Saturday, October 7, 2017

Reisebericht Teil 5: 27. September – 4. Oktober 2017
Fotos siehe Fotoseite


27. September: Mutinondo – North Luangwa
Gegen 10 Uhr verlassen wir Mutinondo; es war schön hier ein bisschen die Beine zu vertreten und nicht immer nur zu fahren. Anhand einer Skizze von der Mutinondo-Managerin finden wir in Mpika auch ohne Probleme den Zambeef-Laden, wo wir Fleisch einkaufen; hier bieten sie auch frische Milchprodukte an. Auf dem Markt decken wir uns mit Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und Eier ein; man kauft hier nicht per Gewicht sondern stappelweise – in grösseren Mengen – ein. Es ist unser erster Besuch auf einem der Freiluftmärkte – nach dem ersten komischen Gefühl kommen wir jedoch richtig in Fahrt! Wir sind weit und breit die einzigen Weissen – aber alles ist völlig relaxt und wir werden überhaupt nicht beachtet. Beim General Dealer gäbe es langhaltbare Produkte wie Reis, Teigwaren, etc. was wir nicht brauchen, da wir hier eigentlich nur Cola kaufen wollten, was es nicht hat. Die Kassiererin telefoniert weiter mit ihrem Handy, während sie uns bedient…, erklärt uns aber dann doch noch den Weg zum Bottle Store, den wir nach einer weiteren Runde durch das Dorf auch finden und wir unsere Biervorräte auffüllen. Im Northern Rock Hotel gibt es einen Lunch und «free Wifi»; der Kellner verkauft uns auch noch 12 Cola und auf unsere Frage nach einer Bäckerei auch ein Brot. Wahrscheinlich hätten wir uns hier auch noch mit Salat eindecken können, da hinter dem Hotel ein grosser Garten liegt. Da wir bei der Abzweigung 5km ausserhalb Mpika keinen Wegweiser zum Mano Gate im North Luangwa sehen, fahren wir wie vom Hupe-Führer und Navi vorgeschlagen den längeren Weg der noch 60km über Teer führt, und dann 40km auf guter Gravel Road zum Gate. Wir zahlen gleich den Parkeintritt für den nächsten Tag, übernachten aber unweit des Gates im Community Camp, direkt am kleinen Fluss; hier fällt kein Eintritt an. 2 nette, schüchterne Jungs, die nicht so gut englisch sprechen, holen Wasser vom Fluss, welches sie in einem Fass über einem Feuer erwärmen und dann in ein löchriges Fass oberhalb der Buschdusche füllen, wo dann auch wirklich warmes Wasser raustropft. Sie bringen auch Feuerholz und bereiten die Feuerstelle vor, welche sie etwas früh auch schon anzünden. 4 weitere Finishershirts, die wir von Reto und Catrina erhalten haben, finden dankbare Abnehmer. Da wir nun Zeit und Feuer haben, machen wir noch einen Schoggikuchen. Während Gabi die Fertigmischung mit Eiern, Oel und Milch ergänzt (Backanweisung frei interpretiert und an die vorhandenen Zutaten angepasst) heize ich den Backofen auf 180 Grad vor. Die Backzeit ist etwas länger als vorgesehen, aber der Kuchen flutscht problemlos aus dem schwarzen Topf ohne zu kleben und wir geniessen ein Stück zum Dessert. Aus einer Kartonschachtel basteln wir noch eine Kuchenschachtel, damit der Rest den nächsten Tag in einem Stück überlebt.

28. September: North Luangwa – South Luangwa (Zikomo)
Um 6 Uhr fahren wir los. Als Individualtouristen dürfen wir den North Luangwa nur auf der Transitstrecke durchqueren, aber keine Game Drives entlang der interessanten Flüsse machen. Die Strasse ist recht gut und so meistern wir die steile Abfahrt ins Tal ohne Probleme. Trotzdem, dass wir im 2ten Gang fahren, stehen wir die ganze Zeit auf der Bremse, da der Jonathan einfach ein bisschen schwer ist. Die Transitroute führt wenig reizvoll durch den Busch und wir sehen nur ein paar wenige Tiere. Wenn man den North Luangwa erkunden möchte, müsste man schon in einem der teuren Camps übernachten. Auf der anderen Seite verlassen wir den Park über ein Pontoon über den Luangwa, der zu dieser Zeit nur noch wenig Wasser führt. Eigentlich wollten wir hier eine weitere Nacht in einem Community Camp verbringen, aber es ist erst 10 Uhr und die Umgebung ist nicht so scenic; deshalb entscheiden wir uns weiterzufahren bis zum Luambe NP. Wir sind kurz verwirrt, den das Navi kennt die Strecke nicht und auf der Hupe-Karte ist bei den Koordinaten von Chifunda ein Druckfehler. Als wir anhalten und aussteigen um mit unserem alten Navi die Koordinaten einzugeben, kommen wie aus dem Nichts zwei Velofahrer daher. Sie bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg nach Chifunda sind. Wir sind überrascht wie gut die Strecke zu fahren ist und es gibt auch keine weiteren Orientierungsprobleme. Um 14 Uhr kommen wir zur Luambe Lodge wo ein Schild mit «No Camping» angebracht ist – was wir zuerst natürlich nicht glauben (im Internet war noch eine Campsite angegeben). Die beiden John’s bestätigen uns jedoch, dass dem wirklich so ist und die Campsite nicht mehr existiert. Wir wollen nicht zurück zum Community Camp beim Parkeingang, sondern entscheiden uns ins 80km weiter südlich liegende Zikomo Camp ausserhalb des Nsefu Sektors des South Luangwa Parks zu fahren. Wir fahren zügig an Elefanten und Giraffen vorbei durch den Luambe NP, wo wir im Transit keinen Eintritt bezahlen müssen. Auch bei der Fahrt durch den Nsefu-Sektor bezahlen wir keinen Eintritt und finden gegen 17 Uhr das Zikomo Camp auf der Höhe des Parkausgangs, sehr schön am Ufer des Luangwa gelegen. 11 Stunden Fahrt war eigentlich für den heutigen Tag nicht geplant. Wir schwatzen und trinken ein Bier mit unseren Schweizer Nachbarn.

