Reisebericht
Teil 8: 30. Oktober – 5. November 2017
30. Oktober - Maun
Wir fahren direkt von Xakanaka nach Maun zum Audi Camp, wo
wir auf allen unseren letzten Reisen mindestens eine Nacht verbracht haben. Der
Zeltplatz ist absolut hässlich und staubig mit wenig Schatten, aber er liegt
«convenient» und zwischen den Wochen im Busch ein geeigneter Ort um zu
retablieren. Es gibt viel zu tun und der Ablauf ist klar durchorganisiert:
·
Wassertank auffüllen mit dem Schlauch neben dem
Restaurant
·
Allen Abfall entsorgen und die Lebensmittel
kontrollieren; der Kartonwein-Sack hat wieder ein kleines Loch und muss in eine
Wasserflasche umgefüllt werden; den Jonathan putzen und das Geschirr wieder
einmal richtig abwaschen
·
Duschen und Kleiderwaschen und zum Trocknen aufhängen
·
Fahrt nach Maun: Zuerst suchen wir einen Ort um Gas
aufzufüllen; das Navi führt uns zu einer Gas-Firma, die zwar kein Gas verkauft,
uns aber eine Adresse geben kann, wo wir dann wirklich Gas auffüllen können.
Ein Arbeiter legt die Flasche auf die Waage und pumpt von Hand Gas in die
Flasche, bis das Zielgewicht erreicht ist.
·
Anschliessen fahren wir in das Restaurant French
Connection und essen ein Baguette mit Roastbeef und ein Rockshandy; hier haben
wir Internet und können die Mails lesen; es ist aber zu langsam, um den Blog
up-zu-daten
·
Weiter fahren wir zum Einkaufen: zuerst in die
Metzgerei, wo es Fleisch für 5 Nächte gibt, dann in den Bottle Store um Wein
und Bier-Vorräte aufzufüllen und schlussendlich in den Spar für die andern
Lebensmittel; da wir keine Pizza und Salzstängeli gefunden haben, gehen wir
noch in einen zweiten Spar und ein Shoprite, wo wir dann alles finden. Wir
finden es erstaunlich, dass es in Maun noch keine Shopping Mall gibt; der Spar
sieht immer noch gleich aus wie vor 23 Jahren
·
Zurück im Camp räumen wir dann den Jonathan wieder
ein, und laden den Compi und die Batterien der Fotoapparate
·
Dann endlich ist alles erledigt und wir gehen an die
Bar, wo wir bei einem Windhoek Draught und Savanna Dry die Fotos und
Reisebericht in den Blog laden können
·
Anschliessend geht es runter ins Restaurant, wo wir
wie üblich Chateaubriand essen
31. Oktober – Maun – Central Kalahari Game Reserve/Sunday Pan
In der letzten Nacht im Moremi hörten wir Löwen brüllen und
ein Hippo vor unserem Jonathan mampfen. Diese Nacht in Maun hören wir Esel
ia-en, Hunde bellen und Hähne gügerigü-en. Beim Aufwachen schauen wir durch das
Fenster unseres Zeltes zu, wie die Gruppe nebenan die Zelte abbaut; es funktioniert
immer noch gleich, wie wir es auf unserer ersten Afrikareise vor 24 Jahren
gelernt haben. Zuerst die Haken lösen, dann das Zelt in alle 4 Richtungen
falten, Stangen zusammenlegen, Zelt dritteln und den Boden jeweils mit dem
Bürstli abbürsten und am Schluss zusammenrollen und im Zeltsack verstauen. Den
andern Leuten zuzuschauen ist fast so spannend wie im Park den Tieren.
Wir nehmen
es gemütlich und essen zMorge und fahren erst gegen 8 Uhr los; auf dem Weg
kaufen wir noch frisches Brot und Salat und tanken den Jonathan voll; dies ist
die letzte Gelegenheit für 6 Tage und 1000km durch die Central Kalahari. Kurz
vor dem Veterinär-Gate halten wir an und nehmen das Fleisch aus dem Kühlschrank
und verstecken es. Man darf kein Fleisch aus dem Ngamiland in den Süden
bringen, aus Angst, dass sich die Maul- und Klauenseuche ausbreitet. Bei den
Touristen wird nur kurz in den Kühlschrank geschaut, aber es ist allgemein
bekannt, dass man das Fleisch verstecken muss; ich bin sicher die Kontrolleure
am Gate wissen es auch. Aber wir fahren ja nur in die Central Kalahari und
braten das Fleisch. Ausser Sichtweite vom Gate wandert das Fleisch zurück in
den Kühlschrank. Nun geht es noch 100km dem Zaun entlang geradeaus auf einer
Sandpiste; dies ist wohl eine der langweiligsten Strecken dieser Reise, aber
der kürzeste Weg in den Park.
