage zählen nur Löwen, Geparde, Wildhunde, Hyänen und allenfalls Giraffen.
Das Wasserloch in Passarge Valley ist relativ öde um diese Zeit und es sind nur ein paar Oryx und Steinböcke hier. So fahren wir in unser Camp in Passarge 3 und stellen uns auf die Mittagshitze ein: Schattendach für uns und Plane für Jonathan. Trotz Hitze machen wir ein Feuer um die Frischbackbrötchen aufzubacken, aber eigentlich könnte man diese auch einfach auf den Tisch legen.
Auch heute machen wir um 4 Uhr wieder einen kurzen Game Drive durchs Passarge Valley, obschon bei diesen Temperaturen die Wahrscheinlichkeit klein ist, etwas zu sehen.

5. November – Passarge Valley - Motopi
Ein letztes Mal (auf dieser Reise) fahren wir das Passarge Valley runter bis zu Punkt wo wir vor 4 Tagen die Geparde und Löwen gesehen haben; aber natürlich sind die nicht mehr dort. So nehmen wir Vorlieb mit ein paar Dachsen, Giraffen und ein paar Landschaftsfotos mit Springböcken und Oryx-Antilopen. Auch beim Passarge und Motopi Wasserloch ist nichts los und so fahren wir auf unser Camp in Motopi 2. Am Nachmittag gibt es nur eine kurze Fahrt runter zum Wasserloch; wir warten dort und lesen/lösen Sudoku, aber es ist zu heiss und die Tiere warten mit Trinken, bis es abgekühlt hat. Sobald die Sonne untergegangen ist, kühlt es relativ rasch auf etwa 26 Grad ab; am Morgen beim Aufstehen ist es normalerweise so zwischen 15 und 18 Grad. Heute ist die Frage rasch geklärt, was es zum zNacht gibt. Da es die letzte Nacht im Busch ist, hat es nur noch Tomaten und Rüebli für einen Salat mit Feta und die Pizza können wir noch mit ein paar gebratenen Schinkenscheiben verfeinern. Nun ist der Kühlschrank fast leer.

6.    
November – Motopi – Maun

Wir machen einen kurzen Abstecher zum Wasserloch; eine Hyäne, die uns kommen hört, flüchtet schon früh und schreckt damit auch die Gnu’s und Oryx auf, die sich vom Wasserloch entfernen. Auf dem Weg zum Tsau Gate sehen wir immer wieder Footprints und Dung von einem Elefanten. Eigentlich sollte es keine Elefanten in der Central Kalahari geben, aber vor ein paar Jahren hat sich eine Gruppe vom Boteti aus auf den Weg in den Park gemacht und den Zaun niedergerissen. Dank den künstlichen Wasserlöchern können die Elefanten nun im Raum des Tsau-Gates überleben und hängen da rum. Die Strecke entlang des Zauns nach Kuke auf die Teerstrasse ist öde aber gut und wiederum der schnellste Weg zurück in die Zivilisation. Auf der Fahrt nach Norden können wir die Veterany-Gates ohne Kontrolle passieren und sind um 11 Uhr zurück in Maun. Im Canvas-Store kaufen wir ein elastisches Gummiband um unser Dachzelt zusammenzufalten, da das alte gerissen war. In diesem Laden gäbe, es noch viele tolle Campingartikel zu kaufen, leider brauchen wir jedoch nichts. Zum Mittagessen fahren wir ins Restaurant French Connection essen Baguette, trinken Rockshandy und lesen unsere Mails und das neuste aus der Welt auf NZZ.ch. Anschliessend fahren wir zu Riley’s Garage um zu tanken und uns nach einem Workshop zu erkundigen, wo die Scharniere unserer Campingtüre geflickt werden können. Sie geben uns eine Adresse an und wir fahren in die entsprechende Strasse; wir erkundigen uns dort ein zweites Mal und schon haben wir den Workshop gefunden. Nach einer Diskussionen zwischen dem Manager und Mechaniker in lokaler Sprache teilen sie uns mit, dass sie das Flicken können und fahren den Jonathan in die Werkstatt. Das Chaos in der Werkstatt ist unbeschreiblich – siehe Foto. Der Assistant-Mechaniker erinnert uns an Charly – den Mechaniker aus den Büchern «Nr. 1 Lady Detective Agency» (Mma Ramotswa). Hauptsache ist, dass nach 30 Minuten die kaputten Nieten ersetzt sind und wir nun ins Audi Camp fahren können.  