29. September: Zikomo
Heute machen wir nichts. Wir sitzen in unserem Camp am Ufer und schauen den Tieren zu, welche hier grasen oder zum Fluss gehen um zu trinken. Wir trinken Kaffee und essen den Rest des Kuchens, welcher die Fahrt durch den North Luangwa unbeschadet überstanden hat. Wir lesen, schwatzen mit den Nachbarn, schlafen in der Hängematte,  …..
Hier unten im Luangwatal ist es sehr heiss und auch am Abend kühlt es nicht so schnell ab.

30. September: Zikomo
Ab 6 Uhr darf man im South Luangwa fahren und so machen wir uns auf den Weg; unser Camp grenzt ja direkt an den Park. Gegen 10 Uhr fahren wir zurück ins Camp zu Lunch und Siesta, bevor wir am Nachtmittag zu einem weiteren Game Drive aufbrechen. Was wir sehen ist auf der Fotoseite dokumentiert.

1. Oktober: Zikomo – Wildlife Camp
Im Verlaufe des Vormittags machen wir uns auf den kurzen Weg vom Zikomo Camp zum Wildlife Camp. Dieses liegt weniger als 10km neben dem Parkeingang bei Mfuwe und ist deshalb geeigneter für Game Drives in diesem Teil des Parks. Heute ist Sonntag und deshalb sind die Läden in Mfuwe geschlossen; aber bei einem der Marktstände kaufen wir noch ein paar Tomaten. Das Wildlife-Camp ist ziemlich voll und so sind die 4 schönen Plätze am Fluss schon besetzt und wir müssen die erste Nacht in der 2ten Reihe campen. Das Sundowner Bier nehmen wir aber in der ersten Reihe mit den 4 Schweizern (Judith/Jörg, Liliane/Dani), welche wir schon in Zikomo kennengelernt haben.

2. Oktober: Wildlife Camp
Bevor wir um 5 Uhr 30 zu einem Game Drive abfahren, stellen wir unseren Tisch und Stühle auf einen Platz in der ersten Reihe, welcher heute frei wird und wir erben können. Den Game Drive am Morgen machen wir gegen Süden. Im Vergleich zu andern Parks hat es im South Luangwa viele Tiere und wir finden überall Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel, etc. und natürlich überall Impalas und Pukus. Auf dem Weg zurück ins Camp machen wir noch einen Abstecher in die Mfuwe Village und kaufen gefrorenes Fleisch und auf dem Markt Tomaten, Gurken, Rüebli und eine Avocado ein. Zurück im Camp kommt noch Thomas, der Gemüseverkäufer aus Mfuwe mit seinem Velo im Camp vorbei und wir kaufen ihm noch Salat, Petersilie und Frühlingszwiebeln ab. Am Nachmittag machen wir uns trotz der grossen Hitze schon um 15 Uhr auf den Weg. Die Safarifahrzeuge der Lodges starten ihre Game Drives erst um 16 Uhr und so sind wir in der Fahrt entlang der Lagunen in Richtung Norden allein unterwegs. Ein paar Elefanten versperren uns den Weg und machen keine Anstalt sich fortzubewegen. Wir verzichten auf eine Kraftprobe und kehren um und nehmen einen andern Track. Zum Glück, den nun sehen wir zwei junge Löwen-Männchen die faul rumliegen. Wir versuchen ein paar Elefanten im besten Licht zu fotografieren. Da entdecken wir 3 Hyänen, die aus einem Graben kommen. Um 18:00 müssen Individualtouristen den Park verlassen, aber die Safarifahrzeuge der Lodges machen noch Nightdrives mit Scheinwerfern um die nachtaktiven Tiere wie Leoparden zu entdecken.

3. Oktober: Wildlife Camp
Heute ist ein Ruhetag. Wir geniessen den Tag von unserer Campsite aus und schauen den Elefanten und Flusspferden zu. Es ist nun fast Vollmond und man sieht die Tiere auch in der Nacht.