Wir haben unseren Lieblingsplatz Sunday Pan 4 reserviert. Am Wasserloch und in der Pan ist nichts los und so geniessen wir den Abend auf unserer Campsite. Der Ablauf am Abend folgt immer dem gleichen Muster: Nach der Dusche (wir füllen einen leeren 5L Kanister vom Wassertank und leeren ihn in den Kübel mit einer Brause; 5L reicht für 2) gibt’s ein Bier & Nüssli; wir nehmen die Malaria-Prophylaxe, sprayen uns mit Peaceful Sleep ein gegen allfällige Mücken und ich wechsle von Sandalen auf geschlossene Schuhe – wegen eventueller Skorpione. Während Gabi den Salat vorbereitet, mache ich Feuer. Es ist ein paar Tage vor Vollmond und der Mond steht deshalb hoch am Himmel und leuchtet die Campsite aus, so dass wir keine Lampe brauchen. Der Nachteil des Mondes ist, dass wir die Sterne nicht sehen. Während ich das Fleisch brate, bereitet Gabi die Beilagen vor und zum Essen gibt es ein Glas Rotwein aus dem Karton (bzw. der Plastikflasche). Gabi macht Wasser heiss damit ich abwaschen kann und dann macht sie Tee; dazu gibt es je abgezählte 2 Biskuits.
Wir haben unseren Lieblingsplatz Sunday Pan 4 reserviert. Am Wasserloch und in der Pan ist nichts los und so geniessen wir den Abend auf unserer Campsite. Der Ablauf am Abend folgt immer dem gleichen Muster: Nach der Dusche (wir füllen einen leeren 5L Kanister vom Wassertank und leeren ihn in den Kübel mit einer Brause; 5L reicht für 2) gibt’s ein Bier & Nüssli; wir nehmen die Malaria-Prophylaxe, sprayen uns mit Peaceful Sleep ein gegen allfällige Mücken und ich wechsle von Sandalen auf geschlossene Schuhe – wegen eventueller Skorpione. Während Gabi den Salat vorbereitet, mache ich Feuer. Es ist ein paar Tage vor Vollmond und der Mond steht deshalb hoch am Himmel und leuchtet die Campsite aus, so dass wir keine Lampe brauchen. Der Nachteil des Mondes ist, dass wir die Sterne nicht sehen. Während ich das Fleisch brate, bereitet Gabi die Beilagen vor und zum Essen gibt es ein Glas Rotwein aus dem Karton (bzw. der Plastikflasche). Gabi macht Wasser heiss damit ich abwaschen kann und dann macht sie Tee; dazu gibt es je abgezählte 2 Biskuits.
1. November – Sunday Pan
Kurz vor Sonnenaufgang um 5 Uhr 30 stehen wir auf; das Zelt
ist mit ein paar wenigen Handgriffen zusammengepackt und wir sind in 5 Minuten
fahrtbereit. Bevor wir losfahren, müssen wir die Getränke für den Tag in den
Kühlschrank einräumen, die wir am Vorabend bereitgestellt haben. Auf diese Art
muss der Kühlschrank die Getränke nur von etwa 18 Grad auf 10 Grad abkühlen. Es
geht nur ca. 500 Meter runter zum Wasserloch, aber dort ist nichts los. Wir
fahren zur Leopard Pan und dann ins Passarge Valley; auch hier ist nichts
wirklich Interessantes zu sehen und so schauen wir einem Hasen zu, der über den
Weg hoppelt, einem Korhaan, der mit lautem Kwä-kwä-kwä fast senkrecht auffliegt
um ein paar Meter weiter wieder fast senkrecht zu landen; ein paar Koribustard
sind auch unterwegs. Ab und zu sehen wir einen Springbock oder ein Oryx; 2
Dachse rennen schon früh davon bevor wir die Kamera schussbereit haben. Heute
scheint nicht viel los zu sein….; doch plötzlich sehen wir im letzten
Augenblick 3 Schatten in einer Bauminsel; wir bremsen und fahren zurück. Es sind 3 Geparde, die aber sofort flüchten,
obschon wir etwa 40 Meter entfernt sind. Wir fahren weiter und diskutieren wo
und wann wir zuletzt Geparde gesehen haben, doch kaum 3km weiter verraten ein
paar runde Ohren 2 junge Löwen, indem sie aufschauen, wenn sie uns kommen hören.
Sie sind alleine – die Mutter muss auf der Jagd sein – und relativ weit weg von
der Strasse. Zurück in der Sunday Pan schauen wir auf dem Weg zum Camp noch
beim Wasserloch vorbei und finden 2 Löwen-Männchen, die im Schatten liegen und
sich wohl für den Rest des Tages nicht mehr weit bewegen.
