Monday, November 27, 2017

Reisebericht Teil 10: 17. – 26. November 2017

17.-23. November - Krüger
Wir verbringen 8 Nächte in verschiedenen Camps des Krüger Parks. Vielleicht fragt sich der eine oder andere Leser, warum wir nach so tollen Parks wie South Luangwa, Mana Pools, Hwange oder Moremi in den Krüger Park fahren? Hier sind grosse, eingezäunte Camps mit vielen Leuten und auf der Strasse muss man nicht nach Tieren Ausschau halten, sondern nach Ansammlungen von Autos, die bereits die Tiere gefunden haben…..
Aber der Aufenthalt hier im Park ist wie Ferien. Die Camps sind gut ausgerüstet mit Shops und Restaurants und wenn auch die Zeltplätze nicht besonders scenic sind, so hat es immer einen sauberen Rost zum Grillieren, Ablutions mit warmem Wasser und eine Camping Kitchen zum Abwaschen und Boiler um Teewasser rauszulassen. Man (frau) muss sich auch keine Sorgen machen, dass der Sprit bis zur nächsten Tankstelle reicht, man im Sand oder Sumpf stecken bleibt,…. Die Strassen sind alle in perfektem Zustand und auch für kleine «Trucklis» befahrbar; unser Jonathan ist hier klar unterfordert und er hat auch keine
Brüderchen; es hat fast nur Südafrikaner und die haben mehrheitlich Trailers oder Wohnwagen. Die Landschaft ist viel abwechslungsreicher als in Botswana. Unterwegs gib es auch Restaurants oder Pic-Nic Spots, wo man sich «strecken» und stärken kann; es gibt auch Magnum- und Mega-Glace, die ersten seit 2 Monaten.
Zu den Camps: Wir fahren von Norden nach Süden und übernachten in Punda Maria, Nsendze, Balule, Satara, Lower Sabie (2), Skukuza und Pretoriuskop. Olifants (ohne Camping – das Rustic Camp «Balule» liegt aber gleich nebenan) und Lower Sabie sind unserer Meinung nach mit Abstand die schönsten Camps, direkt an einem Fluss und man kann vom Restaurant aus den Elefanten und andern Tieren beim Trinken zuschauen.
Zu den Tieren: Im Park gibt es gemäss Führer 160'000 Impalas; wir glauben wir haben alle gesehen. Keine Ahnung wie die gezählt wurden; zudem werden wohl an jedem Tag etwa 100 gefressen und jetzt im November kommen die Jungen zur Welt – etwa 30-40'000 alle zur gleichen Zeit. Elefanten, Giraffen und Büffel sieht man regelmässig. In den Ebenen grasen Zebras und Gnus. Es hat viele Breitmaul-Nashörner im Park und wir haben gedacht, dass wir viele sehen werden, aber wir sehen nur 5. Auch die Katzen sind rar; wir sehen nur Löwen, aber nie so schön und spektakulär wie in den andern Parks. Dafür sehen wir jeden Tag Hyänen; manchmal sogar mit Jungen. Wir sind auch enttäuscht, nicht mehr «Diversity» zu finden. Aber im Gegensatz zu andern Parks hat es hier überall Wasser und die Tiere müssen nicht die Wasserlöcher anlaufen.

24. November – Krüger – Blyde River
Heute ist es bewölkt und nieselt leicht aus den nebelartigen Wolken. Nach einem kurzen Game-Drive verlassen wir den Krüger Park und fahren nach Hazyview, wo wir auf Anhieb die Toyota-Garage finden. Unser Jonathan hat 30’000km erreicht und es ist Zeit für einen Service. Der Service dauert 5 Stunden und ein Angestellter von Toyota fährt uns zu der nah-gelegenen Shopping Mall. Wir sitzen in ein Cafe und essen ein Frühstück – wir erklären dem Kellner, dass wir auf unser Auto warten müssen und einen langsamen Service wünschen. Mit dem Compi und iphone versuchen wir aufs Internet zu gelangen – was ab- und zu mit Unterbrüchen gelingt und wir können unseren letzten Reisebericht endlich hochladen. Nach dem 10ten Versuch gelingt es auch, 5 Nächte im Kgalagadi NP zu reservieren. Nach etwa 3 Stunden wollen wir noch ein wenig die Shopping Mall erkunden. Aber wir haben es auf «Black Friday» getroffen und die Mall ist völlig überfüllt mit Leuten, welche von den Rabatten profitieren wollen. Im CNA hoffen wir, eine Karte oder einen Südafrikaführer zu finden, aber es hat Nichts. Es ist so lärmig mit all den Leuten, dass wir uns wieder in ein Restaurant zurückziehen und halt wieder etwas Essen und Trinken müssen, bis uns der Toyotafahrer um 1 Uhr abholt. Der Jonathan hat nicht nur neues Oel, er ist auch sauber geputzt. Von Hazyview fahren wir Richtung Graskop; die Landschaft ändert sich völlig und wir fahren durch Bananenplantagen und später riesige Forstbetriebe. Es geht eine Passstrasse hinauf und wir erreichen Graskop, ein kleines, idyllisches Touristendörfchen, das so gar nicht nach Afrika ausschaut. Die Sonne hat mittlerweilen die Wolken verdrängt. Von hier geht es auf einer Scenic Route weiter nach Norden und links und rechts sind Aussichtspunkte. Im Blyde River Canyon angekommen, finden wir das Resort, wo wir hoffen, Platz zu finden. Wir sind überrascht, dass nur 3 Campingplätze besetzt sind. Vor 11 Jahren, als wir das letzte Mal hier waren, waren alle Plätze besetzt, aber das was 2-3 Wochen später im Jahr. Heute gibt’s ein neues Menu zum Nachtessen: Lasagne.

