Reisebericht
Teil 12: 7. – 14. Dezember 2017
7. Dezember – Oranjerus Resort (Upington) – Kgalagadi NP (Twee Rivieren)
Wir fahren
zurück nach Upington in die Kalahari Mall und machen unseren letzten
Grosseinkauf für die 5 Nächte im Kgalagadi NP. Es hat dort zwar in den Main
Camps einen Laden, aber ausser kalten Getränken und tiefgefrorenen Würsten kaum
etwas was uns gelüstet. Wir verlassen nun den Oranje und fahren 200km geradeaus
durch die Wüste, bis wir auf das (trockene) Flussbett des kombinierten Nossob
und Auob Rivers treffen. Die nächsten Tage werden wir die meiste Zeit in diesen
beiden Trockenflusstälern nach Tieren suchen. Dieser Transfrontier Park liegt
in Südafrika und Botswana und grenzt direkt an Namibia. Da wir den Park über
Mata-Mata nach Namibia verlassen wollen, müssen wir in Twee Rivieren die
südafrikanische Ausreisekontrolle passieren. Um 5 Uhr machen wir uns noch auf
den Weg zu einem kurzen Gamedrive; aber bei der Hitze ist es «very quiet» und
wir geniessen die Landschaft ohne Tiere.
8. Dezember – Kgalagadi NP Twee Rivieren - Bitterpan
Wir wollten
eine Nacht in Bitterpan verbringen, aber es war nur noch ein Chalet für diese
zweite Nacht frei. So fahren wir heute eine relativ lange Route über Nossob
nach Bitterpan; alle Gäste für Bitterpan müssen beim Camp in Nossob einchecken
um dann auf einer privaten 4x4 Strasse zum Camp zu fahren. Das Flusstal des
Nossob ist ruhig und wir sehen nur wenige Tiere. Ein Löwe liegt direkt am
Wegweiser und es stehen schon etwa 10 Autos dort; so dass wir uns nach einem
kurzen Fotostop auf die Weiterfahrt machen. Die Strasse ist extrem wellblech-ig
und es ist nicht gerade ein Vergnügen, hier zu fahren. Ab Nossob wird es noch
schlimmer und wir sind froh in Bitterpan anzukommen, wo wir unser Chalet beziehen.
Von der Terrasse aus sehen wir auf das Wasserloch, wo aber bei dieser Hitze
kein Tier erscheint. Der kühlste Raum ist die Gemeinschaftsküche, wo sich auch
die Gäste der andern 3 Chalets aufhalten und wir verbringen die heissen
Mittagsstunden mit Schwatzen und Trinken. Nach 5 Uhr kühlt es ab und alle gehen
zurück auf die Terrassen ihrer Chalets. Nun beginnt das übliche Abendprogramm
mit Sundowner, Feuer, Kochen und Essen….. Ausser ein paar Schakalen und Oryx
bleibt es ruhig am Wasserloch.
9. Dezember – Bitterpan - Nossob
Mitten in
der Nacht werden wir durch das Brüllen eines Löwen geweckt. Alle Gäste gehen in
ihrem Pyjama auf ihre Terrassen (aber ist ja dunkel…) und suchen mit den
Ferngläsern nach den Löwen. Wir sehen eine Löwin am Wasserloch liegen, aber der
brüllende Löwe lässt sich nicht blicken. Beim Frühstück sehen wir noch 2 braune
Hyänen; relativ spät machen wir uns auf den Weg zurück nach Nossob. Sowohl am
Morgen, wie auch bei einem kurzen Gamedrive am Nachmittag sehen wir praktisch
nichts und fragen uns, wo all die Tiere sind.
10. Dezember – Nossob – Mata-Mata
Und endlich
finden wir die Tiere heute auf dem Weg nach Mata-Mata. Es scheint in der Region
geregnet zu haben; es gibt einige Pfützen und es beginnt frisches Gras zu
spriessen. Wir sehen grossen Herden an Springböcken, aber auch viele Oryx,
Gnus, Giraffen und Strausse. Nur die Katzen lassen sich nicht blicken, ausser
einem jungen Löwen, welcher alleine unter einem Busch sitzt.
11. Dezember – Mata-Mata
Um 5:30
öffnet das Gate für die Game Drives und es herrscht schon grosser Betrieb, da
alle von den schönen Morgenstunden profitieren wollen. Auf den ersten 20km
sehen wir ein Porcupine und 2 African Wildcats, aber alle sind viel zu schnell
unterwegs, um fotografiert werden zu können. Wie am Vortag finden wir viele
Tiere aber keine Geparden und Löwen. Zurück im Camp wollen wir noch den
Jonathan auftanken, aber zum zweiten Mal auf dieser Reise hat es bei einer
Tankstelle «im Moment» kein Diesel. Zum Glück haben wir noch etwa 50 Liter im
Tank und das reicht bis zur nächsten Tankstelle nach Gochas, oder im Notfall
sogar bis Mariental.