Am Mittag ist es in der Central Kalahari affig-heiss aber
zum Glück geht ein Wind und wir setzten uns in den Schatten eines Baumes und
lesen. Ab 4 Uhr nimmt die Kraft der Sonne ab und wir können uns aus dem
Schatten wagen; wir fahren runter zu den 2 Löwen und parkieren Jonathan ein
paar Meter daneben. Die Löwen bleiben unbeeindruckt von unserer Gegenwart im
Schatten liegen.
2. November – Sunday Pan – Piper Pan
Wir fahren
wiederum um 5 Uhr 30 ohne zMorge ab und fahren durch das Deception Valley in
Richtung Piper Pan. Auf dem Rücksitz ist immer eine Schachtel mit Rusks, damit
wir nicht verhungern. Die Landschaft ist toll im Morgenlicht, aber leider hat
es keinen Vordergrund in Form von Tieren für unsere Kameras. Unterwegs finden
wir eine einsame Löwin am Strassenrand. Am Lethiahu Waterhole sind 3 Löwen
Cubs; auch sie sind alleine. Da es in dieser Gegend nicht so viel geeignetes
Futter hat – die Springböcke sind wohl zu schnell für die Löwen, muss die
Mutter wohl einen weiten Weg für die Jagd zurücklegen. Jetzt wird die Strasse
extrem sandig und holprig und wir lassen Luft aus den Reifen um in die Piper
Pan zu fahren. In der Pan grasen Gnus, Springböcke und Oryx-Antilopen. Am
Wasserloch kommen noch Kudus und einige Vögel dazu.
Hier ist es
noch heisser als in der Sunday Pan und die Bäume haben hier zu dieser
Jahreszeit keine Blätter. Also müssen wir das Schattendach ausfahren und den
Jonathan mit einer Plane zudecken. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist das
Kühlschrank-Management ein bisschen schwieriger, aber es reicht jeweils um die
Getränke auf etwa 10 Grad abzukühlen. Mit dem Solarpanel auf dem Dachzelt
produzieren wir genügend Strom um den Kühlschrank in Dauerbetrieb zu halten. Es
gibt jedoch keine Möglichkeit, unsere Hängematte im Schatten aufzuhängen und
deshalb sitzen wir unter dem Schattendach und lesen; zum Glück haben wir etwa
300 Bücher auf unseren eBooks, denn ein Buch reicht bei 4-5 Stunden Siesta nur
für 2 bis 3 Tage. Was haben wir nur gemacht, als es noch keine eBooks gab? Auf
der Weltreise in 2005 mussten wir noch in Secondhand Bookshops Bücher tauschen.
Am Nachmittag um 4 Uhr – nach einem kühlen Cola Zero aus
unserem fleissigen Kühlschrank – fahren wir rund um die Pan auf der Suche nach
den hier ansässigen Löwen. Aber wir finden sie nicht und warten noch ein
bisschen am Wasserloch, bis die Sonne untergeht. Zurück im Camp gibt es das
übliche Abendprogramm: siehe 31. Oktober.
3. November – Piper Pan
Wiederum um 5 Uhr 30 sind wir auf dem Weg um die Pans. In der
Mitte einer Pan entdecken wir eine Giraffe, welche sich aber mitten im offenen
Gelände von uns bedroht fühlt und rasch versucht in den Busch am Rande der Pan
zu flüchten. Am Rande der Pan sehen wir auch einige Bat-eared Foxes. Beim Weg
zurück zum Wasserloch kommen uns 2 Löwinnen entgegen und liegen unter den
erst-besten schattenspendenden Busch. Wir sind sicher, dass wir sie am
Nachtmittag dort wieder finden werden.
Und tatsächlich sind sie am Nachmittag noch an der gleichen
Stelle, gehen zum Wasserloch trinken und legen sich in einen Busch neben dem
Wasserloch und fangen sich an zu waschen, zuerst sich selbst und dann
gegenseitig. Es wird schwierig sein, von den 100 Löwenfotos die beste aufs
Internet hochzuladen.
4. November – Piper Pan – Passarge Valley
In der Nacht hören wir die Löwen brüllen und finden sie am
nächsten Morgen pünktlich um 5 Uhr 30 am Wasserloch. Aber es sind nicht mehr
die 2 Löwinnen vom Vortag sondern 2 Männchen mit einer tollen Mähne. Wir haben
noch einen langen Weg vor uns und müssen uns leider von ihnen verabschieden. Die
Strecke wird steinig und wir entscheiden uns, die Reifen mit dem eingebauten
Kompressor wieder auf den normalen Druck aufzupumpen und dazu ein Schale Flakes
zu essen. Unterwegs kommt uns ein Safari-Fahrzeug mit einer Gruppe entgegen;
auf ihre Frage teilen wir ihnen mit, dass wir seit der Piper-Pan «nichts»
gesehen haben. Wir bitten die Springböcke, Oryx, Kori-Bustard und Korhahns, die
unterwegs am Pistenrand waren um Entschuldigung, aber auf diese Frage zählen
nur Löwen, Geparde, Wildhunde, Hyänen und allenfalls Giraffen.