25. November – Blyde River
In der Nacht beginnt es zu regnen. Während einer Regenpause ziehen wir das Regendach aus und stellen Tisch und Stühle ans Trockene. Zuunterst in der hintersten Kartonkiste finden wir die Regenjacken, die wir in den vergangenen 11 Wochen nie gebraucht haben. Wir wollten heute eigentlich wandern gehen, aber bei diesem Wetter haben wir absolut keine Aussicht und die Steine auf den Trails sind rutschig. Deshalb erkunden wir ein bisschen das Resort. Es ist sehr gross mit 100 Chalets, die aber zu dieser Jahreszeit leer stehen (fast wie die Ferienwohnungen in Celerina). Vom oberen Aussichtspunkt machen wir noch ein paar schlecht Wetter-Fotos mit dem iphone. Am Nachmittag gehen wir ins Restaurant und versuchen aufs internet zu kommen, das aber nicht funktioniert (wegen schlechten Wetters….). Wir erklären dem Kellner, das wir die Wetterprognosen schauen möchten, und erklärt uns, dass es um 17:30 zu regnen aufhört und es am nächsten Tag nicht mehr regnen wird. Wir verlassen uns auf diese Prognose und gehen zurück aufs Camp und entfachen ein Feuer. Und tatsächlich hört es kurz nach 17 Uhr auf zu regnen und wir können unser Nachtessen am Trocknen geniessen. Um 20 Uhr beginnt es wieder zu regnen und wir verziehen uns in den Schlafsack. Unser Jonathan ist nicht gebaut für kühle, regnerische Gegenden….

26. November – Blyde River
In der Nacht hört es auf zu regnen und als wir am Morgen zum Fenster rausblicken, sehen wir ein paar blaue Flecken am Himmel. iNach dem zMorge machen wir uns vom Camp aus auf den ausgeschilderten Leopard-Trail. Dieser führt steil hinab durch dichten Busch und Felsen in Richtung Blyde Dam; unterwegs gibt es schöne Aussichtspunkte auf den Canyon und den Damm. Nach all der Fahrerei in den Parks sind wir uns nicht mehr ans Wandern gewöhnt und kriegen schon bald schwere Beine. Zurück im Camp scheint die Sonne und wir hängen alle feuchten Kleider zum Trocknen auf. Auch heute funktioniert das Internet nicht und wir können nicht wie gewünscht die weitere Route planen. So geniessen wir die Sonne im Camp mit Lesen. Die Campground-Manager kommen vobei und begrüssen alle Camper persönlich und bringen uns noch Info-Material für weitere Resorts. Es ist nach 20 Uhr und wir geniessen gerade ein Kaffee und sind schon fast bereit um in den warmen Schlafsack zu kriechen, als eine Wagenladung voller alkoholisierter Franzosen auf den Campground kommt und sich ausgerechnet für die Site neben uns entscheidet, obschon es etwa 30 freie Plätze hat. Zum Glück sind wir mit Jonathan sehr flexibel und ziehen um und haben unsere Ruhe.

27. November – Blyde River – Graskop

Am Morgen früh beginnt es wieder zu regnen. Wir ziehen das Zelt runter und fahren ins Restaurant des Resorts und bedienen uns am Frühstücks-Buffet. Der Kellner hat Verständnis mit uns, dass wir bei diesem Wetter am Trockenen bleiben wollen und muntert uns auf, noch mehr vom Buffet zu holen. Gegen 10 Uhr fahren wir los zurück Richtung Graskop und besuchen unterwegs die Aussichtspunkte «3 Rondavel» und «Burke’s Potholes»; dies ist eine touristische Strecke und es hat ganze Busladungen voll von Deutschen und Franzosen, welche diese Aussichtspunkte besuchen.  Wir fahren weiter Richtung Graskop und wir fahren nun durch die Wolken/Nebel und die Sicht ist =0. Bei diesem Wetter haben wir keine Lust zu campieren und auch weiter zu fahren macht keinen Sinn. So entscheiden wir uns in Graskop ein «self-catering» Chalet zu beziehen und den Nachmittag am Trockenen zu verbringen. Allerdings hat das Chalet keine Heizung und wir wärmen uns mit Wolldecken und heissem Tee. An der Reception hat es Wifi und wir fragen die Wetterprognosen für die nächsten Tage ab. Unser Ziel ist (war) die Drakensberg Mountains; die Prognose für die nächste Woche ist Regen und Temperaturen unter 10 Grad. Das macht keinen Spass und so schauen wir nach Alternativen. Das Wetter im Pilanesberg ist sonnig und die Temperaturen sind um 30 Grad – das ist besser. Also werden wir wohl eher in diese Richtung fahren.

Friday, November 24, 2017

Reisebericht Teil 9: 7. – 16. November 2017
7. November - Maun
Heute können wir «ausschlafen»! Es ist ein Shopping- und Relax-Tag in Maun geplant. Heute Morgen gibt es jedoch gar keine Gruppe zu beobachten, die Zelte zusammenräumt… . Wir essen z’Morge, waschen unsere Kleider, schreiben Reisebericht und bereiten die Fotoseite vor. Gegen Mittag fahren wir in die «Stadt», essen in einem Café in der Nähe des Flughafens z’Mittag und gehen dann in die Metzgerei und in den Spar für die nächsten Tage in der Nxai Pan einkaufen. Nun müssen wir jedoch keine Grosseinkäufe mehr machen, die Einkaufsmöglichkeiten sind nicht mehr so rar. Zurück im Audi Camp räumen wir den Jonathan ein und verbringen dann den Rest des Nachmittags am Swimming Pool, es ist extrem heiss. Das Nachtessen gibt es wiederum im Restaurant.