Monday, October 30, 2017

Reisebericht Teil 7: 22. – 29. Oktober 2017

22. Oktober - Kasane
Wir waschen unsere Kleider und fahren dann zum SKL Büro beim Sedudu Gate um 2 Zusatznächte in Savuti zu organisieren, aber das Büro ist am Sonntag geschlossen. Wir steuern wieder die Chobe Marina Lodge an, wo wir am Vortag gute Internetverbindung hatten und laden den Reisebericht Teil 6 und Fotos hoch, und geniessen dazu einen feinen Chickenburger. Nach einem Tankstop fahren wir ins Shoprite um für die nächsten 7 Tage einzukaufen, aber einerseits ist die Auswahl an Fleisch klein, und andererseits ist der Bottlestore am Sonntag geschlossen. Wir fahren noch zum Choppies in Kazungula und ergänzen noch ein wenig unsere Vorräte.
Das Apero und Nachtessen verbringen wir im Restaurant des Big 5 Camps zusammen mit 2 Holländern (Martin und Anika).

23. Oktober – Chobe/Ihaha
Nach dem zMorgen fahren wir wieder zum Sedudu-Gate um die 2 Zusatznächte in Savuti zu bestätigen und zu bezahlen. Die Lady ruft das Büro in Maun an und diskutiert während 10 Minuten; eigentlich ist es ganz einfach: 2 Nächte hatten wir schon im April bestätigt und bezahlt; für 2 Nächte waren wir auf der Warteliste und haben ein Mail gekriegt, dass es nun Platz gegeben hat. Letztendlich klappt es und wir bezahlen die 2 Nächte Camping bei SKL und nebenan den Parkeintritt bei Nationalparkbüro. Wir fahren die 6km zurück nach Kasane. Da der Bottlestore erst um 10 Uhr öffnet, gehen wir noch ins Hunter’s Restaurant, wo es Cappuccino und Pancake gibt. Nachdem nun auch die Bier- und Weinvorräte aufgefüllt sind und wir im Spar noch Chnoblibrot, Pizza und was Süsses zum Dessert gekauft haben, fahren wir auf der Transitstrecke in den Chobe NP und auf einer Cut-line road – trotz no-entry Schild – direkt zum Ihaha Camp. Am späteren Nachmittag machen wir einen Gamedrive entlang des Chobe-Rivers. Dieser Teil des Parks ist landschaftlich sehr schön, aber es hat erstaunlich wenig Tiere. Es ist das erste Mal, dass wir in diesem Teil keinen einzigen Elefanten sehen.

24. Oktober – Chobe/Savuti
Bei Sonnenaufgang fahren wir los dem Chobe River entlang Richtung Westen; auch hier ist es ruhig; wo sind nur all die Tiere? Um 8 Uhr verlassen wir diesen Teil des Parks und fahren nach Savuti. Die Fahrt bis zum Gate verläuft zügig, erst nach dem Gate wird es tiefsandig. Für heute sind wir genug gefahren und stellen unseren Jonathan deshalb am Nachmittag nur noch zum Wasserloch 1km vom Camping entfernt und schauen den Elefanten zu.

25./26. Oktober – Savuti
An diesen 2 Tagen machen wir Gamedrives. Am Morgen bei Sonnenaufgang um 6 Uhr fahren wir los zum Marabu-Wasserloch, am Nachmittag stellen wir uns wieder ans Elefanten-Wasserloch. Da die Tracks sehr sandig sind, ist es am schönsten einfach bei den beiden Wasserlöchern auf die Tiere zu warten. In der Savuti haben wir mehr Glück: am ersten Morgen sehen wir zuerst 4 Hyänen. Plötzlich beginnt ein Schakal aufgeregt zu bellen; mit dem Feldstecher erkennen wir den Grund: ein Leopard nähert sich dem Wasserloch. Da das Wasserloch jedoch von Elefanten besetzt ist, läuft der Leopard an uns vorbei und auf der anderen Seite wieder in den Busch. Am zweiten Morgen sehen wir hier 4 Wilddogs. Am Nachmittag des zweiten Tages sehen wir auch noch etwa 8 Löwen beim Elefanten-Wasserloch in der Nähe des Camps.