Das Wasserloch in Passarge Valley ist relativ öde um diese
Zeit und es sind nur ein paar Oryx und Steinböcke hier. So fahren wir in unser
Camp in Passarge 3 und stellen uns auf die Mittagshitze ein: Schattendach für
uns und Plane für Jonathan. Trotz Hitze machen wir ein Feuer um die
Frischbackbrötchen aufzubacken, aber eigentlich könnte man diese auch einfach
auf den Tisch legen.
Auch heute machen wir um 4 Uhr wieder einen kurzen Game Drive
durchs Passarge Valley, obschon bei diesen Temperaturen die Wahrscheinlichkeit
klein ist, etwas zu sehen.
5. November – Passarge Valley - Motopi
Ein letztes
Mal (auf dieser Reise) fahren wir das Passarge Valley runter bis zu Punkt wo
wir vor 4 Tagen die Geparde und Löwen gesehen haben; aber natürlich sind die
nicht mehr dort. So nehmen wir Vorlieb mit ein paar Dachsen, Giraffen und ein
paar Landschaftsfotos mit Springböcken und Oryx-Antilopen. Auch beim Passarge
und Motopi Wasserloch ist nichts los und so fahren wir auf unser Camp in Motopi
2. Am Nachmittag gibt es nur eine kurze Fahrt runter zum Wasserloch; wir warten
dort und lesen/lösen Sudoku, aber es ist zu heiss und die Tiere warten mit
Trinken, bis es abgekühlt hat. Sobald die Sonne untergegangen ist, kühlt es
relativ rasch auf etwa 26 Grad ab; am Morgen beim Aufstehen ist es
normalerweise so zwischen 15 und 18 Grad. Heute ist die Frage rasch geklärt,
was es zum zNacht gibt. Da es die letzte Nacht im Busch ist, hat es nur noch
Tomaten und Rüebli für einen Salat mit Feta und die Pizza können wir noch mit
ein paar gebratenen Schinkenscheiben verfeinern. Nun ist der Kühlschrank fast
leer.
6. November – Motopi – Maun
Wir machen einen kurzen Abstecher zum Wasserloch; eine
Hyäne, die uns kommen hört, flüchtet schon früh und schreckt damit auch die
Gnu’s und Oryx auf, die sich vom Wasserloch entfernen. Auf dem Weg zum Tsau
Gate sehen wir immer wieder Footprints und Dung von einem Elefanten. Eigentlich
sollte es keine Elefanten in der Central Kalahari geben, aber vor ein paar
Jahren hat sich eine Gruppe vom Boteti aus auf den Weg in den Park gemacht und
den Zaun niedergerissen. Dank den künstlichen Wasserlöchern können die Elefanten
nun im Raum des Tsau-Gates überleben und hängen da rum. Die Strecke entlang des
Zauns nach Kuke auf die Teerstrasse ist öde aber gut und wiederum der
schnellste Weg zurück in die Zivilisation. Auf der Fahrt nach Norden können wir
die Veterany-Gates ohne Kontrolle passieren und sind um 11 Uhr zurück in Maun. Im
Canvas-Store kaufen wir ein elastisches Gummiband um unser Dachzelt
zusammenzufalten, da das alte gerissen war. In diesem Laden gäbe, es noch viele
tolle Campingartikel zu kaufen, leider brauchen wir jedoch nichts. Zum
Mittagessen fahren wir ins Restaurant French Connection essen Baguette, trinken
Rockshandy und lesen unsere Mails und das neuste aus der Welt auf NZZ.ch.
Anschliessend fahren wir zu Riley’s Garage um zu tanken und uns nach einem
Workshop zu erkundigen, wo die Scharniere unserer Campingtüre geflickt werden
können. Sie geben uns eine Adresse an und wir fahren in die entsprechende
Strasse; wir erkundigen uns dort ein zweites Mal und schon haben wir den
Workshop gefunden. Nach einer Diskussionen zwischen dem Manager und Mechaniker
in lokaler Sprache teilen sie uns mit, dass sie das Flicken können und fahren
den Jonathan in die Werkstatt. Das Chaos in der Werkstatt ist unbeschreiblich –
siehe Foto. Der Assistant-Mechaniker erinnert uns an Charly – den Mechaniker
aus den Büchern «Nr. 1 Lady Detective Agency» (Mma Ramotswa). Hauptsache ist,
dass nach 30 Minuten die kaputten Nieten ersetzt sind und wir nun ins Audi Camp
fahren können.
No comments:
Post a Comment