8. November – Maun – Nxai Pan
Wir packen zusammen, fahren nach Maun und kaufen noch ein Brot und Salat im Spar. Dann geht es Richtung Nata, wo wir die Abzweigung in den Nxai Pan Nationalpark nehmen. Im Schatten des Gate liegt ein erschöpfter Velofahrer – er ist seit mehr als einem Jahr unterwegs mit finalem Ziel Cape Town! Also wir sind froh, im klimatisierten Jonathan die Teerstrasse unter die Räder nehmen zu können! Bei diesen Temperaturen und Distanzen ist wohl das Fahrrad ein nicht so ideales Transportmittel. Wir bieten ihm Wasser an, das nicht gerade kocht wie seines, reduzieren den Reifendruck und nehmen dann die 40km Sandpiste in Angriff. Es geht gut, irgendwie hatten wir die Strecke tiefsandiger in Erinnerung und schon bald sind wir im Staff Camp angekommen und erstehen im TuckShop noch Feuerholz und zwei eiskalte Diet Coke. Auf dem South Campground erwarten uns auch schon die Elefanten die wie gewohnt das Abwasser aus dem Ablution Block schlürfen und ab und zu uns auf unserer Campsite einen Besuch abstatten. Am späteren Nachmittag machen wir uns auf zum Wasserloch, dort sind jedoch nicht so viel Tiere am Trinken…wahrscheinlich immer noch zu heiss um aus dem Schatten herauszukommen! Zurück auf der Campsite nehmen wir eine Dusche, geniessen ein kaltes Bier und kochen dann das Nachtessen. Die Elefanten sind heute Nacht woanders unterwegs. Diese Nacht kühlt es nicht wirklich richtig ab.

9. November – Nxai Pan
Um 5.30 fahren wir eine kleine Runde bevor wir in Richtung Wasserloch einbiegen…oh! Da liegt ein Gepard am Boden. Er (oder sie?) steht auf, und läuft lange parallel zu der Strasse (bzw. uns) bis sie/er sich am Schatten unter einem Busch zur Ruhe legt. Wir fahren wieder zum Wasserloch zurück und warten dort ein wenig. Und plötzlich tauchen nochmals drei Geparde auf! Sie kommen ziemlich schnurstracks aufs Wasserloch zu. Wir beobachten sie beim Trinken und Gnu jagen (oder eher umgekehrt), bevor auch sie sich entschliessen, irgendwo am Schatten unter einem Busch die heisse Zeit zu verbringen. Wow, heute war wirklich ein toller Geparden-Tag! An diesem Tag schiessen wir mehr Geparden-Fotos als in den vergangenen 20 Jahren zusammen…; deshalb ist die Auswahl für die Fotoseite auch sehr schwierig und die Nxai-Seite wird deshalb sehr Geparden-lastig. Wir drehen eine Runde um die Nxai Pan bevor wir wieder zum Wasserloch zurückkehren. Langsam wird es jedoch auch für uns zu heiss, sodass wir zum Camping zurückkehren und unter dem Schattendach lesen. Es ziehen immer mehr Gewitterwolken und starker Wind auf, sodass wir uns entschliessen früher als sonst zu unserem nachmittäglichen Game Drive aufzubrechen. Einmal mehr fahren wir zum Wasserloch, stellen uns hin, lesen und warten was da kommen wird….es sind Gnus, Elefanten, Giraffen… und eine tolle Gewitterstimmung rund um uns. Plötzlich wird es stockdunkel und der arme Jonathan wird von einem riesigen Sandwirbel eingehüllt. Es ist jetzt überall so dunkel dass wir zum Camping zurückfahren. Schon bald kommen erste schwere Tropfen…das erste Bier nehmen wir im Jonathan und warten, bis es aufhört damit wir ein Feuer machen können. Nun hat es glücklicherweise auch wieder Wasser (wieso die Pumpe ausgefallen ist, bleibt ein Rätsel) und wir können noch eine abkühlende Dusche geniessen. Der Wind und Regen haben nachgelassen und wir können gemütlich zu Abend essen (Beef Filet und Kartoffelgratin). In der Nacht jedoch kommt nochmals ein Gewitter und starker Wind, sodass der Jonathan wie ein Schiff hin und her schwankt.

10. November – Nxai Pan – Nata
Nach einer unruhigen Nacht stehen wir früh auf um nochmals zum Wasserloch zu fahren, aber der Himmel ist bedeckt, es hat geregnet und nun überall ein wenig Wasser. Wir sehen wirklich nichts (wiederum Entschuldigung an die Impala und Springböcke). So geht’s zurück zum Camping, wir essen z’Morge, packen zusammen und fahren dann die Sandpiste wieder zurück zum Gate. Auf der Teerstrasse mit vielen Potholes fahren wir nach Nata und zum Pelican Lodge Camping. Am späteren Nachmittag machen wir uns auf, um zum Bird Sanctuary zu fahren – gemäss der Dame an der Reception habe es durchaus viele Flamingos und Pelikane. Durch die Pan und viele Wasserlöcher erreichen wir das Hide, die Pan ist ein riesiger See und hat enorm viel Wasser! Aber anscheinend wissen das die Vögel noch nicht, wir sehen nur ein paar einzelne Pelikane schwimmen und zwei einsame Marabou Störche. Es ist immer noch sehr bedeckt, sodass es leider auch keine guten Stimmungsfotos (ohne Vögel) gibt. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir deshalb wieder zurück auf den Camping und essen unser letztes Fleisch von Maun zum z’Nacht. Der Camping ist ziemlich nah an der Strasse, die Autos sind gut zu hören.

11. November – Nata – Francistown
Nach dem z’Morge fahren wir los nach Francistown – obwohl wir schon so oft in Botswana waren – in dieser Stadt waren wir noch nie. Unterwegs kommt uns die Polizei mit Blaulicht entgegen und hält uns an. Was ist denn jetzt los? Ich (Gabi) bin mit 90 km/h auf einer 120 km/h Strecke unterwegs. Der Polizist will mir mit seinem Geschwindigkeitsgerät weismachen, ich sei 132 km/h gefahren! Als ich ihm erkläre, dass ich mit 90 unterwegs war und unser Auto gar nicht 130 fahren könne, murmelt er irgendetwas drückt auf seinem Gerät umher und wünscht mir eine gute Weiterreise! Vielleicht wollte er mir nur sein neues Gerät vorstellen? Oder vielleicht hätte ich ihm demonstrieren können, wie der Alarm losgeht, wenn wir über 120 fahren würden! Wie auch immer, wir fahren weiter und stellen uns so Shopping Malls à la Lusaka vor – aber weit gefehlt – die beiden die wir anfahren haben nicht gerade viel mehr als ein Superspar. Mit Glück finden wir doch noch einen Hair Dresser der Christoph’s Mähne schneidet. Aber einen Buchladen zu finden (wir wollten eigentlich noch einen Reiseführer von Südafrika) ist ein chancenloses Unterfangen. Wir essen im Nando z’Mittag und fahren dann ein kurzes Stück weiter zur Maranga Lodge wo wir einen Campingplatz beziehen.

