Reisebericht
Teil 5: 27. September – 4. Oktober 2017
Fotos siehe Fotoseite
27.
September: Mutinondo – North Luangwa
Gegen 10 Uhr verlassen wir Mutinondo; es war schön hier ein
bisschen die Beine zu vertreten und nicht immer nur zu fahren. Anhand einer
Skizze von der Mutinondo-Managerin finden wir in Mpika auch ohne Probleme den
Zambeef-Laden, wo wir Fleisch einkaufen; hier bieten sie auch frische
Milchprodukte an. Auf dem Markt decken wir uns mit Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln
und Eier ein; man kauft hier nicht per Gewicht sondern stappelweise – in
grösseren Mengen – ein. Es ist unser erster Besuch auf einem der Freiluftmärkte
– nach dem ersten komischen Gefühl kommen wir jedoch richtig in Fahrt! Wir sind
weit und breit die einzigen Weissen – aber alles ist völlig relaxt und wir
werden überhaupt nicht beachtet. Beim General Dealer gäbe es langhaltbare
Produkte wie Reis, Teigwaren, etc. was wir nicht brauchen, da wir hier
eigentlich nur Cola kaufen wollten, was es nicht hat. Die Kassiererin
telefoniert weiter mit ihrem Handy, während sie uns bedient…, erklärt uns aber
dann doch noch den Weg zum Bottle Store, den wir nach einer weiteren Runde
durch das Dorf auch finden und wir unsere Biervorräte auffüllen. Im Northern
Rock Hotel gibt es einen Lunch und «free Wifi»; der Kellner verkauft uns auch
noch 12 Cola und auf unsere Frage nach einer Bäckerei auch ein Brot. Wahrscheinlich
hätten wir uns hier auch noch mit Salat eindecken können, da hinter dem Hotel
ein grosser Garten liegt. Da wir bei der Abzweigung 5km ausserhalb Mpika keinen
Wegweiser zum Mano Gate im North Luangwa sehen, fahren wir wie vom Hupe-Führer
und Navi vorgeschlagen den längeren Weg der noch 60km über Teer führt, und dann
40km auf guter Gravel Road zum Gate. Wir zahlen gleich den Parkeintritt für den
nächsten Tag, übernachten aber unweit des Gates im Community Camp, direkt am
kleinen Fluss; hier fällt kein Eintritt an. 2 nette, schüchterne Jungs, die
nicht so gut englisch sprechen, holen Wasser vom Fluss, welches sie in einem
Fass über einem Feuer erwärmen und dann in ein löchriges Fass oberhalb der
Buschdusche füllen, wo dann auch wirklich warmes Wasser raustropft. Sie bringen
auch Feuerholz und bereiten die Feuerstelle vor, welche sie etwas früh auch
schon anzünden. 4 weitere Finishershirts, die wir von Reto und Catrina erhalten
haben, finden dankbare Abnehmer. Da wir nun Zeit und Feuer haben, machen wir
noch einen Schoggikuchen. Während Gabi die Fertigmischung mit Eiern, Oel und
Milch ergänzt (Backanweisung frei interpretiert und an die vorhandenen Zutaten angepasst)
heize ich den Backofen auf 180 Grad vor. Die Backzeit ist etwas länger als
vorgesehen, aber der Kuchen flutscht problemlos aus dem schwarzen Topf ohne zu
kleben und wir geniessen ein Stück zum Dessert. Aus einer Kartonschachtel basteln
wir noch eine Kuchenschachtel, damit der Rest den nächsten Tag in einem Stück
überlebt.
28. September:
North Luangwa – South Luangwa (Zikomo)
Um 6 Uhr fahren wir los. Als
Individualtouristen dürfen wir den North Luangwa nur auf der Transitstrecke
durchqueren, aber keine Game Drives entlang der interessanten Flüsse machen.