Am späten
Nachmittag starten wir mit den Rückreise-Vorarbeiten. Wir packen eine Kiste mit
den übrigen Essenvorräten; wir sprechen unsere Schweizer Nachbarn an ob sie noch
was brauchen können und tatsächlich sind sie froh, denn sie wussten nicht, dass
man mit Namibischen Dollars in Südafrika nicht einkaufen kann und sind ein
bisschen knapp an Vorräten. Wir trinken noch zusammen ein Bier und tauschen ein
paar Reisegeschichten aus.
12. Dezember – Mata-Mata - Auas
Die Grenze
bei Mata-Mata öffnet erst um 8 Uhr, so dass wir ausschlafen können. Die Grenze
nach Namibia passieren wir schnell und ohne grosse Kontrollen. Auf sehr guter
Gravelroad fahren wir nach Gochas. Da der Tank bei der Uebernahme halbvoll war,
rechnen wir unterwegs aus, wieviel Diesel wir in Gochas tanken müssen, damit
wir den Jonathan mit halbvollem Tank in Windhoek zurückgeben können. Beim Spar
in Mariental kaufen wir noch ein paar Brot und essen dieses mit dem letzten
Pack Schinken aus dem Kühlschrank. Die Fahrt ist lange und relativ langweilig,
so dass wir abwechslungsweise einen Musiktitel wünschen, der dann vom iphone
über die Anlage des Jonathan’s abgespielt werden. In der Auas Safari Lodge werden
wir mit einem Welcome-Drink empfangen und zu unserem Zimmer geführt. Nun leeren
wir den Jonathan und tragen in 7 Kisten alles Material in unser Zimmer, wo wir
die Dinge aussortieren, viel wegwerfen und vorpacken, so dass das Puff am
nächsten Tag bei Savanna nicht allzu gross wird. Nach dem Sundowner-Drink und
einem feinen 3-Gang Nachtessen (ausser den Marshmallows im Dessert) trifft man
sich noch an der Bar, wo wir zwei Deutschen unsere tollen Leoparden und
Geparden-Aufnahmen zeigen.
13/14. Dezember – Heimreise
Es ist
angenehm kühl und ruhig und wir schlafen sehr gut im gemütlichen Bett in der
Auas Safari Lodge, so dass wir fast das Frühstück um 7:30 verpennen. Wir
geniessen die letzte Mahlzeit im Busch mit Blick auf das Wasserloch. Hier hat
es viele Vögel und wir versuchen noch den African Hoopoe (Wiedehopf) zu
fotografieren, der in einem nahen Baum nistet; er lässt dies aber nicht zu. Um
10 Uhr fahren wir los zurück zu der Autovermietung Savanna, wo grosser Betrieb
herrscht, da gerade eine grössere Gruppe ihre Fahrzeuge abgegeben haben. Wir
tragen unser Gepäck in 7 Kisten rein und holen die 3 Taschen, die wir hier
zurückgelassen haben und packen um; in eine Tasche was in Windhoek bleibt
(Hängematte, Sonnensegel, Tassen, Gläser, Seile, Lampen, etc.) und in die
beiden anderen was zurück muss, um gewaschen zu werden um dann für die nächste
Reise nach Afrika in 2018 bereit zu sein. Wir lassen das Gepäck zurück und
gehen noch ins Zentrum Mittagessen. Es herrscht auch hier eine rege
Bautätigkeit und es ist auch hier interessant zu sehen, was sich in den 24
Jahren seit unserer ersten Reise verändert hat. Das beliebte Gourmet-Restaurant
gibt es ja schon seit 2 Jahren nicht mehr und so steuern wir das Mug &
Bean’s an; aber das ist geschlossen. So finden wir einen Platz im Schneider’s
draussen in einer Seitenstrasse. Bei einem Rock Shandy beginnen wir unsere
nächste Afrikareise zu planen. Zurück bei Savanna ist auch schon der Fahrer
bereit, der uns seit Jahren auf den Transfers von und zum Flugplatz fährt, der
etwa 40km ausserhalb Windhoek’s liegt. Wir wechseln schnell die Kleider; in
Anbetracht der Temperaturen in Zürich sind wohl Shorts und T-Shirt nicht
angebracht und checken das Gepäck ein. In einem Kaffee verfolgen wir über
Internet, ob der Flug SA076 pünktlich ist, da wir in Johannesburg nur 80
Minuten Umsteigezeit haben. Aber alles läuft bestens; beim Transferdesk in
Johannesburg verzichten sie diesmal auf die Erfassung der Fingerprints, etc. so
dass es keine Warteschlange hat. Wir bringen den 10+-stündigen Flug nach Zürich
in der Holzklasse mit Essen, Filmeschauen und ein wenig Schlafen hinter uns.
Wir landen pünktlich um 6 Uhr in Zürich und sind hoch erfreut, dass wir von
Gabi’s Schwester abgeholt werden und die Eltern zu dieser frühen Morgenstunde
den Weg an den Flughafen auf sich genommen haben um uns bei Kaffee und Gipfeli
persönlich zurück in der Schweiz begrüssen zu kommen und um uns die Post der
letzten 3 Monate zu übergeben.