12. November – Francistown – Limpopo River Lodge
In der Nacht hat es ein wenig geregnet und heute ist es immer noch bedeckt. Wir machen uns auf den Weg in den Tuli Block bzw. die Limpopo River Lidge. Eine vierspurige Autobahn führt uns aus Francistown hinaus – und was ist denn nun schon wieder? Ein Polizeiauto mit Blaulicht hält uns an – diesmal sitzt allerdings Christoph am Steuer der jeweils ja peinlich genau die Geschwindigkeitslimiten einhält! Wir seien in einer 80-er Zone mit 96 gefahren…allerdings haben wir beide nirgends ein 80-er Schild gesehen! Nach einiger Diskussion wird die Busse von 420 auf 200 Pula reduziert – natürlich ohne Quittung einkassiert und wir können weiterfahren. In Selibe-Phikwe wollen wir noch ein Brot kaufen, das Navi will das wir rechts abbiegen, der Wegweiser zeigt geradeaus…wir sind ein wenig unsicher, entscheiden uns dann aber, gemäss Navi zu fahren und machen deshalb einen U-Turn – schon wieder hält uns die Polizei an…wir haben zu nah an der Kreuzung einen U-Turn gemacht. Aber nach einer längeren Diskussion können wir ohne weitere Folgen weiterfahren…schon einige Jahre sind wir doch immer wieder in Botswana unterwegs haben aber noch nie so häufig Bekanntschaft mit der Polizei gemacht! Wir fahren zum Supermarkt um noch Brot einzukaufen und dann geht’s weiter auf holpriger Gravel-Strasse zur Limpopo River Lodge. An der Reception weist sie uns den Camping No. 1 zu – aber wenn es regnen würde müssen wir auf die No.4 zügeln..»otherwise you get stuck and nobody will help you» !!! Somit entscheiden wir doch, lieber von anfang an auf der No. 4 zu campen statt zu warten bis wir nicht mehr rauskommen! Es bleibt bedeckt und tröpfelt immer wieder, wir bleiben am Nachmittag auf dem Zeltplatz und schauen auf den Fluss.

13. November  - Limpopo River Lodge
Am Morgen machen wir einen kurzen Game Drive, die Landschaft ist sehr schön, Tiere hat es aber nicht so viel, immerhin sehen wir einen Elefanten, Giraffen und natürlich Impalas. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Camping.

14. November – Limpopo River Lodge – Mapungubwe
Wir packen alles zusammen und machen uns auf den Weg zum Grenzposten Platjan, der uns von der Dame an der Reception empfohlen wurde. Die Ausreise aus Botswana ist problemlos, dann geht’s über eine schmale Brücke zum Grenzposten Südafrika. Auch dort geht es schnell und ohne Probleme – das war der schnellste Grenzübertritt auf unserer Reise. Wir fahren auf einer guten Gravel Road nach Alldays, wo wir ein gutes Café mit Internet, feinem Cappuccino und Schoggikuchen finden. Nach einem kurzen Stop in einem kleinen Supermarket fahren wir weiter zum Haupteingang des Mapungubwe Nationalparks. Dort bezahlen wir noch eine zusätzliche Campingnacht und kaufen eine Wild Card damit wir nicht jedesmal Nationalparkeintritt bezahlen müssen. Es ist mittlerweile sehr heiss geworden, so fahren wir durch wunderschöne Landschaft mit Felsformationen zu einer Picnic Site wo wir die Mittagszeit verbringen. Sogar einen kleinen Shop hat es hier wo wir kalte Getränke kaufen können – das sind wir uns gar nicht mehr gewohnt! Von der Picnic Site haben wir einen wunderschönen Ausblick auf den Limpopo River, aber statt «wilde Tiere» sehen wir Kühe weiden…was machen die denn hier? Am späteren Nachmittag fahren wir noch einen Loop wieder zurück zum Haupteingang, wir sehen aber keine weiteren Tiere. Unser Camping ist im westlichen Teil des Parks, wir müssen rausfahren, die Teerstrasse entlang bis fast zum Grenzposten in Pontdrift und dann wieder in den Park hinein. Auf dem Camping sind wir erstaunt, dass fast schon jeder Platz besetzt ist! Wir richten uns ein und geniessen den warmen Abend.