Die Strasse ist recht gut und so meistern wir die steile Abfahrt ins Tal ohne
Probleme. Trotzdem, dass wir im 2ten Gang fahren, stehen wir die ganze Zeit auf
der Bremse, da der Jonathan einfach ein bisschen schwer ist. Die Transitroute
führt wenig reizvoll durch den Busch und wir sehen nur ein paar wenige Tiere.
Wenn man den North Luangwa erkunden möchte, müsste man schon in einem der
teuren Camps übernachten. Auf der anderen Seite verlassen wir den Park über ein
Pontoon über den Luangwa, der zu dieser Zeit nur noch wenig Wasser führt.
Eigentlich wollten wir hier eine weitere Nacht in einem Community Camp
verbringen, aber es ist erst 10 Uhr und die Umgebung ist nicht so scenic;
deshalb entscheiden wir uns weiterzufahren bis zum Luambe NP. Wir sind kurz
verwirrt, den das Navi kennt die Strecke nicht und auf der Hupe-Karte ist bei
den Koordinaten von Chifunda ein Druckfehler. Als wir anhalten und aussteigen
um mit unserem alten Navi die Koordinaten einzugeben, kommen wie aus dem Nichts
zwei Velofahrer daher. Sie bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg nach
Chifunda sind. Wir sind überrascht wie gut die Strecke zu fahren ist und es
gibt auch keine weiteren Orientierungsprobleme. Um 14 Uhr kommen wir zur Luambe
Lodge wo ein Schild mit «No Camping» angebracht ist – was wir zuerst natürlich
nicht glauben (im Internet war noch eine Campsite angegeben). Die beiden John’s
bestätigen uns jedoch, dass dem wirklich so ist und die Campsite nicht mehr
existiert. Wir wollen nicht zurück zum Community Camp beim Parkeingang, sondern
entscheiden uns ins 80km weiter südlich liegende Zikomo Camp ausserhalb des
Nsefu Sektors des South Luangwa Parks zu fahren. Wir fahren zügig an Elefanten
und Giraffen vorbei durch den Luambe NP, wo wir im Transit keinen Eintritt
bezahlen müssen. Auch bei der Fahrt durch den Nsefu-Sektor bezahlen wir keinen
Eintritt und finden gegen 17 Uhr das Zikomo Camp auf der Höhe des Parkausgangs,
sehr schön am Ufer des Luangwa gelegen. 11 Stunden Fahrt war eigentlich für den
heutigen Tag nicht geplant. Wir schwatzen und trinken ein Bier mit unseren
Schweizer Nachbarn.
29. September:
Zikomo
Heute machen wir nichts. Wir sitzen in unserem Camp am Ufer
und schauen den Tieren zu, welche hier grasen oder zum Fluss gehen um zu
trinken. Wir trinken Kaffee und essen den Rest des Kuchens, welcher die Fahrt
durch den North Luangwa unbeschadet überstanden hat. Wir lesen, schwatzen mit
den Nachbarn, schlafen in der Hängematte, …..
Hier unten im Luangwatal ist es sehr heiss und auch am Abend kühlt es nicht so schnell ab.
Hier unten im Luangwatal ist es sehr heiss und auch am Abend kühlt es nicht so schnell ab.
30. September:
Zikomo
Ab 6 Uhr darf man im South Luangwa fahren und so machen wir
uns auf den Weg; unser Camp grenzt ja direkt an den Park. Gegen 10 Uhr fahren
wir zurück ins Camp zu Lunch und Siesta, bevor wir am Nachtmittag zu einem
weiteren Game Drive aufbrechen. Was wir sehen ist auf der Fotoseite
dokumentiert.