27. Oktober – Savuti – Moremi/Khwai
Eigenlich hätten wir noch eine vierte Nacht in Savuti gebucht, aber wir versuchen beim SKL-Büro in Savuti diese gegen eine Site beim Khwai-Gate im Moremi abzutauschen. Da der Generator nicht läuft hat das Büro jedoch keine Telefonverbindung und wir fahren auf gut Glück los. Wir nehmen die Marsh-Road und fahren noch einmal in der Marabou-Pan beim Wasserloch vorbei. In der Nacht hat es ein paar Tropfen geregnet und deshalb sehen wir die Tierspuren auf der sandigen Strasse sehr gut. Wir sind das erste Fahrzeug auf dieser Strecke an diesem Morgen und es ist deshalb leicht, die Löwenspuren zu erkennen, die in gleicher Richtung auf der Strasse gelaufen sind. Nach ca. 2km haben wir die Löwen eingeholt; 2 Männchen und ein Weibchen rasten am Strassenrand. Unbeeindruckt von unserer Gegenwart machen sie sich weiter auf den Weg; auch für Löwen ist es einfacher, auf der Strasse zu laufen als durch den dornigen Busch. Auf holperigem Track fahren wir zum Mababe-Gate; die Elefanten haben diesen Track zu einer Zeit benutzt, als der Boden noch nass war, und entsprechend Fussabdrücke hinterlassen…. Beim Khwai-Gate angekommen, erklärt uns der SKL-Manager, dass alle Sites reserviert sind, wir jedoch warten können um zu schauen, ob eine frei bleibt. Urs und Monika aus Steffisburg - unsere Camp-Nachbarn in der Savuti - offerieren uns, ihre Site zu teilen. Am Nachmittag fahren wir entlang des Khwai-Rivers Richtung Osten und schauen den Elefanten zu, die hier in den Flutebenen viel zu fressen finden. Etwas später entdecken wir noch etwa 10 Wilddogs, die vollgefressen unter den Bäumen ruhen. Wir finden einen selten gefahrenen Track durch den Busch und Jonathan kriegt ein paar zusätzliche Kratzer ab. Gewitterwolken ziehen auf und es wird langsam dunkel, und so fahren wir zügig zurück zum Camp. Der SKL-Manager kommt bei allen Sites vorbei und spricht mit all seinen Gästen. Der Gast von Campsite 9 ist abgereist und wir können deshalb die Nacht hier verbringen. Wir bedanken uns bei Urs und Monika für das Angebot auf ihrer Site zu übernachten, aber wir haben einen völlig andern Tagesablauf und fühlen uns auf einer eigenen Site flexibler. Wir duschen und trinken unser tägliches Bier mit Salznüssli und als wir das Feuer für das Nachtessen entzünden wollen, kommt ein böiger Wind auf und wir machen uns bereit, in den Jonathan zu flüchten (und Crackers, Käse und Wein auf den Vordersitzen zu geniessen) falls das Gewitter in unsere Richtung ziehen sollte. Es donnert jedoch nur eine halbe Stunde um uns herum aber der Wind flaut ab und wir können doch noch ein Feuer anfachen und unsere Fertigpizza backen.

28. Oktober – Moremi/Xakanaka
Es ist noch leicht bedeckt als wir um 6 Uhr losfahren; wir sind kaum 2 km gefahren, da entdecken wir 2 Löwen, die in der Flutebene liegen. Diese liegen jedoch nur faul rum und sind relativ weit entfernt und wir fahren weiter. Beim Hippo-Pool gibt es Tee und Cornflakes zum Frühstück. Ab hier haben die Drivers der Safarifahrzeuge einen neuen, gut signalisierten Track gefahren, so dass wir nicht mehr wie in den Vorjahren durchs Wasser fahren müssen, um nach Xakanaka zu gelangen. Unsere Site XA-10 liegt sehr schön am Ende des Camps, aber ca 400m von den Ablutions entfernt. Am Nachmittag fahren wir nur noch zu den Paradise-Pools; der Wasserstand im Delta ist höher als in den Vorjahren und die Pools sind mit Wasser gefüllt, und so können wir nun limitiert herumfahren. Wir laden Feuerholz für 2 Nächte in den Jonathan. Dürres Holz findet man hier beliebig, da die Elefanten bei ihrem Weg durch den Mopane-Wald genügend Kleinholz produzieren. Zurück im Camp erleben wir das gleiche Szenario wie am Vorabend. Bei Bier und Nüssli kommt der Wind auf und es gibt ein paar Tropfen, so dass wir uns in den Jonathan verziehen. Nach einer Stunde hört es auf zu tropfen. Das Feuer ist nicht ausgegangen und wir können unser Nachtessen doch noch wie geplant geniessen und müssen nicht auf unsere Notfall-Mahlzeit zurückgreifen.