15. November – Mapungubwe
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu einem Game Drive. Zuerst fahren wir zu einem Bird Hide, wo wir im Wasser Schildkröten sehen und einen Kingfisher beim Fischen beobachten. Dann wollen wir noch den Mopane Loop fahren. Dazu fahren wir zum Gate um dann auf den Loop einzubiegen. Schon bald verpassen wir eine Abzweigung und landen wieder auf der «Hauptstrasse» also kehren wir um und nehmen die nächste Strasse links nun sind wir wieder auf der Loop Strasse. Wir fahren gemütlich dahin, ab und zu hat es etwas Wasser auf der Strasse, deshalb denken wir auch nichts Böses, als ein längerer Abschnitt mit Wasser kommt und Christoph fährt langsam weiter….zu langsam, wie sich herausstellt, denn plötzlich beginnt Jonathan zu «stottern» und stirbt dann mitten im Schlamm ab. Kein Problem, oder? Low 4 rein, Differentialsperre, Gas….nützt nichts, wir stecken definitiv im Schlamm fest. Also raus aus dem Auto, oops, der Schlamm ist wirklich tief, wir verlieren schon bald unsere Sandalen! Nun beginnen wir zuerst mit der Schaufel und dann mit den Händen im Schlamm zu buddeln. Wir versuchen zuerst, wieder rückwärts zu fahren, aber da geht gar nichts. Also wohl besser vorwärts, obwohl wir eigentlich am liebsten wieder zurück wollen, aber der Jonathan anscheinend nicht. Es geht nun wieder ein Stück vorwärts bis wir wieder absaufen. Also wieder buddeln, nochmals probieren…und irgendwann haben wir es geschafft und sind wieder auf trockenem Boden. Nun müssen wir nur noch die Schaufel und unsere Sandalen im Schlamm ausgraben. Wir beide sehen jetzt auch schon aus wie der Jonathan..eine Schlammpackung soll ja gut für die Haut sein! Notdürftig waschen wir die Füsse und Hände damit wir wenigstens weiterfahren können, jetzt nur noch zurück zum Camping, in der Hoffnung, dass es nicht noch mehr solche Schlammlöcher hat! Das nächste Wasser können wir im Mopane Busch umfahren, dann ist die Strecke zum Glück trocken. Zwei Elefanten die uns mit flatternden Ohren wütend anschauen, ignorieren wir, wir haben jetzt keine Lust auf Tiere…..! Schon bald haben wir wieder die Hauptstrasse erreicht und fahren zurück zum Camping. Dort begegnen wir dem Camp Attendant, der uns erstaunt ansieht…aber dieser Mopane Loop soll man auf keinen Fall nach Regen befahren, ob uns das niemand gesagt hat? Er schlägt vor, den Jonathan mit dem Schlauch abzuspritzen, also gesagt getan. Wir fahren in die Nähe des Schlauches und er beginnt, den Jonathan gründlich zu waschen, wirklich sehr gründlich, denn als wir nach der Jonathan-Wäsche wieder auf unseren Campingplatz zurückfahren wollen, stecken wir schon wieder im Schlamm fest! Der Boden ist völlig aufgeweicht, da nützt kein Low 4 und keine Differentialsperre mehr. Aber zum Glück im Unglück sind ja auf dem Campingplatz noch andere Leute, ein netter Nachbar zieht uns aus dem Schlamm wieder hinaus auf festen Boden. Nun nur noch kurz nochmals abspritzen und dann zurück auf unseren Platz! Der Attendant meint, unser Platz sei nicht gut, wenn es regnen würde, wir sollten doch einen anderen aussuchen der noch frei ist. Sollen wir wirklich? Erst einmal waschen wir uns selber, die Schlammpackung hat genug lange eingewirkt. Auch unsere Kleider waschen wir und die Sandalen werden in einem Kessel von unserem südafrikanischen Nachbarn eingeweicht. Sollen wir nun umziehen oder nicht? Also doch, wir zügeln auf einen anderen Platz. Schon bald bedeckt sich der Himmel und es kommen ein paar Tropfen. Also fahren wir unser Regendach (eigentlich für Schatten gedacht) aus und sitzen gemütlich drunter. Plötzlich kommt ein starker Wind auf, ein paar Impalas rennen wie von der Tarantel gestochen durch den Zeltplatz und dann fegt für 3 Minuten ein unglaublicher Sturm durch den Camping. Es wirbelt Äste umher und vom Jonathan fliessen ganze Bäche runter. Als sich das Ganze wieder beruhigt steigen wir aus und besichtigen mit Schreck unseren alten Zeltplatz – dort ist ein grosser Ast abgebrochen  – und zwar etwa genau dort, wo vor 2 Stunden noch der Jonathan gestanden hat! Da hatten wir wirklich einen unglaublichen Schutzengel! Für heute haben wir genug Aufregung gehabt, wir bleiben auf dem Camping, schwatzen mit unseren Nachbarn. Nach einem frühen Nachtessen gehen wir schlafen und hoffen, dass es diese Nacht ruhig bleibt, obwohl offenbar gemäss Wettervorhersage noch mehr Regen kommen soll.

16. November – Mapungubwe – Krüger Nationalpark (Punda Maria)

Zum Glück ist es in der Nacht ruhig geblieben! Unsere Nachbarin konnte nicht schlafen, da sie Sorgen hatte, dass der Wind stärker wird und ich (Gabi) konnte nicht schlafen, weil ich Angst hatte, dass es nochmals Regen gibt! Wir trinken einen Tee und packen dann zusammen, wir wollen in einem gemütlichen Café in Musina das Frühstück nehmen. Wir verabschieden uns und fahren ohne weiteren Zwischenfälle nach Musina, wo wir gleich am Stadtrand eine Mall erspähen. Wir haben die Hoffnung, hier ein Café zu finden, aber alles was es hat, ist ein Wimpy. Also gut, besser als gar nichts! Der Cappuccino und die Omelette bzw. Rührei ist sehr gut und wir haben sogar Internet und können die neuesten Ereignisse in Zimbabwe dank der NZZ nachlesen. Unsere Kellnerin reagiert sofort und sagt, dass sie sich freut, nun endlich nach Zimbabwe gehen zu können. Frisch gestärkt gehen wir in Checkers um für die nächsten Tage einzukaufen. Wow, das ist ja ein Paradies! Da bekommt man alles, und das feine Brot das wir hier kaufen können! Schade dass wir gar keine Grosseinkäufe mehr tätigen müssen, da hier ja die Supermärkte nicht so spärlich sind. Wir laden alles in den Jonathan, tanken dann noch und fahren dann weiter Richtung Krüger Nationalpark, bzw. Punda Maria Gate. Die Landschaft ist sehr schön, hügelig und ständig durch Dörfer mit viel Verkehr, wir können maximal 60 kmh fahren und kommen langsam voran. Am Strassenrand erstehen wir noch frische Litchis. Am späteren Nachmittag erreichen wir den Nationalparkeingang und checken mal für eine Nacht auf dem Camping ein, der nur ca. 5km weiter liegt. An der Reception sagt er uns, dass es zwar nicht viele Leute hätte, er uns aber empfehlen würde, die nächsten Nächte im Park zu buchen. Also erstehen wir im Shop eine Karte und zwei Savanna und diskutieren dann, wo wir übernachten wollen. Zurück an der Reception buchen und bezahlen wir alles und beschliessen, auf den Campingplatz zu fahren um später ev. noch einen Game Drive zu machen. Aber was ist denn das? Als wir zum Jonathan laufen, stellen wir fest, dass er einen platten Reifen hat! Also wohl doch nichts mit Game Drive…wir fahren auf den Camping um den Reifen zu wechseln. Mit unseren beiden Wagenhebern bringen wir jedoch das Auto nicht genug hoch. Ein netter Österreicher-Nachbar der seit 4 Jahren in Südafrika lebt, kommt mit seinem Wagenheber zu Hilfe, aber auch der ist nicht höher als unserer. Also machen wir das ganze auf die afrikanische Art und buddeln ein Loch unter den Reifen! Schon bald hat der Jonathan wieder einen ganzen Fuss. Wir gehen duschen und danach noch zum Hide der gleich im Camping ist. Aber dort ist alles ruhig, so nehmen wir das Bier zurück auf unserer Campsite. Da wir die letzte Nacht nicht so gut geschlafen haben, gehen wir nach dem Nachtessen bald einmal ins Bett. 