4. Oktober: Wildlife Camp
Wir werden wiederum beim Anbruch der Dämmerung von den lauten Hadeda Ibissen geweckt. Auf dem morning game drive fahren wir wieder in Richtung Wafwa Lagune, wo wir die Hyänen gesehen hatten. Unterwegs begegnen wir vielen Elefanten und Giraffen, welche wir im besten Licht fotografieren können. Im Gegensatz zu andern Parks sind die Tiere hier «relaxt» und haben eine relativ kleine Fluchtdistanz; so fahren wir ca. 10m an eine Giraffe ran, und anstatt fortzulaufen, kommt sie näher um uns zu begutachten. Auch die Hyänen finden wir wieder und entdecken in einem Busch auch ihre Jungen. Nach Einkauf in Mfuwe und der Siesta machen wir noch einen afternoon game drive; die Löwen finden wir heute nicht. Am Abend latscht ein Flusspferd mitten durchs Camp, ist ein bisschen desorientiert mit all den Overlanderzelten aber völlig relaxt.

5. Oktober: Wildlife Camp – Bridge Camp
Für den Weg zurück nach Lusaka nehmen wir die «Petauke-Road» und nicht die Teerstrecke. Die ersten 60km sind einfach zu fahren und landschaftlich interessant; wir sehen auch noch ein paar Tiere. Dann kommt eine Strecke durch die Dörfer und mehrere ausgewaschene Flussbetter, wo wir für einmal auf den 4-wheel drive angewiesen sind. Die Strecke ist relativ langsam zu fahren, bietet jedoch keine technischen Hindernisse. Wir winken den vielen Kindern zu und grüssen die Velofahrer, welche sich in Sicherheit bringen, sobald sie uns auf der einspurigen Piste kommen hören. Nach 5 Stunden erreichen wir Petauke, wo wir die Chimwembe Lodge ansteuern, welche im Hupeführer empfohlen wird. Zum Mittagessen im klimatisierten Indoor-Restaurant gibt es free-range chicken (welches aber wohl verhungert ist) Spinat und Nshima. Es ist erst Mittag und die Campsite ist nicht besonders scenic; deshalb entscheiden wir uns bis zum Bridge Camp weiterzufahren. Erst in Lusaka erfahren wir, dass im September das Restaurant und die Reception der Chimwembe Lodge bei einem Buschbrand abgebrannt sind; nun verstehen wir auch, dass das Indoor-Restaurant in einem Chalet nur improvisiert war. Die Great Eastern Road führt von Petauke durch eine schöne Berglandschaft; die Strasse ist kurvig und aufgrund der vielen Lastwagen und Baustellen kann man nicht so zügig fahren.  Die Great Eastern Road führt auf einer Brücke hoch über den Luangwa und das Bridge Camp liegt 3km flussabwärts. Wir verbringen den Rest des Tages im Restaurant/Bar mit schönem Ausblick auf den Luangwa und das gegenüberliegende Moçambique. Die Campsite liegt direkt an der Strasse, nicht sehr schön, aber es ist ja finster in der Nacht. Wir sind alleine und werden die ganze Nacht von einem Wachmann beschützt.

6. Oktober: Bridge Camp – Lusaka (Pioneer Camp)
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Lusaka, wo wir 2 Nächte bleiben wollen. Seit unserem letzten Tankstop in Mpika haben wir 1250km zurückgelegt und der Jonathan hat Durst und kriegt 160 Liter low sulphur Diesel. Er braucht also ca 13L/100km was bei einem 200 Liter Tank und 2 Ersatzkanister à 20 Liter eine Reichweite von ca. 1800km ergibt. So sollten wir notfalls auch durch Zimbabwe kommen, falls es kein Diesel zu kaufen gäbe. Nachdem Jonathan verpflegt ist, kommen wir an die Reihe in einem Mug and Beans in einer Shopping Mall. Anschliessend besuchen wir mehrere Malls und kaufen ein paar Dinge ein, die nicht überall zu erhalten sind; den Grosseinkauf für die nächsten 12 Tage durch Zimbabwe verschieben wir aber auf den nächsten Tag. Ich gehe heute zum ersten Mal seit über 10 Jahren zum Coiffeur (sonst ist das Gabi’s job). Nachdem Einchecken im Pioneer Camp planen wir noch die nächsten 2 Wochen im Detail, reservieren in Kiambi (Lower Zambezi) und in der Makuti Travel Lodge (Zimbabwe) und erstellen die Einkaufsliste.  


1 comment:

  1. Liebe Gabi, lieber Christoph
    Spannend eure berichte zu lesen und selber dort gewesen zu sein.
    Wir waren auch im Bridge Camp. Cool gemacht nur die Lage mit der Strasse nicht so toll. Die Tage im Lower Zambezi NP. haben wir in vollen Zügen genossen und es uns gut gehen lassen. Nun sind alle wieder wieder gut in der Schweiz gestartet. Mit viel Sehnsucht verfolgen wir eure Reise weiter. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise und viele schöne Augenblicke. Herzliche Grüsse Judith

    ReplyDelete