29. Oktober – Moremi/Xakanaka

Heute ist es bedeckt, kühl und regnerisch. Nach einem kurzen Game-Drive fahren wir zurück ins Camp und stellen den Jonathan so hin, dass wir auf der windgeschützten Seite unter dem Sonnen-/Regendach den Tag verbringen können. Es ist kühl und wir ziehen uns das erste Mal seit 2 Monaten wieder warm an. So haben wir Zeit, das Tagebuch zu schreiben und Fotos von den Kameras auf den Computer zu laden, damit wir in Kasane bereit sind, diese aufs Internet hochzuladen.  Wir schwatzen ein wenig mit den Nachbarn und tauschen ein bisschen Erfahrungen aus.

Sunday, October 22, 2017

Reisebericht Teil 6: 7. – 21. Oktober 2017

7. Oktober - Lusaka
Heute ist Grosseinkaufstag – da Gabi der Überzeugung ist, dass es absolut nichts zu kaufen gibt in Zimbabwe. Wir verabschieden uns vom Zeltplatzbüsi das die ganze Nacht bei uns ins Dachzelt wollte, schwatzen noch ein wenig mit unseren deutschen Nachbarn und fahren dann in diverse Shopping Malls (etwa so alle 500 Meter gibt’s eine!) bis wir alles finden was wir kaufen wollen. Dann geht’s zurück zum Pioneer Camp wo wir alles irgendwie im Jonathan verstauen. Nach einem Znacht im Restaurant gehen wir schlafen.

8. – 9. Oktober – Lower Zambezi  - Kiambi Camping
Diese zwei Tage verbringen wir am Zambezi in der Kiambi Lodge – in der Nähe von Chirundu. Hier läuft überhaupt nichts, wir haben uns eigentlich mehr Wildlife und Aktivitäten vorgestellt. So verbringen wir die Tage mehr oder weniger mit Nichtstun. Es ist bedeckt und ab und zu gibt es sogar ein paar Regentropfen.