1. Oktober:
Zikomo – Wildlife Camp
Im Verlaufe des Vormittags machen wir uns auf den kurzen Weg
vom Zikomo Camp zum Wildlife Camp. Dieses liegt weniger als 10km neben dem
Parkeingang bei Mfuwe und ist deshalb geeigneter für Game Drives in diesem Teil
des Parks. Heute ist Sonntag und deshalb sind die Läden in Mfuwe geschlossen;
aber bei einem der Marktstände kaufen wir noch ein paar Tomaten. Das
Wildlife-Camp ist ziemlich voll und so sind die 4 schönen Plätze am Fluss schon
besetzt und wir müssen die erste Nacht in der 2ten Reihe campen. Das Sundowner
Bier nehmen wir aber in der ersten Reihe mit den 4 Schweizern (Judith/Jörg,
Liliane/Dani), welche wir schon in Zikomo kennengelernt haben.
2. Oktober:
Wildlife Camp
Bevor wir um 5 Uhr 30 zu einem Game Drive abfahren, stellen
wir unseren Tisch und Stühle auf einen Platz in der ersten Reihe, welcher heute
frei wird und wir erben können. Den Game Drive am Morgen machen wir gegen
Süden. Im Vergleich zu andern Parks hat es im South Luangwa viele Tiere und wir
finden überall Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel, etc. und natürlich überall
Impalas und Pukus. Auf dem Weg zurück ins Camp machen wir noch einen Abstecher
in die Mfuwe Village und kaufen gefrorenes Fleisch und auf dem Markt Tomaten,
Gurken, Rüebli und eine Avocado ein. Zurück im Camp kommt noch Thomas, der
Gemüseverkäufer aus Mfuwe mit seinem Velo im Camp vorbei und wir kaufen ihm
noch Salat, Petersilie und Frühlingszwiebeln ab. Am Nachmittag machen wir uns
trotz der grossen Hitze schon um 15 Uhr auf den Weg. Die Safarifahrzeuge der
Lodges starten ihre Game Drives erst um 16 Uhr und so sind wir in der Fahrt
entlang der Lagunen in Richtung Norden allein unterwegs. Ein paar Elefanten
versperren uns den Weg und machen keine Anstalt sich fortzubewegen. Wir
verzichten auf eine Kraftprobe und kehren um und nehmen einen andern Track. Zum
Glück, den nun sehen wir zwei junge Löwen-Männchen die faul rumliegen. Wir
versuchen ein paar Elefanten im besten Licht zu fotografieren. Da entdecken wir
3 Hyänen, die aus einem Graben kommen. Um 18:00 müssen Individualtouristen den
Park verlassen, aber die Safarifahrzeuge der Lodges machen noch Nightdrives mit
Scheinwerfern um die nachtaktiven Tiere wie Leoparden zu entdecken.
3. Oktober:
Wildlife Camp
Heute ist ein Ruhetag. Wir geniessen den Tag von unserer
Campsite aus und schauen den Elefanten und Flusspferden zu. Es ist nun fast
Vollmond und man sieht die Tiere auch in der Nacht.
4. Oktober:
Wildlife Camp
Wir werden wiederum beim Anbruch der Dämmerung von den lauten Hadeda Ibissen
geweckt. Auf dem morning game drive fahren wir wieder in Richtung Wafwa Lagune,
wo wir die Hyänen gesehen hatten. Unterwegs begegnen wir vielen Elefanten und
Giraffen, welche wir im besten Licht fotografieren können. Im Gegensatz zu
andern Parks sind die Tiere hier «relaxt» und haben eine relativ kleine
Fluchtdistanz; so fahren wir ca. 10m an eine Giraffe ran, und anstatt
fortzulaufen, kommt sie näher um uns zu begutachten. Auch die Hyänen finden wir
wieder und entdecken in einem Busch auch ihre Jungen. Nach Einkauf in
Mfuwe und der Siesta machen wir noch einen afternoon game drive; die Löwen
finden wir heute nicht. Am Abend latscht ein Flusspferd mitten durchs Camp, ist
ein bisschen desorientiert mit all den Overlanderzelten aber völlig relaxt.