Monday, November 6, 2017

Reisebericht Teil 8: 30. Oktober – 5. November 2017

30. Oktober - Maun
Wir fahren direkt von Xakanaka nach Maun zum Audi Camp, wo wir auf allen unseren letzten Reisen mindestens eine Nacht verbracht haben. Der Zeltplatz ist absolut hässlich und staubig mit wenig Schatten, aber er liegt «convenient» und zwischen den Wochen im Busch ein geeigneter Ort um zu retablieren. Es gibt viel zu tun und der Ablauf ist klar durchorganisiert:
·         Wassertank auffüllen mit dem Schlauch neben dem Restaurant
·         Allen Abfall entsorgen und die Lebensmittel kontrollieren; der Kartonwein-Sack hat wieder ein kleines Loch und muss in eine Wasserflasche umgefüllt werden; den Jonathan putzen und das Geschirr wieder einmal richtig abwaschen
·         Duschen und Kleiderwaschen und zum Trocknen aufhängen
·         Fahrt nach Maun: Zuerst suchen wir einen Ort um Gas aufzufüllen; das Navi führt uns zu einer Gas-Firma, die zwar kein Gas verkauft, uns aber eine Adresse geben kann, wo wir dann wirklich Gas auffüllen können. Ein Arbeiter legt die Flasche auf die Waage und pumpt von Hand Gas in die Flasche, bis das Zielgewicht erreicht ist.
·         Anschliessen fahren wir in das Restaurant French Connection und essen ein Baguette mit Roastbeef und ein Rockshandy; hier haben wir Internet und können die Mails lesen; es ist aber zu langsam, um den Blog up-zu-daten
·         Weiter fahren wir zum Einkaufen: zuerst in die Metzgerei, wo es Fleisch für 5 Nächte gibt, dann in den Bottle Store um Wein und Bier-Vorräte aufzufüllen und schlussendlich in den Spar für die andern Lebensmittel; da wir keine Pizza und Salzstängeli gefunden haben, gehen wir noch in einen zweiten Spar und ein Shoprite, wo wir dann alles finden. Wir finden es erstaunlich, dass es in Maun noch keine Shopping Mall gibt; der Spar sieht immer noch gleich aus wie vor 23 Jahren
·         Zurück im Camp räumen wir dann den Jonathan wieder ein, und laden den Compi und die Batterien der Fotoapparate
·         Dann endlich ist alles erledigt und wir gehen an die Bar, wo wir bei einem Windhoek Draught und Savanna Dry die Fotos und Reisebericht in den Blog laden können
·         Anschliessend geht es runter ins Restaurant, wo wir wie üblich Chateaubriand essen

31. Oktober – Maun – Central Kalahari Game Reserve/Sunday Pan
In der letzten Nacht im Moremi hörten wir Löwen brüllen und ein Hippo vor unserem Jonathan mampfen. Diese Nacht in Maun hören wir Esel ia-en, Hunde bellen und Hähne gügerigü-en. Beim Aufwachen schauen wir durch das Fenster unseres Zeltes zu, wie die Gruppe nebenan die Zelte abbaut; es funktioniert immer noch gleich, wie wir es auf unserer ersten Afrikareise vor 24 Jahren gelernt haben. Zuerst die Haken lösen, dann das Zelt in alle 4 Richtungen falten, Stangen zusammenlegen, Zelt dritteln und den Boden jeweils mit dem Bürstli abbürsten und am Schluss zusammenrollen und im Zeltsack verstauen. Den andern Leuten zuzuschauen ist fast so spannend wie im Park den Tieren.
Wir nehmen es gemütlich und essen zMorge und fahren erst gegen 8 Uhr los; auf dem Weg kaufen wir noch frisches Brot und Salat und tanken den Jonathan voll; dies ist die letzte Gelegenheit für 6 Tage und 1000km durch die Central Kalahari. Kurz vor dem Veterinär-Gate halten wir an und nehmen das Fleisch aus dem Kühlschrank und verstecken es. Man darf kein Fleisch aus dem Ngamiland in den Süden bringen, aus Angst, dass sich die Maul- und Klauenseuche ausbreitet. Bei den Touristen wird nur kurz in den Kühlschrank geschaut, aber es ist allgemein bekannt, dass man das Fleisch verstecken muss; ich bin sicher die Kontrolleure am Gate wissen es auch. Aber wir fahren ja nur in die Central Kalahari und braten das Fleisch. Ausser Sichtweite vom Gate wandert das Fleisch zurück in den Kühlschrank. Nun geht es noch 100km dem Zaun entlang geradeaus auf einer Sandpiste; dies ist wohl eine der langweiligsten Strecken dieser Reise, aber der kürzeste Weg in den Park.
Wir haben unseren Lieblingsplatz Sunday Pan 4 reserviert. Am Wasserloch und in der Pan ist nichts los und so geniessen wir den Abend auf unserer Campsite. Der Ablauf am Abend folgt immer dem gleichen Muster: Nach der Dusche (wir füllen einen leeren 5L Kanister vom Wassertank und leeren ihn in den Kübel mit einer Brause; 5L reicht für 2)  gibt’s ein Bier & Nüssli; wir nehmen die Malaria-Prophylaxe, sprayen uns mit Peaceful Sleep ein gegen allfällige Mücken und ich wechsle von Sandalen auf geschlossene Schuhe – wegen eventueller Skorpione. Während Gabi den Salat vorbereitet, mache ich Feuer. Es ist ein paar Tage vor Vollmond und der Mond steht deshalb hoch am Himmel und leuchtet die Campsite aus, so dass wir keine Lampe brauchen. Der Nachteil des Mondes ist, dass wir die Sterne nicht sehen. Während ich das Fleisch brate, bereitet Gabi die Beilagen vor und zum Essen gibt es ein Glas Rotwein aus dem Karton (bzw. der Plastikflasche). Gabi macht Wasser heiss damit ich abwaschen kann und dann macht sie Tee; dazu gibt es je abgezählte 2 Biskuits.