10. Oktober – Chirundu – Mana Pools Nationalpark
Heute steht der Grenzübertritt nach Zimbabwe an. Wir sind gespannt was uns erwartet und sind der Überzeugung, dass wir das ganz sicher ohne Hilfe schaffen werden….! Im grossen neuen Grenzgebäude werden die Formalitäten für Zambia und Zimbabwe abgewickelt. Schon als wir reinfahren, kommen diverse Helfer angerannt…einer sagt uns, dass wir zurück zum Gate laufen müssen, um das CIP für Zambia abstempeln zu lassen. Dann laufen wir mit unserem Helfer wieder zurück zum Gebäude wo er uns das Einreiseformular für Zimbabwe in die Hände drückt. Woher er dies wohl hat? Als wir noch am ausfüllen sind, kommt er schon mit dem nächsten Formular – Temporary Import for Verhicles – das wir für den Jonathan ausfüllen müssen. Nun geht’s zuerst zur Immigration wo wir je 30 US$ fürs Visa bezahlen und der Pass gestempelt wird. Nun führt uns unser Helfer den Gang entlang (alleine hätten wir keine Chance gehabt, diesen Gang zu finden!) zu Interpol Zambia. Das Büro wird jedoch gerade nass aufgenommen, der Beamte von Interpol isst gerade Frühstück mit demjenigen von Interpol Zimbabwe. Also warten wir, bis der Boden sauber und das Frühstück gegessen ist. Der Beamte studiert lange unser Police Dokument für den Jonathan, knallt dann einen Stempel auf ein kleines weisses Papier und wir werden weiter zu Interpol Zimbabwe geschickt. Der Beamte dort drückt desinteressiert an seinem Handy herum, schaut kurz auf unsere Dokumente und das kleine weisse Papier kriegt einen weiteren Stempel. Den Gang wieder zurück zum nächsten Büro wo in einem grossen dicken Handbuch nachgeschlagen wird, wieviel wir für den Jonathan bezahlen müssen. Der arme wird wieder als Truck eingestuft – er kostet US$120. Unser Helfer führt uns – für was haben wir noch nicht herausgefunden – den «Interpol» Gang wieder zurück, wo wir einige Zeit in einer Kolonne anstehen (bzw. er für uns) bevor es dann wieder zurück geht und das Import Dokument definitiv ausgefüllt wird. Er sagt uns, dass wir nun alles haben und weiterfahren können. Wir geben ihm 10 US$, worauf er uns darauf aufmerksam macht, dass sein Bruder auch noch geholfen habe – also, der Bruder kriegt auch noch US$10. Nun müssen wir nur noch das kleine weisse Papier mit den vielen Stempeln beim Gate abgeben – und nach 1.5 Stunden sind wir in Zimbabwe! Nun geht’s zuerst auf löchriger Teerstrasse – die nachher immer besser wird – Richtung Mana Pools Nationalpark. Wir passieren den Eingang zum Nationalpark da wir zuerst nach Marongoro fahren müssen um das Permit abzuholen. Unterwegs werden wir und Jonathan nur noch auf Tse-Tse Fliegen kontrolliert, d.h. wir werden angehalten, einer läuft um das Auto herum, schaut sich im Auto um und beschliesst, dass keine Tse-Tse Fliegen vorhanden sind! Wir holen das Permit ab, bezahlen horrende US$5 für eine kopierte Karte von Mana Pools und fahren dann wieder zum Eingang zurück. Die Strasse zum Park ist eine gute Gravel Road, sodass wir schon bald beim Camping ankommen. Gemäss unserer Buchungsbestätigung sollen wir auf Campsite No. 14 – das ist wohl weit und breit die hässlichste Site ohne irgendeinen Schatten und weit weg vom Fluss. So können wir mit der Reception vereinbaren, dass wir die Site wechseln. Wir schlagen unser Lager auf einer schönen schattigen Site auf und werden beim Mittagessen schon bald von einem Elefanten gestört, der die Apfelringe der Akazie bei uns essen möchte. Er schüttelt den Baum, sodass die Früchte herunterfallen und kommt dabei gefährlich nah an unseren Jonathan. Wir geniessen den Nachmittag und Abend auf dem Camping – es kommen immer wieder Elefanten vorbei.

11. – 13. Oktober – Mana Pools
Wir unternehmen Fahrten im Park und beobachten Löwen, Elefanten und diverse Antilopen. Am zweiten Abend gibt unser Nachbar an der Campsite am Wasser plötzlich den Warnruf: Achtung Hippo! Und da kommen auch schon zwei Hippos angerannt…gefährlich nah an der Autotüre des Jonathan vorbei die offen steht! Wir haben kurz einen Herzstillstand – aber zum Glück haben die beiden das Hindernis erkannt! Immer wieder müssen wir Elefanten ausweichen die sich überhaupt nicht um uns kümmern.

13. Oktober – Mana Pools – Mokuti Travel Lodge
 Da uns der Weg von Mana Pools nach Matusadona zu weit ist, haben wir beschlossen, noch eine Nacht in der einzigen Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weg zu verbringen. Wir machen am Morgen noch einen Game Drive, fahren dann aus dem Mana Pools Nationalpark hinaus zur Mokuti Travel Lode. Wir sind bereits am Mittag dort – wir sind nicht sicher, ob wir noch nach Karoi fahren müssen um zu tanken da wir morgen früh losfahren müssen und die Tankstellen vielleicht noch nicht offen sind. Der nette Manager von der Lodge klärt uns ab, dass in Karoi Diesel vorhanden ist und die Tankstelle um 6 Uhr morgens öffnet. So essen wir in der Lodge z’Mittag und benützen das wirklich schnelle Internet. Die Lodge ist ganz ok, klar hat sie sicher bessere Zeiten gesehen, aber das Zimmer ist in Ordnung und das Rump Steak zum Nachtessen ist excellent!