5. Oktober:
Wildlife Camp – Bridge Camp
Für den Weg zurück nach Lusaka nehmen wir die «Petauke-Road»
und nicht die Teerstrecke. Die ersten 60km sind einfach zu fahren und
landschaftlich interessant; wir sehen auch noch ein paar Tiere. Dann kommt eine
Strecke durch die Dörfer und mehrere ausgewaschene Flussbetter, wo wir für
einmal auf den 4-wheel drive angewiesen sind. Die Strecke ist relativ langsam
zu fahren, bietet jedoch keine technischen Hindernisse. Wir winken den vielen
Kindern zu und grüssen die Velofahrer, welche sich in Sicherheit bringen,
sobald sie uns auf der einspurigen Piste kommen hören. Nach 5 Stunden erreichen
wir Petauke, wo wir die Chimwembe Lodge ansteuern, welche im Hupeführer
empfohlen wird. Zum Mittagessen im klimatisierten Indoor-Restaurant gibt es
free-range chicken (welches aber wohl verhungert ist) Spinat und Nshima. Es ist
erst Mittag und die Campsite ist nicht besonders scenic; deshalb entscheiden
wir uns bis zum Bridge Camp weiterzufahren. Erst in Lusaka erfahren wir, dass
im September das Restaurant und die Reception der Chimwembe Lodge bei einem
Buschbrand abgebrannt sind; nun verstehen wir auch, dass das Indoor-Restaurant
in einem Chalet nur improvisiert war. Die Great Eastern Road führt von Petauke
durch eine schöne Berglandschaft; die Strasse ist kurvig und aufgrund der
vielen Lastwagen und Baustellen kann man nicht so zügig fahren. Die Great Eastern Road führt auf einer Brücke
hoch über den Luangwa und das Bridge Camp liegt 3km flussabwärts. Wir
verbringen den Rest des Tages im Restaurant/Bar mit schönem Ausblick auf den
Luangwa und das gegenüberliegende Moçambique. Die Campsite liegt direkt an der
Strasse, nicht sehr schön, aber es ist ja finster in der Nacht. Wir sind
alleine und werden die ganze Nacht von einem Wachmann beschützt.
6. Oktober:
Bridge Camp – Lusaka (Pioneer Camp)
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Lusaka, wo
wir 2 Nächte bleiben wollen. Seit unserem letzten Tankstop in Mpika haben wir
1250km zurückgelegt und der Jonathan hat Durst und kriegt 160 Liter low sulphur
Diesel. Er braucht also ca 13L/100km was bei einem 200 Liter Tank und 2
Ersatzkanister à 20 Liter eine Reichweite von ca. 1800km ergibt. So sollten wir
notfalls auch durch Zimbabwe kommen, falls es kein Diesel zu kaufen gäbe.
Nachdem Jonathan verpflegt ist, kommen wir an die Reihe in einem Mug and Beans
in einer Shopping Mall. Anschliessend besuchen wir mehrere Malls und kaufen ein
paar Dinge ein, die nicht überall zu erhalten sind; den Grosseinkauf für die
nächsten 12 Tage durch Zimbabwe verschieben wir aber auf den nächsten Tag. Ich
gehe heute zum ersten Mal seit über 10 Jahren zum Coiffeur (sonst ist das
Gabi’s job). Nachdem Einchecken im Pioneer Camp planen wir noch die nächsten 2
Wochen im Detail, reservieren in Kiambi (Lower Zambezi) und in der Makuti
Travel Lodge (Zimbabwe) und erstellen die Einkaufsliste.
Liebe Gabi, lieber Christoph
ReplyDeleteSpannend eure berichte zu lesen und selber dort gewesen zu sein.
Wir waren auch im Bridge Camp. Cool gemacht nur die Lage mit der Strasse nicht so toll. Die Tage im Lower Zambezi NP. haben wir in vollen Zügen genossen und es uns gut gehen lassen. Nun sind alle wieder wieder gut in der Schweiz gestartet. Mit viel Sehnsucht verfolgen wir eure Reise weiter. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise und viele schöne Augenblicke. Herzliche Grüsse Judith