1.  
November – Sunday Pan
Kurz vor Sonnenaufgang um 5 Uhr 30 stehen wir auf; das Zelt ist mit ein paar wenigen Handgriffen zusammengepackt und wir sind in 5 Minuten fahrtbereit. Bevor wir losfahren, müssen wir die Getränke für den Tag in den Kühlschrank einräumen, die wir am Vorabend bereitgestellt haben. Auf diese Art muss der Kühlschrank die Getränke nur von etwa 18 Grad auf 10 Grad abkühlen. Es geht nur ca. 500 Meter runter zum Wasserloch, aber dort ist nichts los. Wir fahren zur Leopard Pan und dann ins Passarge Valley; auch hier ist nichts wirklich Interessantes zu sehen und so schauen wir einem Hasen zu, der über den Weg hoppelt, einem Korhaan, der mit lautem Kwä-kwä-kwä fast senkrecht auffliegt um ein paar Meter weiter wieder fast senkrecht zu landen; ein paar Koribustard sind auch unterwegs. Ab und zu sehen wir einen Springbock oder ein Oryx; 2 Dachse rennen schon früh davon bevor wir die Kamera schussbereit haben. Heute scheint nicht viel los zu sein….; doch plötzlich sehen wir im letzten Augenblick 3 Schatten in einer Bauminsel; wir bremsen und fahren zurück.  Es sind 3 Geparde, die aber sofort flüchten, obschon wir etwa 40 Meter entfernt sind. Wir fahren weiter und diskutieren wo und wann wir zuletzt Geparde gesehen haben, doch kaum 3km weiter verraten ein paar runde Ohren 2 junge Löwen, indem sie aufschauen, wenn sie uns kommen hören. Sie sind alleine – die Mutter muss auf der Jagd sein – und relativ weit weg von der Strasse. Zurück in der Sunday Pan schauen wir auf dem Weg zum Camp noch beim Wasserloch vorbei und finden 2 Löwen-Männchen, die im Schatten liegen und sich wohl für den Rest des Tages nicht mehr weit bewegen.
Am Mittag ist es in der Central Kalahari affig-heiss aber zum Glück geht ein Wind und wir setzten uns in den Schatten eines Baumes und lesen. Ab 4 Uhr nimmt die Kraft der Sonne ab und wir können uns aus dem Schatten wagen; wir fahren runter zu den 2 Löwen und parkieren Jonathan ein paar Meter daneben. Die Löwen bleiben unbeeindruckt von unserer Gegenwart im Schatten liegen.

2. November – Sunday Pan – Piper Pan
Wir fahren wiederum um 5 Uhr 30 ohne zMorge ab und fahren durch das Deception Valley in Richtung Piper Pan. Auf dem Rücksitz ist immer eine Schachtel mit Rusks, damit wir nicht verhungern. Die Landschaft ist toll im Morgenlicht, aber leider hat es keinen Vordergrund in Form von Tieren für unsere Kameras. Unterwegs finden wir eine einsame Löwin am Strassenrand. Am Lethiahu Waterhole sind 3 Löwen Cubs; auch sie sind alleine. Da es in dieser Gegend nicht so viel geeignetes Futter hat – die Springböcke sind wohl zu schnell für die Löwen, muss die Mutter wohl einen weiten Weg für die Jagd zurücklegen. Jetzt wird die Strasse extrem sandig und holprig und wir lassen Luft aus den Reifen um in die Piper Pan zu fahren. In der Pan grasen Gnus, Springböcke und Oryx-Antilopen. Am Wasserloch kommen noch Kudus und einige Vögel dazu.
Hier ist es noch heisser als in der Sunday Pan und die Bäume haben hier zu dieser Jahreszeit keine Blätter. Also müssen wir das Schattendach ausfahren und den Jonathan mit einer Plane zudecken. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist das Kühlschrank-Management ein bisschen schwieriger, aber es reicht jeweils um die Getränke auf etwa 10 Grad abzukühlen. Mit dem Solarpanel auf dem Dachzelt produzieren wir genügend Strom um den Kühlschrank in Dauerbetrieb zu halten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, unsere Hängematte im Schatten aufzuhängen und deshalb sitzen wir unter dem Schattendach und lesen; zum Glück haben wir etwa 300 Bücher auf unseren eBooks, denn ein Buch reicht bei 4-5 Stunden Siesta nur für 2 bis 3 Tage. Was haben wir nur gemacht, als es noch keine eBooks gab? Auf der Weltreise in 2005 mussten wir noch in Secondhand Bookshops Bücher tauschen.
Am Nachmittag um 4 Uhr – nach einem kühlen Cola Zero aus unserem fleissigen Kühlschrank – fahren wir rund um die Pan auf der Suche nach den hier ansässigen Löwen. Aber wir finden sie nicht und warten noch ein bisschen am Wasserloch, bis die Sonne untergeht. Zurück im Camp gibt es das übliche Abendprogramm: siehe 31. Oktober.