14. Oktober – Mokuti Travel Lodge – Matusadona Nationalpark
Wir fahren um 5 Uhr los, zwischen 9 und 10 Uhr haben wir uns mit Elena und Hans an der Kreuzung verabredet, wo wir zum Matusadona NP abbiegen müssen. Sie haben uns via 4x4 Forum Südafrika kontaktiert, da sie auch in den Matusadona fahren und die Strassenverhältnisse unklar sind. So sind wir wenigstens zwei Autos, falls es wirklich sehr schwierig sein sollte. Wir fahren zur Tankstelle, wo wir genau um 6 Uhr eintreffen – vor der unleaded Säule  hat es bereits eine Schlange! Aber wir werden sofort zur Diesel Tankstelle gewiesen wo wir den Jonathan füllen können.  Auf guter Strasse fahren wir durch diverse Dörfer und treffen kurz nach 9 Uhr an der besagten Kreuzung ein, wo tatsächlich Elena und Hans aus Österreich mit ihrem Bushlore Camper warten! Nach kurzer Begrüssung machen wir uns auf den Weg, es ist zuerst eine sehr gute Gravel Road. Die erste Abzweigung verpassen wir prompt, aber dank dem Funkgerät das Hans uns gibt, können wir miteinander kommunizieren und die richtige Abzweigung nehmen. Schade – denn die andere Strasse wäre definitiv besser gewesen! Nun geht es über Stock und Stein, durch Flussbette hindurch, dann auf der anderen Seite wieder hinauf nur um den nächsten steinigen Fluss in Angriff zu nehmen! Nun wissen wir definitiv, wieso wir den Jonathan haben, vor allem die Bodenfreiheit ist wichtig, aber auch wir schlagen bei den steilen Ab- und Aufsteigen mit der Anhängerkupplung an. Das Vorwärtskommen ist extrem langsam, endlich erreichen wir das Gate. Wir werden von den Rangern dort fast umarmt – sie haben enorm Freude, wieder mal Besuch zu bekommen! Sie versichern uns, dass die Road better wird – und tatsächlich, noch ein grosser sandiger Fluss ist zu überqueren und nachher können wir sogar fast mit 40 kmh fahren. Wir erreichen Tashinga und checken auf die Campsite ein. Elena und Hans haben ein Chalet in einem Bushcamp reserviert, dies jedoch erst für den nächsten Tag (heute ist es noch nicht bezugsbereit da noch die Leintücher fehlen). So fahren wir auf dem Camping, geniessen die Aussicht auf den Karibasee und schwatzen. Elena und Hans fahren später noch zum Seeufer – und unterschätzen den Sand – gemeinsam können wir ihr Auto freischaufeln bevor es ganz dunkel wird.

15. – 17. Oktober – Matusadona Nationalpark
Die Strassen im Park sind so schlecht und ausser Elefanten hat es keine Tiere sodass wir mehr oder weniger im Camp bleiben und ab und zu Elena und Hans für einen Schwatz besuchen, die in ihr Chalet umgezogen sind. Hans macht immer hervorragenden Espresso den wir mit feinen Guetzli geniessen! Ab und zu kommt der MAPP (Matusadona Antipoaching Project) Ranger vorbei, der gerne einen Schwatz mit uns hält. Er erzählt uns auch, dass eine Fähre immer am Dienstag von Tashinga nach Charara  und am Mittwoch von Tashinga nach Kariba fährt. Da werden wir hellhörig – das wäre doch was, anstelle diese «Strasse» wieder hinauszufahren! Also nichts wie hin zur Reception der uns verspricht, am Montag anzurufen und sich zu erkundigen. Und wirklich, wir können die Fähre buchen – wir am Dienstag nach Charara und Elena und Hans am Mittwoch nach Kariba. Die Fähre soll am Dienstag um 16 Uhr in Tashinga ablegen….wir wissen ja, wir sind in Afrika, wir sind Schweizer – aber so mit 17 Uhr ablegen rechnen wir halt doch….!! Wir warten zusammen mit dem MAPP Ranger, Elena und Hans bis um 19 Uhr tatsächlich die Fähre kommt. Auf dem Schiff ist ein Riesendurcheinander von Leuten, Gefriertruhen, Gepäck, Abfall etc. In Tashinga gehen einige Personen von Bord, damit jedoch unsere Jonathan Platz hat, müssen noch diverse Gegenstände und Gefrierstruhen aus dem Weg geräumt werden. Schlussendlich passt es Millimeter genau – die Rampe kann gerade noch so hinaufgezogen werden. In dem ganzen Durcheinander konnten wir uns nicht mal richtig von Elena und Hans verabschieden! Vor allem ist es mittlerweile dunkel  (vielleicht besser so) und wir sind auf Empfehlung der Leute von der Fähre vorwärts auf das Schiff gefahren! Wir hoffen nur, dass wir hier auch wieder runterkommen!. Die Fahrt dauert ca. 2 ½ Stunden, dann kommen wir in Charara an. Dort herrscht ein Durcheinander von Leuten, Gepäck – und da sollen wir nun die steile Böschung rückwärts hochfahren?? Wir versuchen es zumindest, aber der Jonathan schlägt auf, es ist definitiv zu steil. Also das Auto wieder aufs Schiff und der Kapitän sucht einen neuen Anlegeplatz, ein bisschen weiter unten, ein bisschen weniger steil – sieht eigentlich gut aus. Aber nun müssen wir noch einem Wagen ausweichen und über eine Leitung fahren, d.h. mit einer zusätzlichen Kurve hinausfahren. Zusätzlich erschwerend ist es, dass es stockdunkel ist ! Doch wir versuchen auch dies – und schlagen mit der Anhängerkupplung an den Steinen auf. Also werden diese mit vereinten Kräften zur Seite geräumt und nun geht’s mit Low 4, viel Gas und Geschrei rückwärts an Land! Erfolgreich können wir den Jonathan dann wenden – und haben nur noch einen Gedanken – möglichst schnell weg von hier und einen Schlafplatz suchen! Dank dem Navi finden wir die Strasse und fahren noch ca. 6 km, bis wir am «Strassenrand» unser Lager aufschlagen. Wir sind weit weg von den Dörfern und es ist ruhig. Trotzdem schlafen wir sehr unruhig.

18. Oktober – Charara – Hwange Nationalpark
Sobald es einigermassen hell wird machen wir uns auf den Weg Richtung Hwange. Die Strasse schlängelt sich zuerst noch durchs Gebirge, ist langsam aber gut zu fahren. Nachher werden die Verhältnisse immer besser bis wir die Teerstrasse erreichen. Dort erwartet uns unsere erste Polizeikontrolle in Zimbabwe. Wir haben viel gehört - und sind gespannt was nun passiert. Der Polizist fragt nach dem Import Dokument, dann müssen wir die zwei Pannendreiecke und den Feuerlöscher zeigen (zum Glück haben wir bei Savanna noch irgendein nächstes Servicedatum eingetragen!). Dann werden noch das Rückfahrlicht, das Licht, die Blinker geprüft bis wir weiterfahren können. Im Gegensatz zu Sambia hat der Polizist hier kein Smalltalk gemacht, sondern einfach seine Checklist abgearbeitet. Wir fahren ohne weitere Unterbrüche nach Hwange, von dem dortigen Polizisten werden wir einfach durchgewunken. Wir fragen das Navi nach dem Spar – und fahren in eine Seitenstrasse wo es nichts gibt. Na ja, irgendwo gibt es noch einen OK Supermarkt. Wir gehen hinein und sind völlig überrascht. Gabi war ja der Überzeugung, dass es in Zimbabwe absolut nichts zu kaufen gibt – hier in Hwange gibt es einfach alles, was das Herz begehrt, sogar Ice Cream!. Wir kaufen für die nächsten Tage im Hwange ein, tanken zur Sicherheit noch 50 Liter (man weiss ja nie, wieviel Game drives wir noch machen wollen) und fahren dann in den Hwange Nationalpark. Am Gate sehen wir, dass wir heute die ersten sind, die reinfahren – und es ist bereits 15 Uhr! Wir fahren nach Sinamatella um noch die Gebühr von US$10 für Jonathan zu bezahlen und fahren dann weiter zu unserer gebuchten Picnic Site Mandavu Dam. Dort werden wir von Agnes herzlich begrüsst die in den nächsten Tagen bezüglich Feuerholz nach uns schauen wird. Sie ist gerade am See am fischen und hofft, noch etwas zum Nachtessen zu bekommen. Wir sind für heute definitiv genug Auto gefahren, wir sitzen zuerst mit einem Coke Zero später dann mit einem Bier am Schatten, schauen auf den See und hören den Hippos zu.