3.    
November – Piper Pan
Wiederum um 5 Uhr 30 sind wir auf dem Weg um die Pans. In der Mitte einer Pan entdecken wir eine Giraffe, welche sich aber mitten im offenen Gelände von uns bedroht fühlt und rasch versucht in den Busch am Rande der Pan zu flüchten. Am Rande der Pan sehen wir auch einige Bat-eared Foxes. Beim Weg zurück zum Wasserloch kommen uns 2 Löwinnen entgegen und liegen unter den erst-besten schattenspendenden Busch. Wir sind sicher, dass wir sie am Nachtmittag dort wieder finden werden.
Und tatsächlich sind sie am Nachmittag noch an der gleichen Stelle, gehen zum Wasserloch trinken und legen sich in einen Busch neben dem Wasserloch und fangen sich an zu waschen, zuerst sich selbst und dann gegenseitig. Es wird schwierig sein, von den 100 Löwenfotos die beste aufs Internet hochzuladen.

4.    
November – Piper Pan – Passarge Valley
In der Nacht hören wir die Löwen brüllen und finden sie am nächsten Morgen pünktlich um 5 Uhr 30 am Wasserloch. Aber es sind nicht mehr die 2 Löwinnen vom Vortag sondern 2 Männchen mit einer tollen Mähne. Wir haben noch einen langen Weg vor uns und müssen uns leider von ihnen verabschieden. Die Strecke wird steinig und wir entscheiden uns, die Reifen mit dem eingebauten Kompressor wieder auf den normalen Druck aufzupumpen und dazu ein Schale Flakes zu essen. Unterwegs kommt uns ein Safari-Fahrzeug mit einer Gruppe entgegen; auf ihre Frage teilen wir ihnen mit, dass wir seit der Piper-Pan «nichts» gesehen haben. Wir bitten die Springböcke, Oryx, Kori-Bustard und Korhahns, die unterwegs am Pistenrand waren um Entschuldigung, aber auf diese Frage zählen nur Löwen, Geparde, Wildhunde, Hyänen und allenfalls Giraffen.
Das Wasserloch in Passarge Valley ist relativ öde um diese Zeit und es sind nur ein paar Oryx und Steinböcke hier. So fahren wir in unser Camp in Passarge 3 und stellen uns auf die Mittagshitze ein: Schattendach für uns und Plane für Jonathan. Trotz Hitze machen wir ein Feuer um die Frischbackbrötchen aufzubacken, aber eigentlich könnte man diese auch einfach auf den Tisch legen.
Auch heute machen wir um 4 Uhr wieder einen kurzen Game Drive durchs Passarge Valley, obschon bei diesen Temperaturen die Wahrscheinlichkeit klein ist, etwas zu sehen.

5. November – Passarge Valley - Motopi
Ein letztes Mal (auf dieser Reise) fahren wir das Passarge Valley runter bis zu Punkt wo wir vor 4 Tagen die Geparde und Löwen gesehen haben; aber natürlich sind die nicht mehr dort. So nehmen wir Vorlieb mit ein paar Dachsen, Giraffen und ein paar Landschaftsfotos mit Springböcken und Oryx-Antilopen. Auch beim Passarge und Motopi Wasserloch ist nichts los und so fahren wir auf unser Camp in Motopi 2. Am Nachmittag gibt es nur eine kurze Fahrt runter zum Wasserloch; wir warten dort und lesen/lösen Sudoku, aber es ist zu heiss und die Tiere warten mit Trinken, bis es abgekühlt hat. Sobald die Sonne untergegangen ist, kühlt es relativ rasch auf etwa 26 Grad ab; am Morgen beim Aufstehen ist es normalerweise so zwischen 15 und 18 Grad. Heute ist die Frage rasch geklärt, was es zum zNacht gibt. Da es die letzte Nacht im Busch ist, hat es nur noch Tomaten und Rüebli für einen Salat mit Feta und die Pizza können wir noch mit ein paar gebratenen Schinkenscheiben verfeinern. Nun ist der Kühlschrank fast leer.

6.    
November – Motopi – Maun

Wir machen einen kurzen Abstecher zum Wasserloch; eine Hyäne, die uns kommen hört, flüchtet schon früh und schreckt damit auch die Gnu’s und Oryx auf, die sich vom Wasserloch entfernen. Auf dem Weg zum Tsau Gate sehen wir immer wieder Footprints und Dung von einem Elefanten. Eigentlich sollte es keine Elefanten in der Central Kalahari geben, aber vor ein paar Jahren hat sich eine Gruppe vom Boteti aus auf den Weg in den Park gemacht und den Zaun niedergerissen. Dank den künstlichen Wasserlöchern können die Elefanten nun im Raum des Tsau-Gates überleben und hängen da rum. Die Strecke entlang des Zauns nach Kuke auf die Teerstrasse ist öde aber gut und wiederum der schnellste Weg zurück in die Zivilisation. Auf der Fahrt nach Norden können wir die Veterany-Gates ohne Kontrolle passieren und sind um 11 Uhr zurück in Maun. Im Canvas-Store kaufen wir ein elastisches Gummiband um unser Dachzelt zusammenzufalten, da das alte gerissen war. In diesem Laden gäbe, es noch viele tolle Campingartikel zu kaufen, leider brauchen wir jedoch nichts. Zum Mittagessen fahren wir ins Restaurant French Connection essen Baguette, trinken Rockshandy und lesen unsere Mails und das neuste aus der Welt auf NZZ.ch. Anschliessend fahren wir zu Riley’s Garage um zu tanken und uns nach einem Workshop zu erkundigen, wo die Scharniere unserer Campingtüre geflickt werden können. Sie geben uns eine Adresse an und wir fahren in die entsprechende Strasse; wir erkundigen uns dort ein zweites Mal und schon haben wir den Workshop gefunden. Nach einer Diskussionen zwischen dem Manager und Mechaniker in lokaler Sprache teilen sie uns mit, dass sie das Flicken können und fahren den Jonathan in die Werkstatt. Das Chaos in der Werkstatt ist unbeschreiblich – siehe Foto. Der Assistant-Mechaniker erinnert uns an Charly – den Mechaniker aus den Büchern «Nr. 1 Lady Detective Agency» (Mma Ramotswa). Hauptsache ist, dass nach 30 Minuten die kaputten Nieten ersetzt sind und wir nun ins Audi Camp fahren können.