19. – 20. Oktober: Hwange Nationalpark
Wir machen zwischen Mandavu Dam und Shumba Shelter Game drives, sehen ein grosses Löwenrudel, riesige Büffelherden, Zebras, Giraffen, Elefanten und die üblichen Antilopen. Am gemütlichsten ist es am Shelter beim Masuma Dam wo wir die Tiere nahe am Wasserloch beobachten können. Wir lernen Angela und Ralf aus Deutschland kennen die auch schon mehrere Jahre Afrika bereisen und schwatzen mit Godfrey, dem Caretaker dieser Picnic Site und Camping Platz. Er sagt uns, dass er manchmal sehr sehr einsam sei – das können wir uns vorstellen, wobei es nun plötzlich noch viele Autos und Touristen hat die im Park herumfahren. Als Zeitvertrieb bzw. um sein Einkommen aufzubessern, sammelt Godfrey Elefantenhaare aus denen er Armbänder flicht. Wir kaufen ihm eines ab (inoffiziell darf er diese nicht verkaufen) und bezahlen satte US$15- aber wenigstens unterstützen wir ihn so ein wenig. Am letzten Abend kommt ein Gewitter auf, rund um uns herum blitzt und donnert es, aber bei uns fallen nur ein paar Tropfen und es windet heftig.

21. Oktober: Hwange Nationalpark – Kasane
Am Morgen fahren wir nochmals zum Masuma Dam, sehen wiederum das grosse Löwenrudel. Beim Wasserloch läuft jedoch nicht viel, so essen wir kurz z’Morge, verabschieden uns von Angela und Ralf und fahren dann Richtung Robins Camp. Unterwegs machen wir noch Halt an diversen Hide’s – aber der Park ist wie ausgestorben, nicht mal ein Impala ist hier am Grasen, obwohl es hier mehr geregnet hat und es relativ grün aussieht. Im Robins Camp checken wir aus und fahren dann Richtung Pandamatenga wo unser nächster Grenzübertritt nach Botswana wartet. An diesem kleinen Grenzposten kommen keine Trucks vorbei und auch selten ein Auto (so denken wir). Aber als wir den Posten erreichen, stehen da tatsächlich schon drei Südafrikaner. So einen schnellen Grenzübertritt hatten wir auf dieser Reise bisher noch nie – in 20 Minuten sind wir aus Zimbabwe raus und in Botswana! Wir müssen das Import Dokument abgeben, dann wird der Jonathan gecheckt ob wir keine Trophäen mitnehmen und auch kein Fleisch, der Pass gestempelt und schon sind wir am Posten für Botswana. Dort folgt die Desinfektion aller Füsse (inkl. denjenigen vom Jonathan), das Formular ausgefüllt und schon geht’s weiter. Die Grenzbeamte hat richtig Freude, dass wir fast 2 Monate in Botswana bleiben wollen…! In Pandamatenga Shop gibt es leider kein Mittagessen zu kaufen, so gibt’s unser erstes Glace und ein Coke Zero. Wir fahren auf der Teerstrasse die manchmal rechte Potholes hat nach Kasane. Unser Versuch, die Gasflasche die mittlerweile leer ist, aufzufüllen, scheitert. Es ist Samstagnachmittag und alles bereits zu. Wir essen in der Chobe Marina Lodge z’Mittag und fahren dann in die Chobe Safari Lodge um dort zu campen. Aber da fallen wir aus allen Wolken – alles ausgebucht! Also weiter zu Thebe River Safaris, die haben noch einen Campingplatz für heute Nacht aber für Morgen ist alles ausgebucht. Als wir den Camping besichtigen, beschliessen wir, lieber noch weiter zu suchen – so etwas hässliches haben wir selten gesehen. Also telefonieren wir nach Senyanti – aber auch dieser Camping ist ausgebucht. Was ist nur los in Kasane? Nach einem weiteren Telefon in die Toros River Lodge die nun den Namen in Big Five geändert hat, finden wir doch noch eine Übernachtungsmöglichkeit.  Auch nicht wahnsinnig schön aber mit eigenem Dusch- und Toilettenhäuschen und einer schönen Bar und Restaurant. Wir räumen den Jonathan auf, entsorgen allen Abfall der letzten Tage und geniessen dann ein feines Nachtessen.